Zürich, 14. Nov (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Freitag auf breiter Front fester geschlossen. Der Markt konnte
aber nur einen Teil der Anfangsgewinne halten, die aufgrund des
fast siebenprozentigen Kurssprungs des Dow Jones Index<.DJI> am
Vortag zunächst angefallen waren. Als die US-Börsen dann in die
Minuszone drehte schmolzen die Gewinne der Schweizer Aktien
zunehmend ab. Eine Stütze des Marktes blieben aber defensive
Titel und solche Aktien, die am Vortag stark gefallen waren und
wieder aufholen konnten. Unter den Bluechips fielen vor allem
UBS auf, die gegen den Trend mehr als drei Prozent
einbüssten.
Der SMI<.SSMI> schloss 1,65 Prozent höher auf 5835 Punkten.
Vor einer Woche stand der SMI noch bei 6008 Punkten. Der breite
SPI<.SSHI> legte 1,54 Prozent auf 4797 Zähler zu.
Die UBS-Aktien verloren 3,85 Prozent auf 14,50 sfr. Die
Aktie geriet ähnlich wie am Vortag die Credit Suisse-Titel
in den Strudel spekulativer Verkäufe, die nach Angaben
von Händlern bei UBS von Meldungen über Aktienverkäufe von
Mitgliedern der Konzernspitze ausgelöst wurden. Auch die mit den
Steueruntersuchungen in den USA verbundenen Unsicherheiten
sprechen nach Ansicht von Börsenstimmen gegen die UBS-Aktie. Die
CS-Aktie dagegen legte 3,7 Prozent zu, nachdem sie in jüngster
Zeit unter Druck gestanden war. Für Aufsehen sorgte ein Bericht
der "Financial Times", die Bank wolle einen Teil des Asset
Management-Geschäfts in ein Gemeinschaftsunternehmen einbringen.
Die Papiere der Privatbank EFG International
gewannen 17 Prozent. Die Bank hatte unerwartet Auskunft über die
Entwicklung bis Ende Oktober gegeben und sich dabei positiv
geäussert. Der Gewinn sei gestiegen. Der Mittelzufluss habe sich
von Juli bis Oktober im Private Banking gut entwickelt, sei aber
durch Rücknahmen im Bereich Hedge Funds etwas gedämpft worden.
Die Aktien des Versicherers Swiss Life holten einen
minimalen Teil der Vortagesverluste auf. Zurich und
Swiss Re konnten da schon kräftiger zulegen und
Kursgewinne um vier Prozent verbuchen. Baloise
kletterten um über sieben Prozent. Baloise wird am Dienstag den
Zwischenbericht vorlegen.
Mit Verlusten gingen die Luxuswerte Richemont und
Swatch aus dem Markt. Gross ist die Sorge, dass die
Finanzkrise nun auch die Luxusausgaben dämpfen wird. Richemont
verloren 3,6 Prozent und bei Swatch belief sich das Kursminus
auf 3,8 Prozent. Richemont hat in den ersten sechs Monaten des
Geschäftsjahres 2008/09 den Reingewinn auf 543 Millionen Euro
gesteigert und damit die Erwartungen übertroffen. Im Oktober
ging das Umsatzwachstum aber stark zurück und für das
Weihnachtsgeschäft wollte der Konzernchef keine Prognose mehr
wagen.
Kräftig zulegen konnten die Industriewerte, die zuletzt
aufgrund der Rezessionsängste stark unter die Räder geraten
waren. So wurden die Aktien von ABB, Holcim
oder Sulzer zum Teil deutlich höher gehandelt. Dagegen
verloren die Aktien des Autozulieferers Fischer zwei
Prozent, Rieter fielen sieben Prozent und
Oerlikon gaben fast sechs Prozent ab. Der deutsche
Autohersteller Opel braucht eine staatliche Bürgschaft, da ihm
sonst das Geld auszugehen droht.
Die als defensiv beurteilten Papiere von Nestle ,
Novartis und Roche legten zu. Fester waren
auch Holcim.
Adecco schlossen fast zwei Prozent im Minus, auch SGS gaben
rund zwei Prozent ab..
Die Aktien des Chemiekonzerns Ciba verloren über
sechs Prozent auf 46 sfr. Am Freitagnachmittag endete die Frist,
in der die Anleger ihre Ciba-Titel der deutschen BASF
für 50 sfr andienen konnten. Danach gerieten die Kurse etwas ins
Rutschen.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)