Zürich, 22. Jan (Reuters) - Eine Reihe enttäuschender
Unternehmens- und Konjunkturdaten hat am Donnerstag die Gewinne
an der Schweizer Börse im späten Geschäft zu einem grossen Teil
wieder zunichtegemacht. Nach der schwachen Eröffnung der
US-Aktienmärkte akzentuierten sich die Gewinnmitnahmen, die nach
der Veröffentlichung der enttäuschenden Quartalszahlen des
weltgrössten Handy-Produzenten Nokia und des
pessimistischen Marktausblicks des italienischen Autokonzerns
Fiat eingesetzt hatten. Auch Microsoft und
eBay verfehlten die Ergebniserwartungen. Die festen
Banken konnten den Markt zusammen mit den schwergewichtigen
Novartis-Aktien aber im Plus halten.
Der SMI <.SSMI> notierte nach einem volatilen Verlauf kurz
vor Schluss noch 0,4 Prozent fester bei 5326 Punkten. Das
Tageshoch lag bei 5459 Zählern. Der breite SPI <.SSHI> war mit
4394 Zählern ebenfalls 0,4 Prozent höher.
Die Aktien der Grossbanken UBS und Credit Suisse
gaben zwar einen Grossteil der Gewinne wieder ab, das
Kursplus war mit 7,2 beziehungsweise 3,7 Prozent aber noch
deutlich. Und das, obwohl die US-Konkurrenten nach dem kräftigen
Kursanstieg vom Vortag heftig unter Druck standen.
Bei den Versicherungen fiel Swiss Life mit einem
Anstieg von 3,3 Prozent auf. Sie kommen dieses Jahr allerdings
auf ein Kursminus von fast einem Fünftel nach einem Wertschwund
von drei Viertel im Vorjahr. Swiss Re sackte 6,7
Prozent ab.
Dagegen zogen die Anleger ihr Geld aus dem Pharmakonzern
Roche und dem Nahrungsmittelriesen Nestle ab.
Die Roche-Genussscheine büssten 0,3 Prozent ein und Nestle fiel
0,8 Prozent. "Immer wenn die Aussichten für zyklische und
Finanzwerte günstiger eingestuft werden, leiden defensive
Titel", sagte ein Händler. Novartis hingegen gewann 0,2 Prozent.
Uneinheitlich präsentierten sich die zyklischen Werte.
Während die Aktien der auf Infrastruktur und Versorgung
ausgerichteten Unternehmen wie ABB , Syngenta
oder Sulzer höher gehandelt wurden, verloren die in mit
Schwierigkeiten kämpfenden Segmenten wie der Auto- und
Textilindustrie tätigen Georg Fischer oder Rieter
an Wert.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)