* Diskussion um Eurobonds hält an
* Warten auf Details zu Anleihenkäufen der EZB
* Spekulationen um Bindung des Franken an Euro
* Euro hält sich bei 1,43 Dollar
(neu: Bundesregierung, CDS, Anleihen)
Frankfurt, 15. Aug (Reuters) - Die Erholung an den
Aktienmärkten hat zu Wochenbeginn das Interesse der Anleger an
Staatsanleihen etwas gedämpft. Die Kurse für Bundesanleihen
gaben am Montag nach, zugleich gingen die Kosten für
Kreditausfallversicherungen (CDS) italienischer und spanischer
Bonds zurück. Der Bund-Future
Für den Abbau der Verluste machten Händler Äußerungen der Bundesregierung in der Debatte über die Einführung von Eurobonds verantwortlich. Nach Aussage eines Regierungssprechers werden Eurobonds beim Gipfeltreffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Dienstag kein Thema sein. Ein Fondsmanager zeigte sich enttäuscht. "Wir brauchen Maßnahmen, um die Schuldenkrise in der Eurozone zu lösen, aber das scheint beim Treffen von Merkel und Sarkozy nicht der Fall zu sein", sagte er. Am Devisenmarkt war zudem eine mögliche Bindung des Schweizer Franken an den Euro Gesprächsthema Nummer eins und setzte die Währung der Eidgenossen unter Druck.
ANALYSTEN RECHNEN MIT RUND ZEHN MRD EURO AN EZB-BONDSKÄUFEN
Am Nachmittag dürfte vor allem das von der Europäischen
Zentralbank (EZB) veröffentlichte Anleihenankaufsvolumen der
vergangenen Woche im Blickpunkt stehen. Analysten rechnen mit
Käufen im Volumen von mindestens zehn Milliarden Euro. Ein
niedrigerer Wert könne den Experten zufolge Zweifel an der
Entschlossenheit der Zentralbank wecken, gegen die steigenden
Zinsen von portugiesischer oder spanischer Anleihen vorzugehen.
"Die Frage lautet: Wie viel muss die EZB in den kommenden Wochen
einsetzen, um den Spreadausweitungsdruck zu stoppen", schrieb
Commerzbank-Stratege Rainer Guntermann in einem Marktkommentar.
Wenige Stunden vor der EZB-Bekanntgabe notierten die
spanischen
EURO UND DOLLAR HOLEN ZUM FRANKEN AUF
Spekulationen über ein festes Kursziel zum Euro haben den
Schweizer Franken auf den niedrigsten Stand seit rund zwei
Wochen fallen lassen. Für einen Euro
Ein Bericht der "SonntagsZeitung" hatte die in der Vorwoche nach Äußerungen von SNB-Direktoriumsmitglied Thomas Jordan aufgekommenen Spekulationen über eine vorübergehende Anbindung des Frankens an den Euro aufgefrischt. Alles deute darauf hin, dass die SNB in den nächsten Tagen eine Untergrenze für den Euro-Franken-Wechselkurs festlegen werde, den sie mit allen Mitteln verteidigen wolle, hatte die Zeitung unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Personen geschrieben. Die Notenbank und die Schweizer Regierung (Bundesrat) führten intensive Gespräche. Die SNB dürfte sich auf ein Kursziel von knapp über 1,10 Franken je Euro festlegen und es dann sukzessive erhöhen. Von der Notenbank war dazu keine Stellungnahme zu erhalten. "Wir setzen mittelfristig weiter auf eine Baisse des Franken", sagte Paul Robinson von Barclays Capital. "Wir stimmen der Schweizer Nationalbank zu, dass er massiv überteuert ist, aber wir erwarten nicht, dass die jüngste Aufwertung zum Euro in dieser Woche hält."
(Reporter: Tom Körkemeier, Paul Arnold, Kirsti Knolle, Hakan Ersen, Angelika Stricker; redigiert von Ralf Banser)