(neu: Analystenkommentare von der NordLB und Warburg Research, Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Kuka (ETR:KU2) haben am Mittwoch deutlich unter einem vorsichtigen Ausblick gelitten. Dass der Roboterbauer mit 0,30 Euro je Aktie 50 Prozent mehr Dividende zahlen will als vor einem Jahr, half den Titeln nicht. Sie schlossen nach anfänglich heftigen Kursschwankungen 2,82 Prozent tiefer bei 33,965 Euro. Damit waren sie zweitschwächster Wert im MDax (ETR:MDAX), der 0,85 Prozent fester aus dem Handel ging.
Bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen berichtete Kuka einen um knapp fünf Prozent gestiegenen Überschuss. Bereits im Februar hatte das Unternehmen im Rahmen vorläufiger Eckdaten ein zweiprozentiges Umsatzplus und einen fast zehnprozentigen Sprung beim operativen Ergebnis (Ebit) gemeldet. Für 2014 ist das Unternehmen aber zurückhaltend: Der Umsatz soll zwar weiter steigen auf 1,9 bis 2,0 Milliarden Euro, die Ebit-Marge hingegen von 6,8 auf 6,0 Prozent zurückgehen. Als Grund dafür nennt die Gesellschaft vor allem Kosten für die Integration des übernommenen Roboterherstellers Reis, wo unter anderem Stellen abgebaut werden sollen.
ENDGÜLTIGE ZAHLEN WIE ERWARTET - EBIT-MARGENZIEL ENTTÄUSCHT
Die endgültigen Zahlen enthielten keine Überraschungen, wogegen die Margenprognose etwas enttäusche, sagte ein Händler. Ähnlich äußerte sich Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank. Seine eigene Umsatzschätzung für 2014 liegt im Rahmen der Unternehmens-Zielspanne. Bei der Ebit-Marge findet er sich an deren oberem Ende wieder, während die Konsensprognose etwas höher liege.
Das diesjährige Umsatzziel beziehe die Übernahme von Reis bereits mit ein und entspreche in etwa seiner Erwartung, schrieb Commerzbank-Analyst Stephan Böhm. Beim Ebit hält er in diesem Jahr etwas mehr für möglich als vom Roboterbauer angepeilt. Der Experte verwies darauf, dass das Management in der frühen Phase des Jahres die Ziele für gewöhnlich konservativ formuliere.
AKTIE NICHT GÜNSTIG BEWERTET
Als "nicht sonderlich ambitioniert" bezeichnete Analyst Frank Schwope von der NordLB den Ausblick von Kuka. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,9 auf Basis der Prognosen für 2014 sei die Aktie keineswegs mehr als Schnäppchen zu bezeichnen. Unter Abwägung von Chancen und Risiken empfiehlt der Experte weiterhin, Gewinne mitzunehmen. Christian Cohrs von Warburg Research sah den Überschuss des vergangenen Jahres auf Höhe seiner Erwartungen. Derweil seien die eher mauen Unternehmensaussichten in der Bewertung der Aktien noch nicht ausreichend berücksichtigt.