New York (Reuters) - Versöhnliche Signale im Handelsstreit zwischen den USA und China haben die Wall Street auch am Donnerstag angetrieben.
"Die Anleger schütteln zumindest im Augenblick die Angst vor einem Handelskrieg ab", sagte ein Börsianer. Beide Seiten hatten zuvor durchblicken lassen, in dem Streit Verhandlungen anzustreben. Die Aussicht auf die Abwendung eines weitreichenden Konflikts hatte die Wall Street schon am Mittwoch beflügelt.
Der Dow Jones lag rund drei Stunden vor US-Handelsschluss 0,8 Prozent im Plus bei 24.468 Punkten. Der S&P500 stieg um 0,6 Prozent auf 2660 Zähler, der Nasdaq-Composite kletterte um 0,5 Prozent auf 7074 Stellen. Sollte der Trend bis zur Schlussglocke halten, wäre dies für den S&P der größte Zuwachs innerhalb eines Zeitraums von drei Tagen seit Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump Anfang 2017. Der Dax in Frankfurt schloss 2,9 Prozent fester mit 12.305 Punkten.
Die Handelsbilanz für Februar blieb ohne direkte Auswirkung auf die Kurse. Dabei war das Außenhandelsdefizit der weltgrößten Volkswirtschaft größer als gedacht. Mit Spannung warten Anleger nun auf die amtlichen Monatsdaten, die am Freitag veröffentlicht werden. Am US-Arbeitsmarkt beantragten vergangene Woche 242.000 Menschen erstmals Arbeitslosenunterstützung, 17.000 mehr als erwartet.
Bei den Einzelwerten ragten Facebook (NASDAQ:FB) mit einem Plus von 2,3 Prozent hervor, obwohl der Datenskandal immer größere Dimensionen annimmt. Facebook-Chef Mark Zuckerberg beruhigte Anleger mit der Aussage, das Unternehmen habe bislang keine nennenswerten Auswirkungen auf seine Werbe-Einnahmen gespürt. Die Papiere haben seit Bekanntwerden des Skandals Mitte März mehr als 16 Prozent verloren.
Aktien von Spotify stiegen um 2,6 Prozent auf 148 Dollar. Unter anderem empfahl der US-Broker Stifel die Papiere zum Kauf mit einem Kursziel von 180 Dollar. Am Mittwoch, dem ersten Handelstag nach dem Börsendebüt, hatten einige Anleger noch Kasse gemacht.