BERLIN/BONN (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt bei der Telekom ist die kleinste von drei Baustellen - die Bonner Zentrale nämlich - durch eine erfolgreiche Schlichtung abgeschlossen. Arbeitgeber und Gewerkschaft Verdi betonten aber am Samstag, die vereinbarten 6,5 Prozent mehr Gehalt in drei Stufen ließen sich nicht auf die beiden viel größeren Konzernteile T-Systems und Telekom Deutschland GmbH übertragen.
Insgesamt geht es um die Gehälter von 85.000 Mitarbeitern. In der Telekom AG, der Bonner Zentrale, sind es 17.000, bei T-Systems 18.000 und bei Telekom Deutschland 50.000. Bei T-Systems werden die Tarifverhandlungen in der vierten Runde am kommenden Mittwoch, den 2. Mai 2012, in Berlin fortgesetzt. Am 3. Mai entscheidet die große Tarifkommission außerdem über die weiteren Schritte im Tarifkonflikt mit der Telekom Deutschland GmbH.
Die Schlichtung für Telekom AG hatte der frühere Erste Bürgermeister von Hamburg, Henning Voscherau, am Samstag erfolgreich abgeschlossen. Telekom und Verdi stimmten seinem Vorschlag zu. Er sieht eine Gehaltserhöhung um 2,3 Prozent zum 1. Mai 2012 vor, gefolgt von zwei weiteren Erhöhungen um je 2,1 Prozent zum 1. Januar und zum 1. August 2013. Die Laufzeit beträgt 24 Monate, nämlich bis zum 31. Januar 2014, also zwei Jahre nach Auslaufen des bisherigen Tarifvertrags.
'Damit bleiben die Beschäftigten bei der DTAG unter Berücksichtigung der besonderen Rolle dieser Unternehmenssparte auf Tuchfühlung mit der Gehaltsentwicklung im öffentlichen Dienst', sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder laut einer Mitteilung. Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger meinte, das Ergebnis tue weh, begrüßte die Einigung aber ebenfalls: 'Der Kompromiss bedeutet, dass wir die Leistungen unserer Mitarbeiter durch die Entgelterhöhung honorieren und gleichzeitig den massiven Wettbewerbsdruck auf die Telekom nicht noch weiter verschärfen.'
Telekom-Sprecher Husam Azrak betonte, die wirtschaftlichen Voraussetzungen bei T-Systems und Telekom Deutschland seien anders als in der Zentrale: 'Das lässt sich weder einfach noch automatisch auf die anderen Verhandlungsstränge übertragen', sagte Azrak der dpa. Von dem Schlichtungsergebnis würden die anderen Tarifkonflikte bei der Telekom nicht erfasst, stellte auch Verdi klar.
Der größten der drei Verhandlungsstränge betrifft die 50.000 Beschäftigten der Telekom Deutschland GmbH, zu der unter anderem der Mobilfunk und Servicegesellschaften gehören. Für sie hatte die Arbeitgeberseite Gehaltszuschläge von 3,5 Prozent in mehreren Schritten und über eine Laufzeit von 18 Monatern angeboten. Als Gegenleistung forderte die Telekom von Verdi Zugeständnisse unter anderem bei Arbeitszeiten und Pausenregelungen.
Schröder hatte diesen Vorschlag im Gespräch mit der dpa als 'Frechheit' zurückgewiesen. Nach Berechnungen von Verdi bedeute das Angebot lediglich einen Zuwachs von 1,3 Prozent, wenn man die Laufzeit von 18 Monaten und die Monate ohne Zuschläge auf ein Jahr herunterrechne. 'Wenn man alles zusammen nimmt, spart der Arbeitgeber mehr, als er den Arbeitnehmern anbietet', sagte Schröder./jyr/DP/he
Insgesamt geht es um die Gehälter von 85.000 Mitarbeitern. In der Telekom AG, der Bonner Zentrale, sind es 17.000, bei T-Systems 18.000 und bei Telekom Deutschland 50.000. Bei T-Systems werden die Tarifverhandlungen in der vierten Runde am kommenden Mittwoch, den 2. Mai 2012, in Berlin fortgesetzt. Am 3. Mai entscheidet die große Tarifkommission außerdem über die weiteren Schritte im Tarifkonflikt mit der Telekom Deutschland GmbH.
Die Schlichtung für Telekom AG hatte der frühere Erste Bürgermeister von Hamburg, Henning Voscherau, am Samstag erfolgreich abgeschlossen. Telekom und Verdi stimmten seinem Vorschlag zu. Er sieht eine Gehaltserhöhung um 2,3 Prozent zum 1. Mai 2012 vor, gefolgt von zwei weiteren Erhöhungen um je 2,1 Prozent zum 1. Januar und zum 1. August 2013. Die Laufzeit beträgt 24 Monate, nämlich bis zum 31. Januar 2014, also zwei Jahre nach Auslaufen des bisherigen Tarifvertrags.
'Damit bleiben die Beschäftigten bei der DTAG unter Berücksichtigung der besonderen Rolle dieser Unternehmenssparte auf Tuchfühlung mit der Gehaltsentwicklung im öffentlichen Dienst', sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder laut einer Mitteilung. Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger meinte, das Ergebnis tue weh, begrüßte die Einigung aber ebenfalls: 'Der Kompromiss bedeutet, dass wir die Leistungen unserer Mitarbeiter durch die Entgelterhöhung honorieren und gleichzeitig den massiven Wettbewerbsdruck auf die Telekom nicht noch weiter verschärfen.'
Telekom-Sprecher Husam Azrak betonte, die wirtschaftlichen Voraussetzungen bei T-Systems und Telekom Deutschland seien anders als in der Zentrale: 'Das lässt sich weder einfach noch automatisch auf die anderen Verhandlungsstränge übertragen', sagte Azrak der dpa. Von dem Schlichtungsergebnis würden die anderen Tarifkonflikte bei der Telekom nicht erfasst, stellte auch Verdi klar.
Der größten der drei Verhandlungsstränge betrifft die 50.000 Beschäftigten der Telekom Deutschland GmbH, zu der unter anderem der Mobilfunk und Servicegesellschaften gehören. Für sie hatte die Arbeitgeberseite Gehaltszuschläge von 3,5 Prozent in mehreren Schritten und über eine Laufzeit von 18 Monatern angeboten. Als Gegenleistung forderte die Telekom von Verdi Zugeständnisse unter anderem bei Arbeitszeiten und Pausenregelungen.
Schröder hatte diesen Vorschlag im Gespräch mit der dpa als 'Frechheit' zurückgewiesen. Nach Berechnungen von Verdi bedeute das Angebot lediglich einen Zuwachs von 1,3 Prozent, wenn man die Laufzeit von 18 Monaten und die Monate ohne Zuschläge auf ein Jahr herunterrechne. 'Wenn man alles zusammen nimmt, spart der Arbeitgeber mehr, als er den Arbeitnehmern anbietet', sagte Schröder./jyr/DP/he