MADRID (dpa-AFX) - Der Skandal um die Manipulation von Zinssätzen durch die Deutsche Bank und andere internationale Geldhäuser sorgt auch in Spanien für Aufregung. Von den verbotenen Absprachen über Zinssätze dürften zahlreiche Bankkunden in Spanien betroffen sein, sagte der Madrider Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Donnerstag.
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch wegen der Zinsmanipulationen gegen sechs Großbanken eine Rekordstrafe von insgesamt 1,7 Milliarden Euro ausgesprochen. Darunter war keine spanische Bank. In Spanien richte sich aber die Höhe der Zinsen vieler Hypotheken nach dem Euribor, betonte De Guindos im staatlichen Rundfunk RNE. Der Euribor ist einer der Referenzzinssätze, die die bestraften Geldhäuser nach Ansicht der EU-Kartellwächter zu ihren Gunsten manipuliert hatten.
Brüssel habe mit der Verhängung der Strafe eine 'sehr gute Arbeit' geleistet, sagte De Guindos. 'Es darf nicht sein, dass ein paar Banken nach ihren eigenen Interessen einen Richtwert manipulieren, der für das tägliche Leben vieler Menschen von großer Bedeutung ist.'
Die Madrider Zeitung 'El País' wies darauf hin, dass auf die Banken von betroffenen EU-Bürgern nun Schadensersatzforderungen zukommen könnten, die ein Vielfaches der verhängten Geldstrafe ausmachen dürften. Die Zins-Manipulationen hätten für zahllose Verbraucher in der EU die Kredite verteuert.
Der spanische EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia nannte das Ausmaß der Bankentricksereien schockierend und kündigte weitere Schritte an. 'El País' forderte, dass die in den Skandal verwickelten Banken von den Märkten, die sie manipuliert hatten, vorübergehend ausgeschlossen werden. Das Konkurrenzblatt 'El Mundo' meinte, aufgrund der Verwicklung der Deutschen Bank in den Skandal sei die Bundesregierung eine Erklärung schuldig. Die rechtsliberale Zeitung begründete dies damit, dass Berlin für die spanischen Banken während der Finanzkrise besonders strenge Maßstäbe angelegt habe. Spanien hatte zur Sanierung maroder Geldhäuser von der EU eine Kredithilfe von über 40 Milliarden Euro in Anspruch nehmen müssen.
Bei der Manipulation von Zinssätzen trafen die beteiligten Großbanken nach Informationen von 'El País' Absprachen, die allein den eigenen Interessen dienten. Dies gehe aus den Chats zwischen Händlern hervor, die von den Ermittlern abgefangen worden seien, berichtete das Madrider Blatt. Nach den im Wortlaut dokumentierten Absprachen fragte der Händler einer - namentlich nicht genannten - Bank seinen Kollegen bei einem anderen Geldinstitut: 'Kannst Du mir den Gefallen tun und den Sechs-Monate-Zinssatz senken?'. Antwort: 'Ist schon geschehen.' Daraufhin sagte der erste Händler: 'Ich werde mich für den Gefallen revanchieren, sobald es geht.'
In einem anderen Chat entschuldigt sich ein Banker bei seinem Kollegen mit den Worten: 'Mit dem üblichen Zinssatz kann ich diesmal leider nicht dienen, denn heute kümmert sich unser Praktikant darum. Aber Du weißt, dass Du Dich normalerweise auf uns verlassen kannst.' Der Kollege erwiderte laut 'El País': 'Mach Dir keine Sorgen. Wenn Du den Zinssatz ab Montag anheben könntest, wäre das genial.'/hk/DP/hbr
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch wegen der Zinsmanipulationen gegen sechs Großbanken eine Rekordstrafe von insgesamt 1,7 Milliarden Euro ausgesprochen. Darunter war keine spanische Bank. In Spanien richte sich aber die Höhe der Zinsen vieler Hypotheken nach dem Euribor, betonte De Guindos im staatlichen Rundfunk RNE. Der Euribor ist einer der Referenzzinssätze, die die bestraften Geldhäuser nach Ansicht der EU-Kartellwächter zu ihren Gunsten manipuliert hatten.
Brüssel habe mit der Verhängung der Strafe eine 'sehr gute Arbeit' geleistet, sagte De Guindos. 'Es darf nicht sein, dass ein paar Banken nach ihren eigenen Interessen einen Richtwert manipulieren, der für das tägliche Leben vieler Menschen von großer Bedeutung ist.'
Die Madrider Zeitung 'El País' wies darauf hin, dass auf die Banken von betroffenen EU-Bürgern nun Schadensersatzforderungen zukommen könnten, die ein Vielfaches der verhängten Geldstrafe ausmachen dürften. Die Zins-Manipulationen hätten für zahllose Verbraucher in der EU die Kredite verteuert.
Der spanische EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia nannte das Ausmaß der Bankentricksereien schockierend und kündigte weitere Schritte an. 'El País' forderte, dass die in den Skandal verwickelten Banken von den Märkten, die sie manipuliert hatten, vorübergehend ausgeschlossen werden. Das Konkurrenzblatt 'El Mundo' meinte, aufgrund der Verwicklung der Deutschen Bank in den Skandal sei die Bundesregierung eine Erklärung schuldig. Die rechtsliberale Zeitung begründete dies damit, dass Berlin für die spanischen Banken während der Finanzkrise besonders strenge Maßstäbe angelegt habe. Spanien hatte zur Sanierung maroder Geldhäuser von der EU eine Kredithilfe von über 40 Milliarden Euro in Anspruch nehmen müssen.
Bei der Manipulation von Zinssätzen trafen die beteiligten Großbanken nach Informationen von 'El País' Absprachen, die allein den eigenen Interessen dienten. Dies gehe aus den Chats zwischen Händlern hervor, die von den Ermittlern abgefangen worden seien, berichtete das Madrider Blatt. Nach den im Wortlaut dokumentierten Absprachen fragte der Händler einer - namentlich nicht genannten - Bank seinen Kollegen bei einem anderen Geldinstitut: 'Kannst Du mir den Gefallen tun und den Sechs-Monate-Zinssatz senken?'. Antwort: 'Ist schon geschehen.' Daraufhin sagte der erste Händler: 'Ich werde mich für den Gefallen revanchieren, sobald es geht.'
In einem anderen Chat entschuldigt sich ein Banker bei seinem Kollegen mit den Worten: 'Mit dem üblichen Zinssatz kann ich diesmal leider nicht dienen, denn heute kümmert sich unser Praktikant darum. Aber Du weißt, dass Du Dich normalerweise auf uns verlassen kannst.' Der Kollege erwiderte laut 'El País': 'Mach Dir keine Sorgen. Wenn Du den Zinssatz ab Montag anheben könntest, wäre das genial.'/hk/DP/hbr