Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Erstes G7-Land versteigert 10-jährige Anleihe mit Minus-Rendite

Veröffentlicht am 01.03.2016, 14:40
Aktualisiert 01.03.2016, 14:50
© Reuters.  Erstes G7-Land versteigert 10-jährige Anleihe mit Minus-Rendite
MS
-

Tokio/London, 01. Mrz (Reuters) - Als erste der sieben führenden Industrienationen (G7) hat Japan mit der Versteigerung zehnjähriger Staatsanleihen Geld verdient. Bei der Auktion nahm das Land am Dienstag 2,4 Billionen Yen ein, umgerechnet rund 19,5 Milliarden Euro. Die niedrigste Rendite lag bei minus 0,015 Prozent. Statt Zinsen für ihr Geld zu kassieren, zahlten die Investoren damit eine Art Gebühr auf ihren Leihbetrag. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt genießt trotz zuletzt schwächelnder Konjunktur nach wie vor eine hohe Kreditwürdigkeit, weshalb die Staatsanleihen besonders in einem unsicheren Umfeld gefragt sind.

Experten gehen davon aus, dass auch in anderen Industriestaaten negative Renditen Schule machen könnten. "Deutschland wird da als nächstes dran sein", sagte Analyst Steve Barrow von der Standard Bank in London. Am Markt liegt die Rendite für die zehnjährige Bundesanleihe bei nur noch 0,1 Prozent, während alle Papiere mit kürzerer Laufzeit bereits in den negativen Bereich gefallen sind.

Derzeit summiert sich der Wert der Staatsanleihen mit einer negativen Rendite weltweit auf rund 5,9 Billionen Euro, wie Berechnungen der Großbank JP Morgan ergeben haben. Angesichts der Turbulenzen an den Aktienmärkten im Zuge des Ölpreisverfalls und der schwachen Weltkonjunktur kaufen Anleger weiter Anleihen, die als vergleichsweise sicheres Investment gelten. Deutsche Bundesanleihen etwa genießen beinahe Bargeldcharakter, da sie aufgrund des riesigen Marktes jederzeit problemlos verkauft und zu Geld gemacht werden können.

Bleiben die Renditen negativ, dürften sich die vorwiegend heimischen Käufer japanischer Anleihen bald im Ausland umsehen und dort vermehrt Geld anlegen, erwarten Experten. "Institutionelle Anleger, die zehnjährige Papiere mit negativer Rendite akzeptieren, gibt es nur wenige", sagte Analystin Naomi Muguruma von Mitsubishi UFJ Morgan Stanley (N:MS) Securities. "Es bleibt daher abzuwarten, ob die kommende Auktion einer Zehnjährigen auf so große Nachfrage treffen wird." Denn trotz des negativen Zinses hätte die Regierung in Tokio auch drei Mal so viel bei der Versteigerung einnehmen können, so groß war das Interesse der Geldgeber.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.