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Presse: Finanzlöcher bei Österreichs verstaatlichen Banken werden größer

Veröffentlicht am 20.07.2012, 12:05
WIEN (dpa-AFX) - Österreich drohen einem Pressebericht zufolge neue Milliardenlöcher bei seinen notverstaatlichten Banken. Allein die frühere BayernLB-Tochter Hypo Alpe Adria könnte noch einmal 2 Milliarden Euro Staatshilfe benötigen, schlimmstenfalls sogar 5 Milliarden, schreibt das Wochenmagazin 'Format' (Freitag). Dabei berief es sich auf vertrauliche Papiere, die die Bank für das Finanzministerium in Wien anfertigte. Zudem habe KA Finanz, die Bad Bank des ebenfalls verstaatlichten Gemeindefinanzierers Kommunalkredit, bereits um eine weitere Kapitalspritze von 500 Millionen Euro gebeten.

Österreich hat bereits 8 Milliarden Euro in seine inzwischen drei verstaatlichten oder teilverstaatlichten Banken gepumpt. Laut 'Format' muss das Land davon wohl einen Großteil abschreiben. Die Kapitalvernichtung gehe weiter, wie aktuelle Kalkulationen für das Finanzministerium, geheime Strategiepapiere aus dem Kanzleramt und vertrauliche Umstrukturierungspläne für die EU-Kommission belegten. Die Löcher würden in den nächsten fünf Jahren noch größer.

Kommunalkredit wurde im Herbst 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise mit der Verstaatlichung gerettet, die Hypo Alpe Adria gehört seit 2009 komplett dem Land. Zuletzt hatte die Alpenrepublik das Spitzeninstitut der Volksbanken ÖVAG im April teilverstaatlichen und dafür bereits 700 Millionen Euro früherer Hilfen abschreiben müssen. Allein dort stecken laut 'Format' noch weitere 550 Millionen Euro Staatsgeld.

Der stellvertretende Aufsichtsratschef der staatliche Beteiligungsgesellschaft FIMBAG, Hannes Androsch, schätzt die 'problematischen Aktiva' in den drei Banken auf 30 bis 35 Milliarden Euro. Das bedeute aber nicht, dass sie gänzlich verloren seien, sagte er dem Blatt. 'Dass aber nichts davon verloren gehen wird, ist ebenfalls eine Illusion'. Die letztlich zu verkraftende Summe werde keine Katastrophe auslösen, aber eine Belastung sein. In Österreich habe man noch einiges 'auszuschwitzen', aber auf 20, 30 Jahre verteilt werde das möglich sein, schätzt Androsch. Bei der FIMBAG hat Österreich seine Anteile an den Banken geparkt.

Vor allem die Hypo Alpe Adria entwickelt sich zunehmend zu einem Milliardengrab. Die Risikokosten sollen sich laut Magazin in den nächsten vier Jahren auf 1,9 Milliarden Euro summieren. Das Hypo-Management rechnet bis 2016 mit einem Gesamtverlust von 793 Millionen Euro. Voraussetzung dabei sei, dass die Tochterunternehmen wie geplant verkauft werden können. Sollte es keine Abnehmer geben, würden die Verluste höher. Der KA Finanz machen derweil besonders ihre milliardenschweren Engagements in den Schuldenstaaten der Eurozone sowie vergebene Ausfallversicherungen zu schaffen./enl/APA/men/nmu

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