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FOKUS2-Dax-Anleger setzen auf Slowaken-Ja zu EFSF in Runde zwei

Veröffentlicht am 12.10.2011, 15:09
Aktualisiert 12.10.2011, 15:12
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(neu: ThyssenKrupp, Leoni, MAN, US-Vorbörse, Industrieproduktion Europa)

* Slowakei stimmt gegen Erweiterung des Rettungsfonds EFSF

* Investoren setzen auf zweites Votum

* MAN, Leoni und Stahlbranche verbreiten Optimismus

Frankfurt, 12. Okt (Reuters) - Das Nein der Slowakei zur Erweiterung des Euro-Rettungsschirms EFSF hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt nur kurz aus dem Konzept gebracht. Der Dax machte seine anfänglichen Verluste am Mittwoch wieder wett und notierte am Nachmittag 1,3 Prozent fester bei 5938 Zählern. Der EuroStoxx50 legte um 1,4 Prozent zu. An den US-Börsen zeichnete sich ein freundlicher Handelsstart ab.

"Ein 'Ja' zum EFSF scheint nur aufgeschoben, und nicht aufgehoben", schrieben die Analysten der Metzler Bank in einem Kommentar. Die slowakische Regierung hat noch für diese Woche einen zweiten Anlauf zur Verabschiedung in Aussicht gestellt. Die gestürzte Ministerpräsidentin Iveta Radicova setzt auf die Unterstützung der linken Oppositionspartei Smer, die bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert hat.

Mit der Ausweitung des EFSF-Umfangs auf 440 Milliarden Euro hoffen die Politiker die Euro-Schuldenkrise eindämmen zu können. Die Slowakei ist das letzte Euro-Land, das die Erweiterung des Fonds verabschieden muss.

HOFFNUNGSSCHIMMER FÜR DIE KONJUNKTUR

Börsianern zufolge waren Aktien-Anleger von Daten zur Industrieproduktion in Europa angetan, die im August sehr viel besser ausfielen als befürchtet und Hoffnungen schürten, dass die Konjunkturabschwächung geringer ausfallen könnte als befürchtet.

Auch der Weltstahlverband machte gute Stimmung. Er hob seine Verbrauchsprognosen für dieses und das kommende Jahr an. Die Aktien des deutschen Branchenprimus ThyssenKrupp legten - auch gestützt vom Gesamtmarkt - 2,1 Prozent auf 20,75 Euro zu. Die im MDax gelisteten Papiere von Salzgitter stiegen um 2,4 Prozent auf 39,69 Euro.

Ebenfalls Optimismus verbreitete MAN . Der Lkw-Hersteller rechnet 2011 mit einem Umsatzwachstum von zehn bis 15 Prozent und geht für 2012 von starken Kernmärkten für Nutzfahrzeuge in Europa aus. Die Anteilsscheine von MAN legten 3,1 Prozent auf 60,18 Euro zu, die des weltgrößten Lkw-Bauers Daimler setzten sich mit einem Plus von 5,6 Prozent auf 37,83 Euro an die Dax-Spitze. Auftrieb erhielt Daimler auch von einem Kommentar der UBS. Die Analysten senkten zwar das Kursziel auf 53 von 62 Euro, bekräftigten aber ihre Kaufempfehlung. BMW notierten mit 2,8 Prozent ebenfalls fester. Volkswagen drehten mit dem Gesamtmarkt ins Plus und gewannen 2,3 Prozent, obwohl UBS die Papiere auf "Neutral" von "Buy" heruntergestuft hatte.

Im MDax waren unter anderem die Anteilsscheine von Leoni gefragt, die sich um 5,4 Prozent auf 27,89 Euro verteuerten. Konzernchef Klaus Probst sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass er im laufenden Geschäft keinen Abschwung sehe und es auch für den Rest des Jahres eine hohe Nachfrage gebe.

Im TecDax machte den Solarwerten die enttäuschte Hoffnung auf eine Jahresendrally bei Phoenix Solar zu schaffen. SMA Solar , Q-Cells , Centrotherm und SolarWorld und verloren zwischen 5,3 und 4,2 Prozent. Die in keinem großen Index mehr gelisteten Phoenix Solar brachen um mehr als 20 Prozent ein.

Die Solartechnikfirma hatte am Dienstagabend mitgeteilt, sie erwarte 2011 wegen des ungebrochenen Preisverfalls bei Solarmodulen einen hohen Verlust. Zwar hatte das Unternehmen seinen Anlegern wenig Hoffung auf schwarze Zahlen im laufenden Jahr gemacht. Noch vor einem Monat war Vorstandschef Andreas Hänel aber davon ausgegangen, dass der Markt in den nächsten Wochen zumindest anspringt. "Das ist symptomatisch für die gebeutelte Solarbranche - der Preisdruck hält an und es gibt wenig Hoffnung auf Besserung", sagte ein Händler. (Reporter: Tom Körkemeier und Daniela Pegna, redigiert von Patricia Gugau)

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