Zürich, 14. Apr (Reuters) - Kursverluste der Aktien der
Grossbanken Credit Suisse und UBS sowie des Pharmariesen Roche
haben am Donnerstag die Schweizer Börse belastet. Die
Kurseinbussen konnten durch kräftige Gewinne beim
Nahrungsmittelkonzern Nestle aber zu Teil aufgefangen werden.
Die Euro-Schuldenkrise, die Sorge vor einem neuen
Inflationsschub in China und unerwartet schlechte
Konjunkturdaten trübten die Stimmung zusätzlich ein.
Händler beschrieben den Markt als ruhig. Die Umsätze waren
erneut dünn. Möglicherweise belebe sich das Geschäft wegen des
kleinen Eurex-Verfalls am Freitag.
Der Leitindex SMI <.SSMI> notierte kurz vor Schluss um 0,2
Prozent tiefer bei 6351 Punkten. Der breite SPI <.SSHI> sank um
0,3 Prozent auf 5792 Zähler.
Als Marktstütze erwiesen sich die Aktien von Nestle
, die 1,3 Prozent zulegten. Die Aktie profitierte von
dem besser als erwarteten Quartalsbericht des französischen
Konkurrenten Danone . Nestle legt am Freitag den
Quartalsabschluss vor. Nestle-Chef Paul Bulcke sagte auf der
Generalversammlung, das Jahr sei bisher gut verlaufen und die
Ausgangslage für Wachstum und eine Margenverbesserung sei gut.
Nestle-Präsident Peter Brabeck erklärte, der Konzern wolle 2014
über die Zukunft der 30-Prozent-Beteiligung an dem am
französischen Kosmetikkonzern L'Oreal entscheiden.
Der Genussschein von Roche gab 0,8 Prozent nach. Der
Zwischenbericht fiel nach Analystenangaben unter den Erwartungen
aus. Der Quartalsumsatz sank um neun Prozent auf 11,12
Milliarden Franken. Roche sieht sich dennoch auf Kurs die
angepeilten Jahresziele zu erreichen. Der Titel von Konkurrent
Novartis legte um 0,1 Prozent zu.
Credit Suisse und UBS konnten sich dem
europaweiten Abwärtstrend der Bankaktien nicht entziehen und
verloren zwei respektive ein Prozent. "Der Kapitalhunger einiger
europäischer Banken und die Schuldenkrise, die Unsicherheit
wegen der neuen Vorschriften und die flauen Börsenumsätze und
steigenden Zinsen sprechen momentan nicht unbedingt für
Bankaktien", sagte ein Händler.
SocGen hatte zudem die CS-Aktie auf Verkaufen von Halten
zurückgestuft. Auch lehnt die Aktionärsgruppe Ethos CoCo-Bonds
ab und will auf der CS-Generalversammlung April gegen die
Kapitalerhöhung stimmen, die eine Voraussetzung für die Emission
der sogenannten "Contingent Convertible Bonds" bildet.
Julius Bär schwächten sich um 0,9 Prozent ab. Der
Vermögensverwalter hat sich in Deutschland mit den Behörden
gegen eine Zahlung von 50 Millionen Euro auf die Beilegung eines
Verfahrens über unversteuerte Vermögen geeinigt. Ein Händler
sprach von einem guten Schachzug, mit dem die Bank drohende
Unsicherheiten aus der Welt schaffen könne.
Die Aktien zyklischer Firmen schwächten sich ebenfalls meist
ab. ABB und Clariant sanken ein Prozent.
Holcim dagegen stiegen leicht.
Sulzer zogen um vier Prozent an. Der Anlagenbauer
konnte die Erwartungen übertreffen. Der Auftragseingang im
ersten Quartal stieg um 12,4 Prozent auf 917,8 Millionen
Franken. Im ganzen Jahr sollen es gegen zehn Prozent sein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert
Schmieder)