WASHINGTON (dpa-AFX) - Nach 17 Monaten Wahlkampf-Marathon geht US-Präsident Barack Obama mit hauchdünnem Vorsprung in den Tag der Entscheidung. Die Präsidentenwahl am 6. November ist eine der spannendsten in der Geschichte der USA.
Obama und sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney kämpften bis zum Schluss um unentschiedene Wähler in den ausschlaggebenden Bundesstaaten. Schätzungsweise drei Milliarden Dollar (knapp 2,35 Mrd Euro) dürften beide Kandidaten in die als Schicksalswahl beschworene Auseinandersetzung gesteckt haben.
Nach einem Bericht der 'New York Times' sahen die Meinungsforscher am Sonntagabend (Ortszeit) den Demokraten Obama mit durchschnittlich 1,3 Prozentpunkten vor Romney. Ausgewertet wurden zwölf frische nationale Umfragen.
Eine am Montag veröffentlichte Umfrage ergab US-weit ein Patt von 49 zu 49 Prozent. Allerdings lag Obama in der Mehrzahl der wahlentscheidenden Bundesstaaten - den sogenannten Swing States - vorn, aber meistens nur ganz knapp.
Offiziell beginnt der Wahltag um fünf Uhr morgens Ortszeit (11 Uhr MEZ) mit der Öffnung der Wahllokale in Vermont. Bereits um Mitternacht stimmen traditionell die Bürger des Mini-Dorfes Dixville Notch in New Hampshire ab.
Gewählt wird auch ein neuer Kongress. Zur Wahl steht das gesamte Abgeordnetenhaus und rund ein Drittel der Senatoren. Es wird erwartet, dass die Republikaner ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus behaupten, aber Sitze verlieren. Im Senat dürften die Demokraten ihre Mehrheit knapp behalten.
Alle Aufmerksamkeit konzentriert sich bei der Präsidentenwahl auf weniger als ein Dutzend Swing States. Romney steht dabei besonders unter Druck: Der 65-Jährige muss mehr dieser Staaten gewinnen als Obama, um den Demokraten aus dem Weißen Haus zu vertreiben.
Besonders wichtig ist der Schicksalsstaat Ohio: Hier lag Obama nach einer Auswertung des Portals 'National Polls' in sieben von acht November-Umfragen vorn - schlecht für Romney, denn noch nie ist ein Republikaner Präsident geworden, der nicht Ohio gewonnen hat.
In Florida, das ebenfalls als absolutes Muss für Romney gilt, hatte der Herausforderer dagegen mehrheitlich die Nase vorn. Doch die Unsicherheit bei den Voraussagen ist groß.
Beide Kandidaten tourten weiter in Rekordtempo durch die Wechsel-Staaten, in denen der Wahlausgang noch völlig offen ist, um sich in letzter Minute die entscheidenden Stimmen zu sichern.
So rief Romney am Montagmorgen (Ortszeit) in Sanford (Florida) die Wähler dazu auf, ihm die Chance zu geben, 'das Land in eine bessere Zukunft zu führen'. Anschließend wollte der Ex-Gouverneur von Massachusetts nach Virginia, Ohio und New Hampshire reisen.
Obama hatte zum Finale am Montag Auftritte in Wisconsin, Ohio und Iowa geplant. Mit Iowa verbindet der Präsident besonders glückliche Erinnerungen: 2008 waren die dortigen Vorwahlen der Demokraten Ausgangspunkt für Obamas Triumphzug nach Washington.
Noch vor seiner abschließenden Blitztour wandte sich Obama via Twitter an die Wähler. 'Ihr wisst, wo ich stehe, und Ihr wisst, an was sich glaube. Ihr wisst, dass ich die Wahrheit sage', schrieb er. 'Nach allem, was wir gemeinsam bewältigt haben, können wir jetzt nicht aufhören. Wir müssen zusammenkommen und Amerika mehr Wandel bringen.'
Den Wahltag am Dienstag wird der 51-Jährige nach Angaben des Weißen Hauses in seiner Heimatstadt Chicago verbringen. Romney wollte sich in seiner Wahlheimat Boston aufhalten und dort bereits am frühen Morgen wählen gehen. Obama hatte die Möglichkeit der Frühwahl genutzt und bereits im Oktober seine Stimme in Chicago abgegeben.
Beide Kandidaten hatten im Wahlkampf keine Mühen gescheut. Allein Obamas Team habe 125 Millionen Telefonanrufe oder persönliche Gespräche mit potenziellen Wählern geführt, sagte der Wahlkampfmanager des Demokraten, Jim Messina, dem 'National Journal'.
Romney forderte im Wahlkampf-Endspurt immer wieder 'echten Wandel'
- und übernahm damit demonstrativ die Wahlkampfparole Obamas aus dem
Jahr 2008. 'Wenn Sie glauben, dass Amerika es besser kann, müssen Sie für echten Wandel stimmen', rief Romney beispielsweise seinen Anhänger zu.
Obama konterte: 'Wir wissen, was Wandel bedeutet. Wir wissen, was in der Zukunft notwendig ist', sagte er in Florida. 'Und wir wissen, dass es nicht einfach sein wird.' Erneut warf er Romney vor, eine Politik für die Reichen anzustreben.
Sorge bereiteten weiterhin die Auswirkungen des Wirbelsturms 'Sandy': In einigen Wahllokalen im schwer betroffenen New York könnte es auch am Dienstag noch keinen Strom geben. Dann soll dort in Zelten oder in Containern gewählt werden, die die Armee bereitstellen will./ch/DP/stb
Obama und sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney kämpften bis zum Schluss um unentschiedene Wähler in den ausschlaggebenden Bundesstaaten. Schätzungsweise drei Milliarden Dollar (knapp 2,35 Mrd Euro) dürften beide Kandidaten in die als Schicksalswahl beschworene Auseinandersetzung gesteckt haben.
Nach einem Bericht der 'New York Times' sahen die Meinungsforscher am Sonntagabend (Ortszeit) den Demokraten Obama mit durchschnittlich 1,3 Prozentpunkten vor Romney. Ausgewertet wurden zwölf frische nationale Umfragen.
Eine am Montag veröffentlichte Umfrage ergab US-weit ein Patt von 49 zu 49 Prozent. Allerdings lag Obama in der Mehrzahl der wahlentscheidenden Bundesstaaten - den sogenannten Swing States - vorn, aber meistens nur ganz knapp.
Offiziell beginnt der Wahltag um fünf Uhr morgens Ortszeit (11 Uhr MEZ) mit der Öffnung der Wahllokale in Vermont. Bereits um Mitternacht stimmen traditionell die Bürger des Mini-Dorfes Dixville Notch in New Hampshire ab.
Gewählt wird auch ein neuer Kongress. Zur Wahl steht das gesamte Abgeordnetenhaus und rund ein Drittel der Senatoren. Es wird erwartet, dass die Republikaner ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus behaupten, aber Sitze verlieren. Im Senat dürften die Demokraten ihre Mehrheit knapp behalten.
Alle Aufmerksamkeit konzentriert sich bei der Präsidentenwahl auf weniger als ein Dutzend Swing States. Romney steht dabei besonders unter Druck: Der 65-Jährige muss mehr dieser Staaten gewinnen als Obama, um den Demokraten aus dem Weißen Haus zu vertreiben.
Besonders wichtig ist der Schicksalsstaat Ohio: Hier lag Obama nach einer Auswertung des Portals 'National Polls' in sieben von acht November-Umfragen vorn - schlecht für Romney, denn noch nie ist ein Republikaner Präsident geworden, der nicht Ohio gewonnen hat.
In Florida, das ebenfalls als absolutes Muss für Romney gilt, hatte der Herausforderer dagegen mehrheitlich die Nase vorn. Doch die Unsicherheit bei den Voraussagen ist groß.
Beide Kandidaten tourten weiter in Rekordtempo durch die Wechsel-Staaten, in denen der Wahlausgang noch völlig offen ist, um sich in letzter Minute die entscheidenden Stimmen zu sichern.
So rief Romney am Montagmorgen (Ortszeit) in Sanford (Florida) die Wähler dazu auf, ihm die Chance zu geben, 'das Land in eine bessere Zukunft zu führen'. Anschließend wollte der Ex-Gouverneur von Massachusetts nach Virginia, Ohio und New Hampshire reisen.
Obama hatte zum Finale am Montag Auftritte in Wisconsin, Ohio und Iowa geplant. Mit Iowa verbindet der Präsident besonders glückliche Erinnerungen: 2008 waren die dortigen Vorwahlen der Demokraten Ausgangspunkt für Obamas Triumphzug nach Washington.
Noch vor seiner abschließenden Blitztour wandte sich Obama via Twitter an die Wähler. 'Ihr wisst, wo ich stehe, und Ihr wisst, an was sich glaube. Ihr wisst, dass ich die Wahrheit sage', schrieb er. 'Nach allem, was wir gemeinsam bewältigt haben, können wir jetzt nicht aufhören. Wir müssen zusammenkommen und Amerika mehr Wandel bringen.'
Den Wahltag am Dienstag wird der 51-Jährige nach Angaben des Weißen Hauses in seiner Heimatstadt Chicago verbringen. Romney wollte sich in seiner Wahlheimat Boston aufhalten und dort bereits am frühen Morgen wählen gehen. Obama hatte die Möglichkeit der Frühwahl genutzt und bereits im Oktober seine Stimme in Chicago abgegeben.
Beide Kandidaten hatten im Wahlkampf keine Mühen gescheut. Allein Obamas Team habe 125 Millionen Telefonanrufe oder persönliche Gespräche mit potenziellen Wählern geführt, sagte der Wahlkampfmanager des Demokraten, Jim Messina, dem 'National Journal'.
Romney forderte im Wahlkampf-Endspurt immer wieder 'echten Wandel'
- und übernahm damit demonstrativ die Wahlkampfparole Obamas aus dem
Jahr 2008. 'Wenn Sie glauben, dass Amerika es besser kann, müssen Sie für echten Wandel stimmen', rief Romney beispielsweise seinen Anhänger zu.
Obama konterte: 'Wir wissen, was Wandel bedeutet. Wir wissen, was in der Zukunft notwendig ist', sagte er in Florida. 'Und wir wissen, dass es nicht einfach sein wird.' Erneut warf er Romney vor, eine Politik für die Reichen anzustreben.
Sorge bereiteten weiterhin die Auswirkungen des Wirbelsturms 'Sandy': In einigen Wahllokalen im schwer betroffenen New York könnte es auch am Dienstag noch keinen Strom geben. Dann soll dort in Zelten oder in Containern gewählt werden, die die Armee bereitstellen will./ch/DP/stb