Zürich, 24. Feb (Reuters) - Kräftige Kursverluste der
Finanz- und schwergewichteten Pharmawerte haben am Dienstag die
Schweizer Börse belastet. Dazu kamen eine Reihe enttäuschender
Unternehmensdaten und Konjunkturdaten aus dem In- und Ausland.
Auch zeichnete US-Notenbankchef Ben Bernanke ein düsteres Bild
der US-konjunktur, was die Stimmung noch zusätzlich eintrübte.
Der SMI<.SSMI> notierte kurz vor Schluss 2,3 Prozent tiefer bei
4686 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor ebenfalls 2,3 Prozent
auf 3891 Zähler.
Sorgen vor einer Aufweichung des Schweizer Bankgeheimnis
sowie die Befürchtungen, dass dies den ohnehin von der
Finanzkrise getroffenen Banken weiter zusetzen könnte, drückten
den Aktienkurs der Grossbank UBS erstmals in ihrer
Geschichte unter die Marke von zehn sfr auf ein Rekordtief bei
9,35 sfr. UBS notierten dann gegen Schluss 3,5 Prozent niedriger
bei 9,65 sfr. Die Aktie der Credit Suisse büsste sechs
Prozent ein. Grössere Einbussen verzeichneten auch EFG .
Unter Druck standen aber auch die Aktien der Versicherungen,
die von Spekulationen belastet wurden, dass die angeschlagene
AIG erneut Milliarden vom amerikanischen Staat brauche.
Zudem machten Gerüchte die Runde, die französische Axa
wolle ihr Kapital erhöhen. Swiss Re büssten 7,5 Prozent
ein. Goldman Sachs hatte das Kursziel für Swiss Re gesenkt.
Dagegen konnten sich die Aktien der Swiss Life
unterstützt von positiven Kommentaren um vier Prozent erholen.
Roche büssten 2,6 Prozent ein. Der Pharmakonzern
plante weitere Emissionen. Nach den Anleihen über 16 Milliarden
Dollar, die Roche in der Vorwoche aufgelegt hat, plant er
weitere Anleihen in Benchmarkgrösse in Euro und Pfund Sterling.
Die Emission soll ebenfalls der Finanzierung der Übernahme der
US-Tochter Genentech dienen. Diese hatte zuvor das
Angebot von Roche erneut als zu gering zurückgewiesen.
Grössere Verluste verzeichneten auch Aktien der Unternehmen,
deren Ergebnisse im Markt als enttäuschend taxiert wurden. Dazu
gehörten die Aktien des Anlagenbauers Georg Fischer , des
Spezialchemieherstellers Sika und des Bauzulieferers
Walter Meier.
Der Maschinenbauer Sulzer wurde um fast acht Prozent
zurückgestuft und die Aktie des Mischkonzerns Oerlikon
verlor gar knapp neun Prozent.
Basilea büssten fast 36 Prozent auf 71,20 sfr ein.
Die Markteinführung des Hauptprodukts Ceftobiprol verzögert sich
erneut. Basilea hat gegen deswegen seinen Partner Johnson &
Johnson eine Schiedsklage eingereicht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert )