* UBS bricht nach Quartalsbericht ein
* Rieter nach hohem Verlust und CEO-Abgang unter Druck
* Arbonia-Forster verliert nach Dividenden-Streichung
* Rallye bei Private-Equity-Firmen
(neu: Schlusskurse)
Zürich, 04. Aug (Reuters) - Gewinnmitnahmen haben am
Dienstag die Schweizer Börse ins Minus gedrückt. Händler
sprachen von einer nicht unerwünschten Konsolidierung. "Es war
an der Zeit, dass wir eine Atempause einlegen. Der Markt war ja
total überkauft", sagte ein Börsianer. Der Standardwerteindex
SMI<.SSMI> beendete den Handel um 0,5 Prozent tiefer mit 5940
Punkten. Der breite SPI<.SSHI> verlor ebenfalls 0,5 Prozent auf
5105 Zähler.
Die UBS-Aktien brachen 4,3 Prozent ein. Die
Grossbank schrieb zum siebten Mal in zwei Jahren einen
Quartalsverlust. Angesichts des Streits zwischen der Schweiz und
den USA über das Bankgeheimnis und die Herausgabe von
UBS-Kundendaten an die US-Steuerbehörde zogen vor allem
ausländische Kunden und institutionelle Anleger knapp 40
Milliarden Franken Vermögen ab.
Hingegen gehörte Credit Suisse mit einem Plus von
2,7 Prozent zu den raren Kursgewinnern unter den Bluechips.
Händler sprachen von Umschichtungen aus UBS. "Es ist schon sehr
viel im UBS-Kurs eingepreist und dafür hat der Quartalsbericht
ganz einfach zu wenig positive Aspekte drin gehabt", sagte
einer.
Givaudan büsste ein Prozent ein. Der Aromen- und
Riechstoffhersteller lag mit einem Halbjahresgewinn von 95
Millionen Franken unter den Analystenschätzungen, allerdings
übertrafen Umsatz und Ebit die Prognosen. Das Unternehmen
bekräftigte seine Ziele.
Kräftig unter Druck stand Rieter mit einem Minus von
4,4 Prozent. Der Autozulieferer und Textilmaschinenhersteller
kündigte einen Semesterverlust von 150 Millionen Franken an.
Konzernchef Hartmut Reuter verlässt das Unternehmen und
Verwaltungsratspräsident Erwin Stoller übernimmt auch die
operative Führung. Die Aktien von Rieter-Grossaktionär
Forbo fielen um 3,3 Prozent.
Auch Arbonia-Forster gehörte mit einem Abschlag von
5,7 Prozent zu den grossen Verlierern. Der Bauzulieferer spürt
die Krise; in allen Divisionen ist das Geschäft und die Firma
lässt nach einem Halbjahresverlust von 23,3 Millionen Franken
die Dividende ausfallen.
Für einmal keine Stütze waren die defensiven Titel der
Pharmaunternehmen Actelion und Novartis sowie
des Lebensmittelkonzerns Nestle, die sich leicht
abschwächten und mit ihrer hohen Gewichtung den Gesamtmarkt
belasteten.
Dagegen setzten einige Private-Equity-Firmen ihren Höhenflug
fort. Apen schnellte um weitere 30 Prozent hoch. Auch
Private Equity, Shape Capital und Castle
Private waren gesucht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)