* Zahlen von Goldman und Citi noch vor US-Börsenbeginn
* Finanzwerte im Vorfeld gesucht
* Zuversicht der Anleger wächst
(neu: Nokia, Versorger,Stada)
Frankfurt, 15. Okt (Reuters) - Der Zwischenbericht von
Nokia hat am Donnerstag dem deutschen Aktienmarkt noch
keine Richtung weisen können. Der Dax<.GDAXI> hielt sich
ungeachtet der Enttäuschung der Anleger über den weltgrößten
Handyhersteller auf dem Vortagesniveau von 5854 Punkten. "Der
Markt ist auf die US-Banken fixiert", erklärte ein Händler. Die
Zwischenbilanzen von Goldman Sachs und Citigroup sind
noch vor Börsenbeginn in den USA angekündigt. Die Erwartungen
seien nach dem guten Auftakt durch Intel und JP Morgan
sowie Alcoa hoch, hieß es in Frankfurt. "Die
Messlatte zu überspringen, wird nicht einfach werden", warnte
Postbank-Analyst Heinz-Gerd Sonnenschein.
Nokia konnte die gesetzten Hoffnungen der Anleger schon
nicht ganz erfüllen. Angesichts einer millionenschweren
Abschreibung im Netzwerkgeschäft wies der finnische Konzern
überraschend einen Verlust für das dritte Quartal aus. "Viele
Investoren haben das nicht so düster beurteilt", erklärte ein
Analyst. Die Nokia-Aktien brachen in Helsinki um bis zu 7,3
Prozent auf 9,55 Euro ein.
"Während die Quartalszahlen von Goldman Sachs im Allgemeinen
besser als die Schätzungen erwartet werden, sind die Erwartungen
in Bezug auf die Citigroup weniger zuversichtlich", hieß es in
einem Marktkommentar von Close Brothers Seydler. Im Dax führten
im Vorfeld der Veröffentlichung die Aktien der Deutschen
Bank die Gewinnerliste mit einem Plus von bis zu 3,4
Prozent auf 57,90 Euro an. Die Titel notierten damit so hoch wie
zuletzt Mitte September vorigen Jahres, kurz nachdem die
US-Investmentbank Lehman Brothers pleite gegangen war.
Commerzbank lagen 1,3 Prozent höher.
Eine Hochstufung durch JP Morgan gab den Aktien von
Metro etwas Rückenwind. Die Papiere legten 2,5 Prozent
auf 40,08 Euro zu. Die Versorgerwerte setzten dagegen ihre
Talfahrt fort. E.ON fielen um 1,3 Prozent, RWE
um 1,8 Prozent. Börsianer verwiesen darauf, dass sich die
Koalitionäre in Berlin zwar offenbar auf eine
Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken geeinigt haben. Doch
blieben Details weiter offen. "Da waren die Erwartungen an eine
schwarz-gelbe Koalition vielleicht zu hoch", sagte ein Händler.
Im MDax<.MDAXI> bildeten die Stada-Aktien mit
einem Minus von 4,7 Prozent das Schlusslicht. Die Analysten der
Commerzbank hatten sich kritisch geäußert und ihre
Anlageempfehlung gesenkt. Nachdem die Aktien in den vergangen
Tagen stark zugelegt hatte, nahmen viele Anleger dies zum Anlass
für Gewinnmitnahmen.
Börsianer äußerten sich insgesamt sehr vorsichtig: Nach
Börsenschluss in den USA werden unter anderem IBM und
Google ihre Zwischenbilanzen veröffentlichen. Zudem
stehen am Nachmittag noch eine Reihe von Konjunkturdaten aus den
USA an. Neben dem Wochenbericht vom Arbeitsmarkt wird der
Einkaufsmanagerindex für den Großraum New York und der
Konjunkturindex der Fed von Philadelphia erwartet.
(Reporter: Andrea Lentz; redigiert von Olaf Brenner)