* Negativer "Monitor"-Bericht lastet auf Gagfah
* Citigroup-Verkaufsempfehlung drückt Aixtron
(neu: Gagfah, Chinesische Geldpolitik)
Frankfurt, 18. Feb (Reuters) - Zum kleinen Verfall an den
europäischen Terminmärkten hat sich der Dax<.GDAXI> am Freitag
bei etwa 7400 Punkten eingependelt. "Offenbar haben die Anleger
den Leitindex genau dort, wo sie ihn haben wollen", sagte ein
Börsianer. Zum Verfallstermin versuchen Investoren, die Kurse
derjenigen Aktien oder Indizes, auf die sie Derivate halten, in
die für sie günstige Richtung zu bewegen. Am Freitagmittag
verfielen Optionen auf Indizes, zum Xetra-Schluss waren Optionen
auf einzelne Aktien an der Reihe.
Nur geringen Einfluss auf die Aktienkurse hatte die erneute
Anhebung der chinesischen Mindestreserve-Sätze um 50
Basispunkte. "Das ist nur eine Randnotiz, denn China versucht
seit Monaten, mit derartigen Schritten die Inflation
einzudämmen", betonte ein Händler.
COMMERZBANK WEITER GEFRAGT - FMC IM MINUS
Spitzenreiter im Dax waren erneut Commerzbank,
deren Titel sich um 1,4 Prozent auf 6,03 Euro verteuerten. "Sie
profitiert immer noch von der sich aufhellenden
Branchenstimmung", sagte ein Börsianer. "Außerdem hat die Aktie
im Vergleich etwa zur Deutschen Bank noch
Nachhol-Potenzial." Deren Papiere haben in den vergangenen
Wochen mit einem Plus von gut 18 Prozent rund ein Drittel mehr
zugelegt als die Titel der Commerzbank. Deutsche Bank notierten
am Freitag 0,2 Prozent im Minus bei 47,76 Euro.
Schlusslicht der ersten deutschen Börsenliga waren Fresenius
Medical Care (FMC). Der Dialyse-Konzern verbuchte nach
einer Herunterstufung durch das Analyse-Haus Jefferies ein
Kursminus von 1,5 Prozent auf 46,95 Euro. Der aktuelle Kurs
spiegele bereits den positiven Effekt der Gesundheitsreform in
den USA ab 2012, schrieb Analyst Stephan Gasteyger in einer
Studie. Außerdem sei der Kauf von Papieren der
Mutter-Gesellschaft Fresenius der günstigere Weg, von
den guten FMC-Geschäftsaussichten zu profitieren.
Fresenius-Aktien notierten 0,3 Prozent schwächer bei 62,29 Euro.
GAGFAH UND AIXTRON UNTER VERKAUFSDRUCK
Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> stachen Gagfah mit
einem Minus von bis zu zehn Prozent auf 8,05 Euro heraus.
Börsianer machten einen Bericht des TV-Magazins "Monitor" für
die Verkäufe verantwortlich. Darin hieß es, die einst
bundeseigene Immobilienfirma habe seit dem Verkauf an den
US-Finanzinvestor Fortress ihre Ausgaben für die Instandhaltung
der Gebäude in etwa halbiert. Dringend notwendige Sanierungen
würden auf die lange Bank geschoben. Gagfah wies die
Anschuldigungen in dem TV-Bericht zurück.
Bei Aixtron folgten einige Investoren einer
Verkaufsempfehlung der Citigroup. Die aktuellen Markterwartungen
an die Ergebnisse des Spezialmaschinenbauers spiegelten einen
drohenden Nachfrage-Rückgang aus China nicht, schrieb Analyst
Timothy Arcuri. Denn die dortigen Subventionen seien faktisch
ausgelaufen. Außerdem sei die Aixtron-Aktie im Vergleich zum
Konkurrenten Veco teuer.
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Martin Zwiebelberg)