Investing.com - Goldpreise weiten am Mittwoch ihre Verluste aus und sinken auf ein Dreiwochentief. Positive Wirtschaftsberichte erneuern die Hoffnungen auf eine Anhebung der Fed-Zinsen im Laufe des Jahres.
In der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange fällt Gold zur Lieferung im August um 1,2 Prozent auf ein Sitzungstief von 1.316,00 $ pro Feinunze, den niedrigsten Stand seit dem 30. Juni. Um 12:38 Uhr GMT oder 08:38 Uhr ET handelten die Futures um 13,60 $ oder 1,02 Prozent niedriger bei 1.318,70 $.
Aktuelle Wirtschaftsberichte zeichnen ein optimistisches Bild der amerikanischen Konjunktur: Baubeginne, Einzelhandelsumsätze, ISM-Gewerbeindex und die Arbeitsmarktzahlen für Juni übertrafen allesamt die Erwartungen. Alles deutet darauf hin, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal an Dynamik gewonnen hat.
Die bullishen Daten könnten es der Federal Reserve Bank ermöglichen, gegen Ende des Jahres ihre Zinsen anzuheben, allerdings hängt viel von der Einschätzung der Brexit-Auswirkungen auf die US-Wirtschaft ab.
Aktuell preisen Zinssatz-Futures eine 47-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Dezember ein. In der Vorwoche wurden die Chancen noch auf 20 und am Anfang des Monats auf 9 Prozent geschätzt.
Gold reagiert äußerst empfindlich auf Bewegungen der Leitzinsen. Eine schrittweise Anhebung der Zinsen wirkt sich weniger negativ auf Goldpreise aus als schnell aufeinander folgende Anhebungen.
Spekulationen über eine Erhöhung der Fed-Leitzinsen bringen den Dollar auf ein Viermonatshoch.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg von seinem Tiefstand von 96,00 vor einer Woche um 0,15 Prozent auf 97,22, den höchsten Stand seit dem 10. März.
Ein starker US-Dollar drückt für gewöhnlich die Goldpreise, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert mindert. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.
In den vergangenen Wochen wurde Gold durchgehend unterstützt. Spekulationen über eine Ausdehnung der Konjunkturmaßnahmen der Nationalbanken weltweit in den kommenden Monaten als Reaktion auf den Brexit fördern den Preisanstieg.
Konjunkturmaßnahmen wirken sich für gewöhnlich günstig auf die Goldkurse aus, das Edelmetall gilt als sichere Wertanlage und Inflationsschutz.
Bislang konnten die Preise für das Edelmetall im laufenden Jahr rund 25 Prozent zulegen, gefördert durch Besorgnis über das globale Wirtschaftswachstum. Die Marktteilnehmer reagieren auch auf die wechselnden Erwartungshaltungen in Bezug auf den Zeitpunkt der nächsten Anhebung der Zinssätze.
Ebenfalls an der Comex fällt Silber zur Lieferung im September um 2,12 Prozent oder 42,5 Cents auf 19,58 $ pro Feinunze. Kupfer verliert 1,28 Prozent oder 2,9 US-Cents und handelt mit 2,234 $ pro Pfund.