Hier sind die fünf wichtigsten Dinge die man über die Finanzmärkte am heutigen Freitag, den 24. Juni, wissen sollte:
1. Großbritannien stimmt für Brexit, Premier kündigt Rücktritt an
Das Endergebnis des Referendums über die britische Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) hat eine Mehrheit für den Brexit, d.h. den Austritt Großbritanniens aus der EU, ergeben.
Die Briten haben den Austritt aus der EU mit einer substanziellen Mehrheit befürwortet. Die EU-Gegner gewannen 52% der Stimmen, während die EU-Befürworter nur 48% auf sich vereinen konnten.
Der britische Premier David Cameron kündigte an er werde im Oktober sein Amt aufgeben und bis dahin versuchen in den kommenden Wochen und Monaten das "Schiff in ruhige Fahrwasser zu lenken".
2. Aktien weltweit auf Talfahrt nach Brexit
An den Aktienmärkten gab es am Freitag weltweit schwere Verluste, als das Ergebnis des britischen Referendums klar wurde.
Die asiatischen Aktienbörsen verzeichneten allesamt Verluste, mit dem japanischen Nikkei um fast 8% im Minus, der damit seinen schlechtesten Handelstag seit 2011 durchgemacht hat.
Bei den europäischen Aktien gab es ebenfalls schwere Verluste, als Großbritanniens Entscheidung für einen Austritt aus der EU bekannt wurde.
Die US-Aktienfutures deuten ebenfalls große Abschläge bei Handelseröffnung an. Analysten hatten vorher schon gewarnt, dass ein Brexit den S&P um bis zu 9% in die Tiefe schicken könnte. Um 11:51 MEZ lag der Bluechip Dow Futures um 477 Punkte oder 2,66% tiefer, der S&P 500 Futures verlor 72 Punkte oder 3,43%, während der technologielastige Nasdaq 100 Futures um 153 Punkte oder 3,45% eingebrochen ist.
3. Pfund stürzt auf 30-Jahrestief, Notenbank ist vorbereitet
Das Pfund ist am Freitag unter die Räder gekommen und auf 1,3231 abgesackt, seinem niedrigsten Kurs seit 1985. Es handelt sich um den größten Kursverlust seit Beginn der Aufzeichnungen.
Der Vorsitzende der Bank von England (BoE) Mark Carney hat darauf bestanden, dass die Zentralbank "gut darauf vorbereitet sei" die Märkte zu stützen und in der Lage sei, mehr als 250 Milliarden Pfund an zusätzlichen Mitteln über ihre normalen Instrumente in den Markt zu pumpen.
4. Investoren flüchten in sichere Anlagen; Anleiherenditen auf Rekordtief
Heute kam es zu einem Bieterwettstreit um britische Staatsanleihen, der die Rendite der 10-jährigen Anleihen angesichts der erwarteten langfristigen Auswirkungen des Brexits auf die Weltwirtschaft um 35 Basispunkte auf ein Rekordtief von 1,02% gedrückt hat.
Als die Investoren sich in sichere Anlagen flüchteten, machte Gold am Freitag eine Rallye auf ein 27-Monatshoch, während der Yen seinen höchsten Kurs seit November 2013 erreichte.
5. Öl bricht ein auf Brexit, Dollar fester
Die Ölpreise sind am Freitag gesunken, da die Investoren nach dem Ausgang des britischen Referendums riskantere Anlagen gemieden haben.
Ein festerer US-Dollar hat auch das schwarze Gold nach unten gedrückt, da Rohöl nun für Käufer aus anderen Währungsräumen teurer geworden ist.
Die US-Rohölfutures sind gegen 11:54 MEZ um 4,53% auf 47,84 USD abgesackt, während Öl der Sorte Brent sich um 4,58% auf 48,58 USD verbilligt hat.
Die Energiehändler warten noch auf den Report zu den Bohrplattformen von Baker Hughes, von dem sie sich weitere Indizien darauf erhoffen, ob die US-Schieferölproduzenten wieder ihre Förderung ausbauen, als die Preise sich stabilisiert haben. Letzte Woche war die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA um neun auf 337 gestiegen. Es handelte sich um die dritte Woche in Folge mit einem Anstieg.