FRANKFURT (dpa-AFX) - Weiter kräftig zunehmende Sorgen um die Schuldenkrise in Europa haben den deutschen Aktienmarkt am Montag kräftig auf Talfahrt geschickt. Dass Griechenland der Staatsbankrott droht und die Lage in Spanien immer prekärer wird, sei nochmals vehement mit dem im Tagesverlauf angekündigten Verbot von Leerverkäufen durch Italien und Spanien in das Bewusstsein der Anleger gedrungen, hieß es am Markt. Der Dax erlitt mit minus 3,18 Prozent bei 6.419,33 Punkten den kräftigsten Tagesverlust seit dem 1. Juni. Der MDax verlor 3,52 Prozent auf 10.426,54 Punkte und der TecDax sank um 3,03 Prozent auf 745,26 Punkte.
Italiens Börsenaufsichtsbehörde verbot Leerverkäufe von Finanzwerten bis zum Freitag und Spanien verbot sie in allen Papieren für die kommenden drei Monate. Leerverkäufe sind Verkäufe von Wertpapieren, die der Verkäufer noch nicht besitzt. Dieser spekuliert darauf, dass die Kurse sinken, bis die Wertpapiere an die Käufer geliefert werden müssen, und er sie sich dann billiger beschaffen kann. Die Märkte sackten daraufhin europaweit ab, der Euro rutschte zeitweise unter 1,21 US-Dollar auf einen Tiefstand seit Juni 2010. Chefanalyst Folker Hellmeyer von der Landesbank Bremen sagte zu den zeitweiligen Verboten: 'Fakt ist, dass aggressive Spekulationen die Märkte immer wieder stark unter Druck bringen.'
Doch allgemein sieht er, wie auch sein Kollege Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke & Co die Talfahrt in der wieder heftig aufgeflammten Eurokrise begründet. Die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Eurozone habe sich 'dramatisch zugespitzt', sagte Hellmeyer und setzte daher die Börsenampel auf rot. 'Nachdem wir Anfang des Jahres noch von einer Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent ausgegangen waren, dass die Eurozone auseinander brechen könnte, sehen wir sie aktuell bei 40 Prozent.' Stark besorgt ist er vor allem wegen Spanien, da dort eine extreme Ausdörrung der Investitionstätigkeit zu beobachten sei.
Da zudem erst Mitte September das Bundesverfassungsgericht über die Eilanträge gegen den Rettungsschirm ESM und den europäischen Fiskalpakt entscheidet, liegt die Euro-Rettung so lange faktisch auf Eis. 'Das bedeutet eine Lähmung, und dafür müssen wir einen hohen Preis zahlen', sagte er. Geilfuß verwies zudem neben der ausufernden Schuldenproblematik in Spanien, die neben den Banken nun auch einzelne Regionen des Landes betreffe, auch auf die wachsende Bedrohung eines Staatsbankrotts von Griechenland./ck/he
Italiens Börsenaufsichtsbehörde verbot Leerverkäufe von Finanzwerten bis zum Freitag und Spanien verbot sie in allen Papieren für die kommenden drei Monate. Leerverkäufe sind Verkäufe von Wertpapieren, die der Verkäufer noch nicht besitzt. Dieser spekuliert darauf, dass die Kurse sinken, bis die Wertpapiere an die Käufer geliefert werden müssen, und er sie sich dann billiger beschaffen kann. Die Märkte sackten daraufhin europaweit ab, der Euro rutschte zeitweise unter 1,21 US-Dollar auf einen Tiefstand seit Juni 2010. Chefanalyst Folker Hellmeyer von der Landesbank Bremen sagte zu den zeitweiligen Verboten: 'Fakt ist, dass aggressive Spekulationen die Märkte immer wieder stark unter Druck bringen.'
Doch allgemein sieht er, wie auch sein Kollege Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke & Co die Talfahrt in der wieder heftig aufgeflammten Eurokrise begründet. Die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Eurozone habe sich 'dramatisch zugespitzt', sagte Hellmeyer und setzte daher die Börsenampel auf rot. 'Nachdem wir Anfang des Jahres noch von einer Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent ausgegangen waren, dass die Eurozone auseinander brechen könnte, sehen wir sie aktuell bei 40 Prozent.' Stark besorgt ist er vor allem wegen Spanien, da dort eine extreme Ausdörrung der Investitionstätigkeit zu beobachten sei.
Da zudem erst Mitte September das Bundesverfassungsgericht über die Eilanträge gegen den Rettungsschirm ESM und den europäischen Fiskalpakt entscheidet, liegt die Euro-Rettung so lange faktisch auf Eis. 'Das bedeutet eine Lähmung, und dafür müssen wir einen hohen Preis zahlen', sagte er. Geilfuß verwies zudem neben der ausufernden Schuldenproblematik in Spanien, die neben den Banken nun auch einzelne Regionen des Landes betreffe, auch auf die wachsende Bedrohung eines Staatsbankrotts von Griechenland./ck/he