* Intel blickt überraschend optimistisch in die Zukunft
* Abschwung der Industrie in New York verlangsamt
* CIT-Aktien trotz Hoffnungen auf Staatshilfe im Minus
(neu: aktuelle Kurse, Abgeordneter Frank zu CIT)
New York, 15. Jul (Reuters) - Ein überraschend
optimistischer Ausblick des Chipgiganten Intel hat die
US-Börsen am Mittwoch beflügelt. Nach den positiven Zahlen der
Großbank Goldman Sachs am Dienstag nährte auch Intel die
Hoffnung, dass die Berichtssaison nicht so schlecht ausfallen
wird und die Wirtschaft wieder anspringt. Auch von der
Konjunkturseite kam Unterstützung: Der Abschwung der Industrie
im wichtigen Bundesstaat New York hat sich im Juli unerwartet
deutlich verlangsamt. Die gesamte Industrieproduktion fiel
weniger stark als erwartet.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte stieg bis zum
frühen Nachmittag um 2,3 Prozent auf 8554 Punkte. Der breiter
gefasste S&P-500<.SPX> legte 2,4 Prozent auf 927 Zähler zu. Der
Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gewann 2,9 Prozent auf
1852 Punkte.
Zu den größten Gewinnern gehörten die Papiere des
weltgrößten Chipherstellers Intel, in dessen Sog auch der
Aktienkurs seines Erzrivalen AMD in die Höhe schoss.
Intel-Papiere verteuerten sich um mehr als sieben Prozent,
AMD-Anteilsscheine um knapp zehn Prozent. Die Dividendenpapiere
des Softwaregiganten Microsoft profitierten ebenfalls
von der besseren Stimmung in der Technologiebranche und
kletterten um drei Prozent. "Die Leute bekommen allmählich den
Eindruck, dass wir am Ende der Krise angelangt sind und das
zweite Halbjahr besser ausfallen könnte", sagte Greg Palmer von
Pacific Crest Securities. Auch dem Dax<.GDAXI> verlieh Intel
neuen Schwung. Der Deutsche Aktienindex schloss 3,1 Prozent
höher bei 4928 Punkten.
Auf der Verliererseite standen dagegen die Aktien des
Pharmakonzerns Abbott Laboratories, dem
Nachahmerpräparate für seine Medikamente zu schaffen machen. Der
Gewinn fiel im zweiten Quartal um 2,6 Prozent. Die
Anteilsscheine gaben über drei Prozent nach.
Auch die Aktien des angeschlagenen Mittelstandfinanzierers
CIT verloren, obwohl die Chancen auf eine erneute
Unterstützung durch die US-Regierung offenbar gestiegen sind.
Erwogen werde, CIT durch einen staatlichen Überbrückungskredit
vor dem Kollaps zu bewahren, erfuhr Reuters von einer mit der
Angelegenheit vertrauten Person. Die Papiere gaben dennoch 1,2
Prozent nach. Der Vorsitzende des Ausschusses für
Finanzdienstleistungen im Repräsentantenhaus, Barney Frank,
sagte, dass das Finanzministerium an einer Lösung für das
Unternehmen arbeite.
Gefragt waren indes die Anteilsscheine der Bank JPMorgan
Chase mit einem Aufschlag von gut vier Prozent. Der
bekannte Analyst Richard Bove von Rochdale Securities gab eine
positive Prognose für das Geschäft des Kreditinstituts im
zweiten Quartal ab.
Mit Spannung warteten die Börsianer auf das Protokoll der
Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Fed vom
23./24. Juni, das um 20.00 Uhr MEZ veröffentlicht werden sollte.
(Reporter: Rodrigo Campos; bearbeitet von Birgit Mittwollen;
redigiert von Christian Götz)