Washington (Reuters) - Vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid lässt der Inflationsdruck in den USA nach. Die Verbraucherpreise kletterten im Mai um 1,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch mitteilte.
Im April lag die Teuerungsrate noch bei 2,2 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten jetzt mit 2,0 Prozent gerechnet. Hauptgrund für die geringere Teuerung: Benzin verbilligte sich um 6,4 Prozent und damit so deutlich wie seit über einem Jahr nicht mehr.
Die Notenbank Fed strebt eine Teuerungsrate von zwei Prozent an. Die Währungshüter achten bei der Inflation besonders auf die Preisveränderungen bei den persönlichen Ausgaben der Verbraucher (PCE): Dabei werden Energie- und Nahrungsmittelkosten ausgeklammert. Dieser Wert lag zuletzt mit 1,5 Prozent noch unter der Fed-Zielmarke.
Angesichts der insgesamt rund laufenden Konjunktur dürfte sie am Abend dennoch ihren Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr anheben, und zwar auf eine Spanne von 1,00 bis 1,25 Prozent. Höhere Zinsen dämpfen tendenziell den Preisanstieg, weil sie Kredite verteuern und das Sparen attraktiver machen. "Die US-Notenbank wird unabhängig von den heutigen Zahlen das Zielband der Leitzinsen wohl erneut erhöhen, die Erwartung zukünftiger Zinserhöhungen bleibt aber gedämpft", sagte Ökonom Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.