NÜRNBERG (dpa-AFX) - Strenge Kälte im Norden und Osten Deutschlands hat die Arbeitslosigkeit im Januar über die Marke von drei Millionen getrieben. Die Zahl der Jobsuchenden stieg im Vergleich zum Dezember um 263 000 auf 3 136 000, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Damit fiel der Anstieg schwächer aus als in den vorangegangenen Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr waren im Januar sogar 2000 Menschen weniger auf Stellensuche. Die Arbeitslosenquote legte zum Vormonat um 0,6 Punkte auf 7,3 Prozent zu.
BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt betonte: 'Die Zahl der arbeitslosen Menschen hat im Januar allein aus jahreszeitlichen Gründen deutlich zugenommen.' Denn saisonbereinigt ging die Arbeitslosigkeit erneut zurück, und zwar um 28 000 auf 2,927 Millionen. Im Westen Deutschlands sank die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 16 000, im Osten um 12 000.
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahmen auf Jahressicht weiter zu. So stieg die Zahl der Erwerbstätigen nach den jüngsten Daten vom Dezember um 255 000 auf 42,06 Millionen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legte gegenüber dem Vorjahr um 335 000 auf 29,76 Millionen zu (Novemberdaten). 'Fast alle Bundesländer verzeichneten einen Beschäftigungsanstieg', erläuterte die BA. Einen leichten Rückgang habe es nur im Saarland und in Sachsen-Anhalt gegeben. Neue Jobs entstanden vor allem in Dienstleistungsfirmen und im Gesundheits- und Sozialwesen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften liegt nach BA-Angaben 'auf einem guten Niveau und zeigt eine leichte Aufwärtstendenz'. Im Januar waren den Arbeitsagenturen 401 000 offene Stellen gemeldet, 4000 weniger als vor einem Jahr. Besonders gesucht sind derzeit Fachleute aus den Bereichen Verkauf, Mechatronik, Energie und Elektro, Metall-, Maschinen und Fahrzeugbau, Verkehr und Logistik sowie in Gesundheitsberufen./eri/DP/bgf