Berlin (Reuters) - Die deutschen Familienunternehmen drohen einer Studie zufolge zu den Verlierern des internationalen Steuerwettbewerbs zu werden.
"Deutschland ist ein Hochsteuerland für Unternehmen", heißt es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) für die Stiftung Familienunternehmen. "Die letzte Unternehmenssteuerreform fand im Jahr 2008 statt, seitdem ist die Steuerbelastung sogar kontinuierlich leicht gestiegen."
Zugleich würden viele Länder Sonderregeln für die Besteuerung von Erträgen aus Patenten und Markenrechten einführen, wovon vor allem Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen und vergleichsweise geringem Anlagevermögen profitieren wurden. Die großen deutschen Familienunternehmen seien allerdings häufig in Branchen aktiv, die hohe materielle Vermögenswerte voraussetzten, beispielsweise im Maschinenbau oder in der Fahrzeugtechnik.
Das ZEW empfiehlt daher eine Senkung der Steuern. "In Anbetracht des zunehmenden Wettbewerbsdrucks besteht wachsender Handlungsbedarf, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Unternehmenssteuersystems zu stärken und der Verlagerung von Realinvestitionen entgegenzuwirken", hieß es zur Begründung.