New York, 15. Jan (Reuters) - Kurz vor dem Ende eines Schlüssel-Prozesses um den milliardenschweren Zusammenschluss der US-Telekomtochter T-Mobile US TMUS.O mit dem Rivalen Sprint sind erneut eindringliche Warnungen vor den Plänen laut geworden. Die Fusion werde zu höheren Preisen und schlechterer Qualität für Millionen von US-Verbrauchern führen, sagte die Vertreterin New Yorks, Letitia James. Zusammen mit anderen US-Bundesstaaten geht New York vor Gericht gegen den Zusammenschluss der beiden Mobilfunkunternehmen vor. In dem Verfahren, in dem unter anderem auch Telekom-Chef Tim Höttges ausgesagt hatte, wurden am Mittwoch die abschließenden Plädoyers erwartet.
Die Bundesstaaten hatte im Juni Klage erhoben, sie sehen das US-Wettbewerbsrecht verletzt. T-Mobile und Sprint hatten dagegen erklärt, ihr Zusammenschluss werde zu mehr Wettbewerb mit den US-Platzhirschen Verizon VZ.N und AT&T T.N führen. Das US-Justizministerium hatte die Fusion im Juli unter Auflagen gebilligt. Im Dezember hatten beide Seiten vor dem New Yorker Gericht ihre Argumente vorgebracht, Richter Victor Marrero hörte sich nun die letzten Plädoyers an. Er muss diese prüfen und danach entscheiden. Beobachter rechnen für den Februar mit einer Entscheidung.
Durch den Zusammenschluss von T-Mobile und Sprint soll ein Mobilfunkriese entstehen, der nach früheren Angaben auf gut 130 Millionen Kunden und einen Jahresumsatz von rund 76 Milliarden Dollar kommt. Höttges hatte die seit Jahren angestrebte Fusion immer wieder als großen Wurf beworben. Die Konzerne wollen den Zusammenschluss 2020 endgültig über die Bühne bringen. Ob ihnen das gelingt, entscheidet aber auch das Gericht in New York.