Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 5. Juli, wissen sollte:
1. Pfund unter Brexit-Tief gefallen; erreicht schwächsten Stand seit 1985
Das britische Pfund ist gegenüber dem US-Dollar auf ein Tagestief von 1,3115 gefallen und hat damit seinen tiefsten Kurs seit 1985 erreicht, während die Auswirkungen des Referendums in Großbritannien für einen Austritt aus der Europäischen Union langsam klar werden. Zuletzt wurde das Pfund um 11:55 MEZ zu 1,3150 USD mit einem Verlust von 1,05% gehandelt.
Gegenüber dem Euro ist das Pfund ebenfalls um mehr als 1% in die Tiefe geschlittert und liegt nun auf 0,8478, nachdem es zuvor mit 0,8382 seinen niedrigsten Kurs seit Oktober 2013 erreicht hatte.
In ihrem heute herausgekommenen halbjährlichen Report zur Stabilität der Finanzsysteme hat die Bank von England angekündigt, dass sie das antizyklische Puffer für Bankkredite von 0,5% auf 0% senken werde. Ihr Vorsitzender Mark Carney wird zudem um 12:00 MEZ eine Pressekonferenz zu dem Bericht abhalten.
Zu den Konjunkturdaten. Die Marktforschungsgruppe Markit meldete, dass ihr Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe in Großbritannien im letzten Monat auf 52,3 gefallen ist, nachdem er im Mai auf 53,5 gelegen hatte, was die Sorgen über die Auswirkungen des Brexits auf die britische Wirtschaft zunehmen ließ.
2. Aktienmärkte rutschen weltweit ab, als Brexit-Ängste anhalten
Die meisten Aktientitel wurden am Dienstag mit Verlusten gehandelt, das Ängste über die Folgen des Brexits ihre Spuren an den Märkten hinterließen.
Die Aktienbörsen in Asien haben eine fünftägige Gewinnsträhne beendet, da die Investoren noch einmal eine Rallye überdachten, die vor allem von der Hoffnung getragen wurde, dass die Notenbanken neue Konjunkturprogramme auflegen werden, um einen vom Brexit ausgelösten Abschwung abzufedern.
Unterdessen wurden die europäischen Werte abgestoßen, mit dem DAX um mehr als 1% im Minus, da Ängste über den Brexit den Markt umtrieben.
Des weiteren deuten die US-Aktienfutures für die Handelseröffnung schwere Verluste an, da die Investoren vom langen Feiertagswochenende zurück sind und die Konsequenzen der britischen Entscheidung für einen Austritt aus der Europäischen Union im Auge behalten haben.
3. Anleiherenditen brechen weltweit ein in risikoscheuem Handel
Die Anleiherenditen sind am Dienstag weltweit eingebrochen, da die Unsicherheit über die Entwicklung der Weltkonjunktur nach dem Brexit die Investoren in sichere Anlagen flüchten ließ.
Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihen, die sich in die entgegengesetzte Richtung vom Preis bewegt, ist auf ein Rekordtief von 1,378% gefallen, während die Rendite der 30-jährigen US-Staatspapiere auf 2,144 gesunken ist.
In Europa ist die Rendite der britischen 10-jährigen auf ein Allzeittief von 0,785% gefallen, während die der 10-jährigen Bundesanleihen um -0,159% abgesackt ist. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen in Japan ist ebenfalls auf ein neues Rekordtief gefallen.
4. Nervosität über den italienischen Bankensektor wächst
Die Unruhe über die Lage im anfälligen italienischen Bankensektor ist gestiegen, nachdem Berichte die Runde gemacht hatte, denen nach das Land erwäge, neues Kapital in die Banca Monte dei Paschi di Siena SpA zu pumpen, um die finanzielle Lage bei der drittgrößten Bank des Landes zu verbessern, die unter einem Berg schlechter Kredite ächzt.
Italien würde versuchen den Artikel 32 der EU-Bankdirektive zu benutzen, der zeitweilige Staatshilfen gestattet, sollte eine Bank mit großer Wahrscheinlichkeit bei dem nächsten Stresstest der europäischen Aufsichtsbehörden durchfallen.
Dies kommt Berichten vom Montag zufolge im Anschluss an eine Anfrage der Europäischen Zentralbank an BMPS ihre faulen Kredite bis 2018 um mehr als 40% abzubauen.
Die Nachricht sandte die Aktien der Banca Monte dei Paschi di Siena SpA (MI:BMPS) um mehr als 10% in die Tiefe auf ein Allzeittief von 0,297 EUR.
5. Ölpreise gefallen, Brent unter 49 USD, WTI unter 48 USD
Die Ölpreise standen am Dienstag unter schwerem Verkaufsdruck, da die Investoren wegen der Sorgen um die Weltkonjunktur jegliche Anlagen mit Risiko links liegen ließen.
Brent sackte um 1,10 USD oder 2,20% auf 48,99 USD das Fass ab, nachdem es zuvor ein Sitzungstief von 48,85 USD erreicht hatte, während US-Rohöl um 1,34 USD oder 2,75% auf 47,65 USD abgesunken ist.