Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Donnerstag, dem 19. Mai:
1. Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Juni steigt
Das am Mittwoch veröffentlichte hawkishe Protokoll der Fed-Sitzung vom 26.-27. April offenbarte, dass die „Mehrzahl“ der Ratsmitglieder sich für eine Anhebung Zinsen im Juni ausgesprochen hat, falls die Wirtschaftsdaten auf starkes Wirtschaftswachstum sowie steigende Inflation und Beschäftigtenzahlen im zweiten Quartal hindeuten sollten.
Fed Funds Futures spiegeln am Donnerstagmorgen eine 34-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Juni wider. Vor der Veröffentlichung des hawkishen Protokolls am Mittwoch bildete der Preis nur eine 16-prozentige Wahrscheinlichkeit ab und vor einer Woche gar nur eine Chance von 4 Prozent.
Die Marktteilnehmer warten auf Kommentare mehrerer Fed-Beamter im Laufe des Tages. Fed-Vizevorsitzender Stanley Fischer spricht um 13:15 Uhr GMT oder 09:15 Uhr ET auf einer Veranstaltung der Columbia University, während Präsident der New York Federal Reserve William Dudley 14:30 Uhr GMT oder 10:30 Uhr ET eine kurze Stellungnahme zur Wirtschaft abgeben wird.
Abgesehen von den Kommentaren konzentrieren sich die Händler auf die Veröffentlichung der wöchentlichen Antragszahlen auf Arbeitslosenhilfe, die um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET veröffentlicht werden. Die Untersuchung der Philadelphia Fed wird ebenfalls um 08:30 Uhr veröffentlicht.
2. Dollar steigt auf Siebenwochenhoch
Die Aussicht auf eine Zinsanhebung im Juni beförderte den Dollarkurs gegenüber den anderen Hauptwährungen auf ein Siebenwochenhoch. Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, erreichte mit 95,33 den höchsten Stand seit dem 29. März und stand zuletzt bei 95,15.
Greenback fällt gegenüber dem Yen, hält sich jedoch in der Nähe des am Vortag erreichten Hochs von 110,38. Euro handelt bei 1,1220, zuvor fiel die Währung mit 1,1206 auf den niedrigsten Stand seit Ende März.
3. Aktienkurse weltweit sinken infolge möglicher Fed-Zinsanhebung im Juni
US-Aktienkurse deuten auf einen Abwärtstrend hin. Die Marktteilnehmer verdauen die Möglichkeit einer Fed-Zinsanhebung im kommenden Monat.
Am Donnerstag stehen Ergebnisbericht vieler bedeutender US-Unternehmen an: Wal-Mart (NYSE:WMT), Dick’s Sporting Goods Inc (NYSE:DKS) und Advance Auto Parts Inc (NYSE:AAP) vor Börsenbeginn, Gap Inc (NYSE:GPS), Applied Materials (NASDAQ:AMAT) und Ross Stores (NASDAQ:ROST) nach Börsenschluss.
Europäische Aktienkurse verlaufen am Donnerstag mit starkem Abwärtstrend, DAX bricht um fast 1,5 Prozent ein. Neue Hoffnungen auf eine Fed-Zinsanhebung im Juni wirkt sich an den Aktienmärkten aus und die sinkenden Ölpreise drücken auf den Energiesektor.
Früher am Tag schlossen die Märkte in Asien überwiegend im Verlustbereich. Viele Anleger halten sich angesichts einer möglichen Fed-Zinsanhebung im Juni zurück.
4. Öl verlässt sein Siebenmonatshoch
Ölpreise befinden sich am Donnerstag unter starkem Druck und fallen vom Siebenmonatshoch der Vortagessitzung. Ein durchgehend starker Dollar und ein überraschender Anstieg der US-Lagervorräte lösten einen Ausverkauf aus.
US-Rohöl fiel um 09:55 Uhr GMT oder 05:55 Uhr ET um 1 $ oder 2,08 Prozent auf 47,19 $ pro Barrel. Brent verlor 1,17 $ oder 2,39 Prozent und erreichte 47,76 $ pro Barrel.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche überraschend um 1,31 Mio. Barrels angestiegen sind, somit liegen die Gesamtvorräte bei 541,3 Mio. Barrels. Analysten hatten einen Rückgang der Vorräte um 2,833 Mio. Barrels erwartet.
5. Metalle im Ausverkauf
Goldpreise liegen am Donnerstag bei einem Dreiwochentief. Das Protokoll der aktuellen Fed-Sitzung deutete die Möglichkeit einer Zinsanhebung im Juni an. Preise für das Edelmetall reagieren empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Gold verliert 1,5 Prozent oder 19,20 $ und handelt im US-Morgenhandel bei 1 255,25 $ pro Feinunze.
Ebenfalls an der Comex fällt Silber zur Lieferung im Juli um 2,7 Prozent oder 46,2 Cents auf 16,67 $ pro Feinunze. Kupfer verliert 1,2 Prozent oder 2,5 US-Cents und handelt mit 2,054 $ pro Pfund.
Ein starker US-Dollar verringert für gewöhnlich die Nachfrage nach Rohstoffen als eine alternative Anlagemöglichkeit, da es in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis ansteigen lässt. Somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, teurer.