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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutschlands größter Handelskonzern METRO steht vor einem Führungswechsel. Der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Dax-Unternehmens wollte am Freitagnachmittag einen neuen Chef wählen. Der einzige Kandidat für den Vorsitz des Kontrollgremiums ist der Sprecher des Großaktionärs Haniel, Franz Markus Haniel. Auch über die Nachfolge des Metro-Vorstandsvorsitzenden Eckhard Cordes könnte eine Entscheidung fallen.
Wie die dpa aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, wurde dem Kontrollgremium der 41 Jahre alte Finanzvorstand Olaf Koch als Nachfolger von Cordes vorgeschlagen. Es gebe in der Beschlussvorlage nur noch diesen einen Kandidaten, hieß es. Zuvor hatte bereits die 'Süddeutsche Zeitung' (Freitag) berichtet, dass der Metro-Aufsichtsrat Koch mehrheitlich wählen werde.
WAHL KEIN SELBSTLÄUFER
Obwohl Koch der Favorit der Metro-Großaktionäre Haniel und Schmidt-Ruthenbeck ist, gilt seine Wahl keineswegs als Selbstläufer. In den vergangenen Tagen hatte sich vor allem die Gewerkschaft Verdi öffentlich für einen Handelsexperten an der Spitze der Metro AG stark gemacht. Die Branche brauche Manager mit Handelserfahrung, die das Geschäft von der Pike auf kennen und wissen, was die Kunden wollen, hatte eine Verdi-Sprecherin der dpa gesagt. 'Jemanden, der nicht nur die Zahlen kennt' und auch wisse, dass es auf die Beschäftigten ankomme.
Deshalb könnte es auch sein, dass die Entscheidung über die Cordes-Nachfolge erst in der Sitzung des Aufsichtsrates im Dezember fällt. Mit einer Doppelentscheidung könnte das Kontrollgremium aber die seit Wochen schwelenden Personalspekulationen endgültig beenden.
Metro-Vorstandsmitglied Joël Saveuse war in den vergangenen Wochen ebenfalls für den Vorstandsvorsitz im Gespräch. Der 58 Jahre alte Handelsexperte hatte das Deutschlandgeschäft der Metro-Tochter Real saniert. Er ist im Konzernvorstand für das wichtige Europageschäft der Metro-Großhandelsmärkte verantwortlich. Bislang spricht alles für eine interne Lösung der Führungsfrage, weil Manager von außen meist nicht so schnell zur Metro wechseln könnten.
KAUFHOF-GESPRÄCHE
Zur Metro AG gehören die gleichnamigen Großhandelsmärkte für Gewerbetreibende, die Elektronikketten Media Markt und Saturn, der Lebensmittelhändler Real und die zum Verkauf stehende Warenhauskette Kaufhof. Vorstandschef Cordes will dem Aufsichtsrat einen Überblick über den Stand der Gespräche mit den Kaufhof-Interessenten geben.
Im Sommer hatte sich an der Frage, ob der Vertrag von Cordes über den Oktober 2012 hinaus verlängert wird, eine heftige Debatte entzündet. Großaktionär Haniel ließ lange Zeit Gerüchte unkommentiert, dass Cordes gehen solle. Schließlich erklärte Cordes, dass er nicht mehr für eine Vertragsverlängerung zur Verfügung stehe. Auch der Chef des Aufsichtsrates, Jürgen Kluge, erklärte wenig später seinen Rückzug./vd/ls/DP/she
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Deutschlands größter Handelskonzern METRO
Wie die dpa aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, wurde dem Kontrollgremium der 41 Jahre alte Finanzvorstand Olaf Koch als Nachfolger von Cordes vorgeschlagen. Es gebe in der Beschlussvorlage nur noch diesen einen Kandidaten, hieß es. Zuvor hatte bereits die 'Süddeutsche Zeitung' (Freitag) berichtet, dass der Metro-Aufsichtsrat Koch mehrheitlich wählen werde.
WAHL KEIN SELBSTLÄUFER
Obwohl Koch der Favorit der Metro-Großaktionäre Haniel und Schmidt-Ruthenbeck ist, gilt seine Wahl keineswegs als Selbstläufer. In den vergangenen Tagen hatte sich vor allem die Gewerkschaft Verdi öffentlich für einen Handelsexperten an der Spitze der Metro AG stark gemacht. Die Branche brauche Manager mit Handelserfahrung, die das Geschäft von der Pike auf kennen und wissen, was die Kunden wollen, hatte eine Verdi-Sprecherin der dpa gesagt. 'Jemanden, der nicht nur die Zahlen kennt' und auch wisse, dass es auf die Beschäftigten ankomme.
Deshalb könnte es auch sein, dass die Entscheidung über die Cordes-Nachfolge erst in der Sitzung des Aufsichtsrates im Dezember fällt. Mit einer Doppelentscheidung könnte das Kontrollgremium aber die seit Wochen schwelenden Personalspekulationen endgültig beenden.
Metro-Vorstandsmitglied Joël Saveuse war in den vergangenen Wochen ebenfalls für den Vorstandsvorsitz im Gespräch. Der 58 Jahre alte Handelsexperte hatte das Deutschlandgeschäft der Metro-Tochter Real saniert. Er ist im Konzernvorstand für das wichtige Europageschäft der Metro-Großhandelsmärkte verantwortlich. Bislang spricht alles für eine interne Lösung der Führungsfrage, weil Manager von außen meist nicht so schnell zur Metro wechseln könnten.
KAUFHOF-GESPRÄCHE
Zur Metro AG gehören die gleichnamigen Großhandelsmärkte für Gewerbetreibende, die Elektronikketten Media Markt und Saturn, der Lebensmittelhändler Real und die zum Verkauf stehende Warenhauskette Kaufhof. Vorstandschef Cordes will dem Aufsichtsrat einen Überblick über den Stand der Gespräche mit den Kaufhof-Interessenten geben.
Im Sommer hatte sich an der Frage, ob der Vertrag von Cordes über den Oktober 2012 hinaus verlängert wird, eine heftige Debatte entzündet. Großaktionär Haniel ließ lange Zeit Gerüchte unkommentiert, dass Cordes gehen solle. Schließlich erklärte Cordes, dass er nicht mehr für eine Vertragsverlängerung zur Verfügung stehe. Auch der Chef des Aufsichtsrates, Jürgen Kluge, erklärte wenig später seinen Rückzug./vd/ls/DP/she