(mit Schlusskursen)
Zürich, 17. Dez (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Mittwoch nach einem erratischen Verlauf etwas schwächer
geschlossen. Händler sagten, der positive Effekt der
US-Zinssenkung habe rasch einer nüchterneren Betrachtung Platz
gemacht. Das Ausmass der Senkung der Leitzinsen gegen Null
verdeutliche, wie ernst die Lage sei. Allerdings wurden die
Umsätze als eher dünn bezeichnet.
Der SMI<.SSMI> bewegte sich zwischen 5652 und 5490 Punkten
und schloss um 0,34 Prozent tiefer auf 5548,2 Punkten. Der
breite SPI<.SSHI> verlor 0,29 Prozent auf 4569,7 Zähler.
Die US-Notenbank Fed hatte am Vortag die Zinsen faktisch
fast auf Null gesenkt und andere Massnahmen zur
Wiederankurbelung der Wirtschaft angekündigt. Die Schweizer
Finanzwerte hatten zunächst durch die Zinssenkung Auftrieb
erhalten, gingen dann aber uneinheitlich aus dem Handel.
Die Aktien der Grossbank UBS gewann 0,8 Prozent,
während sich Credit Suisse um 0,6 Prozent
abschwächten. Anders als am Vortag, als Goldman Sachs die Märkte
positiv überrascht hatte, nahmen die Marktteilnehmer das
Ergebnis der US-Bank Morgan Stanley negativ auf.
Die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär
stiegen um 2,5 Prozent.
Die Aktie des Rückversicherers Swiss Re legte 5,6
Prozent zu. UBS hatte den Titel auf "Buy" von "Neutral"
hochgestuft. Zudem kam es zu Umschichtungen aus der Aktie des
Konkurrenten Münchener Rück.
Mit Ausnahme von Swiss Life legten auch die übrigen
grösseren Versicherungen zu. Baloise gewannen 1,6
Prozent und Zurich 0,3 Prozent. Swiss Life sackten
dagegen über drei Prozent ab. Der Lebensversicherer ist über
Dachfonds mit rund 90 Millionen Franken in Hedgefonds des mit
einer Betrugsuntersuchung konfrontierten Financiers Bernard
Madoff engagiert.
Verluste verzeichneten auch die Pharma-Schweizergewichte.
Die Titel von Novartis verloren 0,9 Prozent,
Roche 2,2 Prozent. "Mit den Pharmawerten fällt die
letzte Bastion, die uns bisher gehalten hat", sagte ein Händler.
Es scheine, als ob sich Anleger vor dem grossen Eurex-Verfall am
Freitag a la Baisse positionierten, hiess es. Die Aktien des
Biotechnologie-Unternehmens Actelion schwächten sich um
0,8 Prozent ab.
Dagegen zogen die Nobel Biocare-Aktien acht Prozent
an. Damit waren die Titel des Dentalimplantateherstellers
Spitzenreiter im SMI. Händler konnten keinen klaren Grund für
die Kursgewinne ausmachen.
Deutlich höher bewertet wurden auch Syngenta. Die
Aktie profitiere von einer Kaufstudie einer US-Bank über die
Düngemittelindustrie, sagte ein Händler. Im Sog von Syngenta
legten auch die Aktien des Landmaschinenherstellers und
Kommunalfahrzeugproduzenten Bucher Industries zu.
Nach einer anfänglich richtungslosen Tendenz stimmten
andere Industriewerte dagegen in den Abwärtstrend des
Gesamtmarktes ein. Sulzer verloren gegen fünf Prozent,
Fischer drei Prozent.
Die Papiere von ABB und Holcim
profitierten weiterhin von der Nachfrage nach
Infrastrukturtitel.
Die PS des Schokoladeherstellers Lindt & Sprüngli
büssten fünf Prozent ein.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)