Das von der Federal Reserve Bank of Atlanta erstellte GDPNow-Prognosemodell taxiert das US-Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal 2020 (saisonbereinigte Jahresrate) auf 28,5 Prozent. Das teilte der Notenbankableger in Atlanta am Dienstagabend mit. Am Freitag schätzte die Fed das BIP-Wachstum noch auf 28,9 Prozent.
Nach den jüngsten Daten des ISM für das verarbeitende Gewerbe und den Bauausgaben des US-Handelsministeriums seien die Prognosen für das Wachstum der realen persönlichen Konsumausgaben von 33,8 Prozent auf 32,2 Prozent gefallen. Gleichzeitig seien die Prognosen für die realen Wohnungsbauinvestitionen und die realen Staatsausgaben von 31,3 Prozent bzw. 14,3 Prozent auf 37,2 Prozent bzw. 17,0 Prozent gestiegen, so die Atlanta Fed.
Im Vergleich zum Vormonat legten die Bauausgaben um 0,1 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Der vom Institut for Supply Management (ISM) erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg von 54,2 im Juli auf 56,0 im August und damit auf den höchsten Stand seit 19 Monaten. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Wert von 54,5 gerechnet.
Die Federal Bank of New York hatte ihren Nowcast für das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal am Freitag veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorquartal sei den Prognostikern zufolge die US-Wirtschaft um 15,27 Prozent (vorher 14,62 Prozent) gewachsen.
Die US-Wirtschaft war im Zuge der Corona-Krise in noch nie da gewesenem Ausmaß eingebrochen: Das Bruttoinlandsprodukt sank im Zeitraum zwischen April und Juni auf das Jahr gerechnet um 31,7 Prozent. Es war der stärkste Einbruch seit Beginn der Datenreihe im Jahr 1947. Im Vergleich zum Vorquartal sank die Wirtschaftsleistung um 9,1 Prozent.