FOKUS 2-UBS-Kurssprung hilft Schweizer Börse ins Plus

(neu: Schlusskursen)

Zürich, 14. Apr (Reuters) - Prozentual zweistellige Kursgewinne der Grossbank UBS haben die Schweizer Börse am Dienstag ins Plus geholfen. Auch die Aktien des Rückversicherers Swiss Re legten dank anhaltender Übernahmespekulationen kräftig zu. Bremsend wirkten dagegen Einbussen bei den wenig konjunktursensitiven Pharma- und Nahrungsmittelwerten.

Der SMI<.SSMI> schloss nach einem Tageshoch bei 5131 Zählern noch um 0,6 Prozent höher mit 5099 Punkten. Der breite SPI<.SSHI> stieg um 0,7 Prozent auf 4315 Zähler.

Medienberichte, wonach UBS im Vorfeld der morgigen Generalversammlung einen massiven Stellenabbau ankündigen werde, verhalfen den Aktien zu einem kräftigen Plus von 15,4 Prozent auf 13,27 Franken. Unterstützung kam auch von den am Vortag veröffentlichten und unerwartet gut ausgefallenen Quartalsberichten der US-Banken Goldman Sachs und Wells Fargo.

Swiss Re kletterte um 5,7 Prozent. "Die Swiss-Re-Aktie ist derzeit vor allem durch Spekulationen getrieben; die Übernahme ist ein mögliches Szenario", sagte ZKB-Analyst Georg Marti. Ein Börsenhändler verwies auch auf die jüngst gelockerten Bestimmungen für die Verbuchung von illiquiden und notleidenden Vermögenswerten unter dem Rechnungslegungsstandard US-GAAP, nach dem Swiss Re seine Bilanz erstellt.

Unter dem gestiegenen Risikoappetit litten die defensiven Titel wie Actelion, Lonza, Nestle, Novartis oder Roche. Bei Novartis belastete zudem eine Meldung über Nebenwirkungen bei dem potenziellen Blockbuster-Medikament FTY720 gegen Multiple Sklerose. Die Titel des Schwergewichts sanken um 1,2 Prozent.

"Insgesamt kann man aber sagen, der Risikoappetit steigt stetig. Das löst Sektorrotationen aus", sagte ein Händler. Die Marktteilnehmer hofften, dass die Konjunktur die Talsohle erreicht oder sogar schon durchschritten haben könnte. Davon profitierten neben den Finanzwerten auch die Titel zyklischer Unternehmen. So zogen Holcim, Fischer, Oerlikon, Schmolz+Bickenbach oder Swatch kräftig nach oben.

Die weitere Entwicklung dürfte von den im Lauf der Woche anstehenden US-Konjunkturdaten und Quartalsberichten abhängen, die Firmen wie Citigroup, JPMorgan oder General Electric vorlegen.

Aus der Schweiz werden am Mittwoch der Agrarchemiekonzern Syngenta und am Donnerstag der Pharmakonzern Roche sowie der Maschinenbauer Sulzer Angaben zum Geschäftsverlauf im ersten Quartal machen. Syngenta schloss 2,3 Prozent tiefer, während Sulzer 4,4 Prozent zulegte.

(Reporter: Rupert Pretterklieber und Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)