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FOKUS 3-"Unfassbare" US-Arbeitsmarktdaten drücken Dax ins Minus

Veröffentlicht am 05.12.2008, 18:11
Aktualisiert 05.12.2008, 18:16
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(neu: Bayer, K+S, Auto-Absatzzahlen, Schlusskurse)

Frankfurt, 05. Dez (Reuters) - Von Volkswirten als "katastrophal" bezeichnete Zahlen vom US-Arbeitsmarkt haben den Dax<.GDAXI> am Freitag tief ins Minus gedrückt. Die amerikanischen Unternehmen haben im November mehr als eine halbe Million Stellen abgebaut - so viel wie seit 34 Jahren nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit stieg zugleich auf den höchsten Stand seit 15 Jahren. "Das ist unfassbar", hieß es dazu von Experten. "Die Zahlen sind eine Katastrophe und unterstreichen das Rezessionsszenario in den USA", sagte Volkswirt Lothar Hessler von HSBC Trinkaus. Im Anschluss sank der Dax um vier Prozent auf 4381 Punkte. Im Laufe der Woche hat der Index damit über sechs Prozent verloren. Der Stoxx50<.STOXX50> ging 3,8 Prozent tiefer bei 1993 Zählern aus dem Handel.

Der Dax war schon mit Abschlägen in den Tag gestartet. Einige Investoren hätten sich "vorsorglich" von ihren Aktien getrennt, weil sie mit schlechten US-Daten gerechnet hätten, sagte ein Börsianer. "Andere wieder verkaufen, weil sie ihr Aktienengagement über das Wochenende minimieren wollen, um nicht durch unvorhergesehene Ereignisse auf dem falschen Fuß erwischt zu werden."

Auch in den USA waren die Investoren nach diesen schlechten Nachrichten nicht in Kauflaune: Zu Handelsschluss in Europa lag der Dow-Jones-Index<.DJI> 2,8 Prozent im Minus. Der Nasdaq-Composite<.IXIC> büßte 2,2 Prozent ein. Der Ölpreis verlor zu diesem Zeitpunkt sechs Prozent auf 41 Dollar und notierte damit so niedrig wie seit fast vier Jahren nicht mehr.

US-AUTOBAUER BITTEN UM STAATSHILFEN

Im Blick der Anleger blieb die Automobilbranche. Am Freitag traten die Chefs der drei US-Branchenriesen General Motors (GM), Ford und Chrysler[CBS.UL] erneut vor den US-Kongress, wo sie um Staatshilfen von bis zu 34 Milliarden Dollar bitten. Alle drei Konzerne kündigten Zugeständnisse an und GM und Chrysler zeigten sich sogar bereit zu fusionieren. Das ändere aber nichts am eigentlichen Problem, sagte ein Börsianer: "Derzeit will kaum jemand ein Auto kaufen". Das spiegelten auch aktuelle Verkaufszahlen für November wider: Im November rollten bei Daimler und BMW 25 Prozent weniger Autos aus den Produktionshallen als ein Jahr zuvor. BMW rutschten daraufhin um vier Prozent auf 19,82 Euro ab, die Titel von Daimler gaben 5,7 Prozent auf 22,43 Euro nach. GM fielen im Laufe des Tages um 2,9 Prozent zurück, Ford verbuchten dagegen ein Plus von 3,4 Prozent.

VERSORGER UND ROHSTOFFWERTE UNTER DRUCK

Auch die oft als konjunkturunabhängig geschätzten Versorgerwerte standen europaweit unter Verkaufsdruck. Händlern zufolge lastete ein negativer Analystenkommentar von Goldman Sachs auf den Branchenwerten. Die Experten hatten den Sektor auf "Underweight" von "Neutral" heruntergestuft. E.On und RWE verloren fast sechs Prozent auf 23,50 und 58,21 Euro. An der Pariser Börse rutschten EdF um 9,5 Prozent auf 37,26 Euro ab und in Madrid gaben die Titel von Iberdrola 6,9 Prozent auf 5,30 Euro nach.

Die Titel der Rohstoffbranche wurden von den Experten auf "Neutral" von zuvor "Underweight" abgestuft. Zusätzlich von fallenden Rohstoffpreisen belastet, verbuchte der entsprechende Sektorindex des Stoxx<.STOXX> daraufhin ein Minus von rund sieben Prozent und zählte damit mit der Ölbranche zu den größten Verlierern der 19 Branchenindizes. Die fallenden Rohstoffpreise machten sich auch bei den Aktienkursen von Bayer und K+S bemerkbar. "Wenn die Getreidepreise sinken, wird auch weniger Düngemittel benötigt", erklärte ein Börsianer. Bayer beendeten die Sitzung acht Prozent niedriger, K+S sanken um 6,7 Prozent. In Zürich verloren die Aktien des Agrarchemiekonzerns Syngenta 5,1 Prozent und die Aktien des US-Riesen Monsanto lagen an der Wall Street 3,5 Prozent im Minus.

(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Peggy Kropmanns)

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