Berlin (Reuters) - Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt löst laut einer Studie Zukunftssorgen, aber auch Hoffnungen aus.
Zwei Drittel der Deutschen erwarten den Wegfall von Jobs in bestimmten Bereichen, wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage herausfand. Jeder zweite Berufstätige hat das Gefühl, von einer digitalen Welle überrollt zu werden. Knapp jeder Fünfte sieht sich persönlich betroffen und befürchtet innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre negative Auswirkungen auf seinen Arbeitsplatz.
Viele Deutsche können dem Einsatz von KI aber auch gute Seiten abgewinnen. So erwarten knapp vier von zehn Berufstätigen, die körperlich schwer arbeiten, positive Veränderungen. Über die Hälfte der Deutschen verbindet mit dem Einsatz von KI auch weniger Monotonie bei der Arbeit. Besonders Berufstätige in kreativen Jobs versprechen sich durch die Entlastung von Routineaufgaben mehr Freiraum.
Die Bundesregierung wird den Bürgererwartungen allerdings nicht gerecht: 63 Prozent der Befragten bescheinigen der großen Koalition zurzeit "kein ausreichendes Engagement" in Bezug auf Veränderungen des Arbeitsmarktes durch Künstliche Intelligenz. "Daher ist es wichtig, dass die Bundesregierung der letzten Woche vorgestellten KI-Strategie schnell Taten folgen lässt," sagte PwC-Experte Hendrik Reese. Union und SPD wollen bis 2025 drei Milliarden Euro zur Verfügung stellen und 100 KI-Professuren schaffen.