Zürich, 07. Mai (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am Freitag im späten Geschäft bei stark anziehenden Umsätzen die Kursverluste massiv ausgeweitet und vorübergehend gegen vier Prozent eingebüsst. Die Angst vor einer Ausweitung der Schuldenkrise Griechenlands auf andere Euro-Länder belastete die Börsen weltweit. "Die Leute sind verunsichert und fürchten sich vor einer Auflage der Finanzkrise, wie sie nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers die Wirtschaft gelähmt hat", sagte ein Händler. Damit dürften auch die Hoffnungen auf einen Aufschwung verpuffen, hiess es.
Der Bluechipindex SMI<.SSMI> sackte bis auf 6148 Zähler ab. Dies ist der tiefste Stand seit November 2009. Vor einer Woche notierte der SMI noch bei 6617 Zählern. Kurz vor Schluss stand der SMI um 3,3 Prozent tiefer auf 6180 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> sank um 3,1 Prozent auf 5477 Zähler.
Der Markt zeichnete sich durch heftige Schwankungen aus. "Die Marktteilnehmer sind extrem nervös. Das zeigen die grossen Kursausschläge an den Börsen", sagte ein Händler. Der als Angstbarometer der Börse bezeichnete Volatilitätsindex für den SMI <.V3X> stieg um 25 Prozent auf 30,4 Prozent. Dies ist der höchste Stand seit einem Jahr.
Ein Unsicherheitsfaktor kam von Wall Street, die am Vortag aus nicht geklärten Gründen kurzfristig um fast zehn Prozent eingebrochen war und sich darauf wieder bis auf ein Minus von drei Prozent erholt hatte. Als am Freitag dann die erhoffte Gegenbewegung trotz besser als erwarteter US-Arbeitsmarktdaten nicht eintrat sondern der Dow Jones <.DJI> seine Verluste ebenfalls ausweitete, schritten die Anleger vermehrt zu Abgaben und die Stimmung wurde laut Händlern allmählich etwas panisch.
Unter die Räder gerieten am Schweizer Markt unter den
Standardwerten vor allem Finanztitel. So sackten Julius Bär
Zykliker wie ABB
Auch die sogenannte defensiven Werte Nestle
Zu den wenigen Gewinnern zählten die Aktien von Komax
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Albert Schmieder)