LONDON (dpa-AFX) - Die Kosten für den angekündigten Konzernumbau haben das Ergebnis der britischen Großbank Barclays zu Jahresbeginn belastet. Der um die Neubewertung der eigenen Schulden bereinigte Vorsteuergewinn sackte im ersten Quartal um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 1,79 Milliarden Pfund (2,1 Mrd Euro) ab, wie das Institut am Mittwoch in London mitteilte. Dabei schlug allein das angekündigte Sparprogramm mit 500 Millionen Pfund zu Buche, bei dem besonders im Investmentbanking Stellen gestrichen werden sollen.
Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Die Aktie verlor zum Handelsauftakt etwas an Wert, legte dann aber kräftig zu und notierte in der ersten Handelsstunde 3,5 Prozent im Plus. Ein Analyst verwies darauf, dass wegen des Umbaus die Ergebnisse von Barclays derzeit schwer zu prognostizieren seien. Die Bank selbst sprach von einem guten Start ins Jahr, diese Entwicklung habe sich im April fortgesetzt. Die Barclays-Aktie hat in diesem Jahr bislang gut 12 Prozent zugelegt und damit die anderen britischen Großbanken in den Schatten gestellt.
Das neue Barclays-Management mit Vorstandschef Antony Jenkins und Chairman David Walker hat seit dem Amtsantritt im vergangenen Jahr 75 Geschäftseinheiten unter die Lupe genommen. Die beiden Manager waren an die Spitze der Bank gerückt, nachdem Barclays als erstes Institut weltweit zu einer Strafe von 290 Millionen Pfund wegen versuchter Manipulation des Referenzzinssatzes Libor verdonnert worden war. Die Manager räumen nun auf. Zur Disposition stehen Sparten, die wenig profitabel sind oder den Ruf der Bank gefährden. Rund 3.700 Stellen sollen wegfallen. Dafür rechnet das Institut in diesem Jahr mit Sonderkosten in Höhe von einer Milliarde Pfund.
Unter dem Strich verdiente Barclays im ersten Quartal 839 Millionen Pfund. Vor einem Jahr stand an dieser Stelle ein Verlust von rund 600 Millionen. In diesen Zahlen enthalten ist der rein buchhalterische Effekt aus der Neubewertung der eigenen Schulden. 2012 hatte dieser zu einer Belastung von 2,6 Milliarden Pfund vor Steuern geführt. Diesmal spielte die Neubewertung nur noch ein untergeordnete Rolle.
Der Effekt sagt wenig über den tatsächlichen Geschäftsverlauf aus. Er wirkt sich besonders dann aus, wenn sich das Bankenumfeld schnell ändert. In guten Zeiten belastet die Neubewertung das Ergebnis der Institute, in schlechten mildert sie den Einbruch ab. Grund sind die Risikoaufschläge, die Banken für neu aufgenommenes Geld zahlen müssen. Steigen diese in schlechten Zeiten, werden die bereits bestehenden Schulden für die Institute wertvoller, da sie diese theoretisch günstiger aus dem Markt zurückkaufen könnten. Dieser Vorteil verkehrt sich in besseren Zeiten ins Gegenteil.
Dank der wieder besseren Stimmung an den Kapitalmärkten verdiente Barclays besonders im Investmentbanking mehr. Der bereinigte Gewinn vor Steuern legte um elf Prozent auf 1,3 Milliarden Pfund zu. Vor allem im Geschäft mit Wertpapieren und Beratungen bei Übernahmen gab es Zuwächse bei den Erträgen, während das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen zurückging. Barclays zählt zu den drei Top-Investmentbanken Europas.
Auch im britischen Privatkundengeschäft wuchs der Gewinn. Das lag auch daran, dass diesmal keine neuen Rücklagen für Schadensersatzforderungen falsch beratener Kunden anfielen. Insgesamt hat Barclays dafür bereits 2,6 Milliarden Pfund zurückgestellt, wovon 1,9 Milliarden inzwischen ausgegeben sind. Hintergrund ist, dass die gesamte britische Bankenbranche jahrelang Kunden unnütze Kreditausfallversicherungen angedreht hatte./enl/zb/fbr
Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Die Aktie verlor zum Handelsauftakt etwas an Wert, legte dann aber kräftig zu und notierte in der ersten Handelsstunde 3,5 Prozent im Plus. Ein Analyst verwies darauf, dass wegen des Umbaus die Ergebnisse von Barclays derzeit schwer zu prognostizieren seien. Die Bank selbst sprach von einem guten Start ins Jahr, diese Entwicklung habe sich im April fortgesetzt. Die Barclays-Aktie hat in diesem Jahr bislang gut 12 Prozent zugelegt und damit die anderen britischen Großbanken in den Schatten gestellt.
Das neue Barclays-Management mit Vorstandschef Antony Jenkins und Chairman David Walker hat seit dem Amtsantritt im vergangenen Jahr 75 Geschäftseinheiten unter die Lupe genommen. Die beiden Manager waren an die Spitze der Bank gerückt, nachdem Barclays als erstes Institut weltweit zu einer Strafe von 290 Millionen Pfund wegen versuchter Manipulation des Referenzzinssatzes Libor verdonnert worden war. Die Manager räumen nun auf. Zur Disposition stehen Sparten, die wenig profitabel sind oder den Ruf der Bank gefährden. Rund 3.700 Stellen sollen wegfallen. Dafür rechnet das Institut in diesem Jahr mit Sonderkosten in Höhe von einer Milliarde Pfund.
Unter dem Strich verdiente Barclays im ersten Quartal 839 Millionen Pfund. Vor einem Jahr stand an dieser Stelle ein Verlust von rund 600 Millionen. In diesen Zahlen enthalten ist der rein buchhalterische Effekt aus der Neubewertung der eigenen Schulden. 2012 hatte dieser zu einer Belastung von 2,6 Milliarden Pfund vor Steuern geführt. Diesmal spielte die Neubewertung nur noch ein untergeordnete Rolle.
Der Effekt sagt wenig über den tatsächlichen Geschäftsverlauf aus. Er wirkt sich besonders dann aus, wenn sich das Bankenumfeld schnell ändert. In guten Zeiten belastet die Neubewertung das Ergebnis der Institute, in schlechten mildert sie den Einbruch ab. Grund sind die Risikoaufschläge, die Banken für neu aufgenommenes Geld zahlen müssen. Steigen diese in schlechten Zeiten, werden die bereits bestehenden Schulden für die Institute wertvoller, da sie diese theoretisch günstiger aus dem Markt zurückkaufen könnten. Dieser Vorteil verkehrt sich in besseren Zeiten ins Gegenteil.
Dank der wieder besseren Stimmung an den Kapitalmärkten verdiente Barclays besonders im Investmentbanking mehr. Der bereinigte Gewinn vor Steuern legte um elf Prozent auf 1,3 Milliarden Pfund zu. Vor allem im Geschäft mit Wertpapieren und Beratungen bei Übernahmen gab es Zuwächse bei den Erträgen, während das Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen zurückging. Barclays zählt zu den drei Top-Investmentbanken Europas.
Auch im britischen Privatkundengeschäft wuchs der Gewinn. Das lag auch daran, dass diesmal keine neuen Rücklagen für Schadensersatzforderungen falsch beratener Kunden anfielen. Insgesamt hat Barclays dafür bereits 2,6 Milliarden Pfund zurückgestellt, wovon 1,9 Milliarden inzwischen ausgegeben sind. Hintergrund ist, dass die gesamte britische Bankenbranche jahrelang Kunden unnütze Kreditausfallversicherungen angedreht hatte./enl/zb/fbr