(Neu: beschleunigte Talfahrt, Schlusskurse)
Frankfurt, 06. Okt (Reuters) - Die neuen Milliardenhilfen
für den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE)
Der Dax<.GDAXI> verbuchte mit einem Minus von 7,1 Prozent den größten Tagesverlust seit Januar. Der deutsche Leitindex beendete den Xetra-Handel auf 5387,01 Punkten und damit so niedrig wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der Stoxx50<.STOXX50> der größten Börsengesellschaften Westeuropas büßte ebenfalls 7,1 Prozent ein. An der Wall Street lagen Dow Jones<.DJI> und Nasdaq<.IXIC>-Index bei Börsenschluss in Deutschland jeweils mehr als vier Prozent im Minus bei 9899 beziehungsweise 1853 Stellen. Der Dow Jones hatte zuletzt im Oktober 2004 unter 10.000 Punkten gelegen.
NEUE FINANZIERUNGSLÜCKEN BEI HYPO REAL ESTATE
Die größten Verluste verbuchten mit Abstand die HRE-Papiere, die 37,42 Prozent auf 4,70 Euro einbüßten. "Das Management hat das Vertrauen endgültig verspielt. Man kann bei der Hypo Real Estate nichts mehr berechnen", sagte Analystin Susanne Knips von der Dresdner Bank. In der Nacht zum Montag hatten sich Bundesregierung und Finanzbranche auf eine Aufstockung der Kreditlinien für die strauchelnde Bank geeinigt. Das zweite Rettungspaket war nötig geworden, weil bei der HRE vergangene Woche unter anderem wegen Rating-Herabstufungen ein höherer Refinanzierungsbedarf entstanden war.
In Sog der HRE fielen die Papiere von Dexia
Der Index für die europäische Bankenbranche<.SX7P> brach um
8,9 Prozent ein. Zu den größten Verlierern zählten die Aktien
der Royal Bank of Scotland
Angesichts des anhaltenden Misstrauens auch der Banken untereinander blieben die Lage am Geldmarkt trotz neuer Liquiditätsspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) angespannt. Unter der Wucht, mit der die Finanzkrise Europa inzwischen getroffen hat, knickte der Kurs des Euro
REZESSIONSÄNGSTE BELASTEN INDUSTRIEWERTE
Unter starken Verkaufsdruck gerieten aber auch
Industriewerte. "Wenn die Banken die Kredite einschränken
müssen, dann leidet darunter die Industrie", sagte ein Händler.
In der Bilanz von SAP
Rezessionsängste waren an den Rohstoffmärkten ebenfalls
deutlich spürbar. So fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter)
Rohöl der richtungweisenden Sorte WTI
Vor diesem Hintergrund schichteten Investoren ihr Geld verstärkt in als sicher geltende Anlagen um. Der Gold
(Reporter: Hakan Ersen; redigiert von Ralf Banser)