ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Großbank Credit Suisse (VTX:CSGN) (ETR:CSX) hat trotz der starken Aufwertung des Schweizer Franken zu Jahresbeginn mehr verdient. Der Überschuss legte um 23 Prozent auf 1,05 Milliarden Franken zu, wie das Institut am Dienstag in Zürich mitteilte. Das lag im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Dabei profitierte die Bank im ersten Quartal von einem wieder lebhafteren Handel an den Finanzmärkten. Dagegen hielten sich die Belastungen durch den starken Franken nach Bankangaben in Grenzen.
Vorstandschef Brady Dougan scheint damit ein versöhnliches Ende seiner achtjährigen Amtszeit zu gelingen. Im März hatte die Bank angekündigt, dass der US-Amerikaner Ende Juni vom bisherigen Chef des britischen Versicherer Prudential (LONDON:PRU), Tidjane Thiam, abgelöst wird. Dougan stand seit langem unter Druck, weil es ihm nicht gelang, die Bank nachhaltig zu stabilisieren und den Börsenkurs wieder anzutreiben. Zudem wurde er für Milliarden-Strafen verantwortlich gemacht. Analysten vermissten einen konsequenten Umbau vor allem des Investmentbankings. Von Thiam wird nun erwartet, die Bank stärker auf die Vermögensverwaltung auszurichten. Die zweitgrößte Schweizer Bank hat bereits neue Sparangstregungen als Reaktion auf die Währungsturbulenzen angekündigt. Unter anderem sollen einige Tätigkeit in billigere Länder verlagert werden. Die Schweizer Notenbank hatte im Januar mit einer Aufgabe der Koppelung der Schweizer Währung an den Euro für eine deutliche Aufwertung des Franken gesorgt. Das belastet die im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen des Landes.