Berlin, 26. Jan (Reuters) - In Deutschland ist die Produktion von medizinischen Geräten für die Beatmungs- und Sauerstofftherapie wegen der Corona-Pandemie deutlich gestiegen. Die Herstellung wuchs in den ersten drei Quartalen 2020 um 33,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 426 Millionen Stück, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Dabei erhöhte sich der Produktionswert um rund 60 Prozent auf 900,6 Millionen Euro. Für Sauerstoff- und Beatmungstherapie benötigt werden etwa Geräte für die invasive und nicht-invasive Beatmung wie Beatmungsapparate, Atemmasken oder Beatmungsbeutel.
"Auch im Außenhandel machte sich die gestiegene Nachfrage nach Beatmungsgeräten und ähnlichen medizinischen Apparaten bemerkbar", erklärte das Statistikamt. Die Importe von Geräten für die Sauerstoff- und Beatmungstherapie legten von Januar bis November 2020 wertmäßig um 46 Prozent auf 567,9 Millionen Euro zu. Die meisten nach Deutschland eingeführten Geräte kamen aus den USA (21,7 Prozent), China (20,6) und Neuseeland (13,4). Die Exporte in diesem Bereich wuchsen zugleich um 88,0 Prozent auf 979,7 Millionen Euro. Hier war China mit einem Anteil von 7,1 Prozent wichtigster Abnehmer, gefolgt von den USA (7,0) und Großbritannien (6,7).
Die gesamte Branche der Medizintechnik musste ungeachtet der hohen Nachfrage nach Beatmungsgeräten Einbußen hinnehmen. Insgesamt wurden in diesem Bereich in Deutschland in den ersten drei Quartalen Waren im Wert von 13,1 Milliarden Euro produziert, ein Minus von 1,8 Prozent. Importe und Exporte fielen jeweils.