BOULOGNE/YOKOHAMA (dpa-AFX) - Der französische Autohersteller Renault (EPA:RENA) hat sich im Dauerkonflikt mit seinem japanischen Partner Nissan (TYO:7201) auf den Abbau seiner Beteiligung geeinigt. Künftig bleiben die beiden Konzerne noch mit jeweils 15 Prozent aneinander beteiligt, wie sie am Montag in Boulogne und Yokohama mitteilten. Dem Renault-Konzern gehören bisher rund 43 Prozent von Nissan - umgekehrt beträgt die Beteiligung nur 15 Prozent. Renaults restliche Nissan-Anteile sollen nun an einen französischen Treuhänder gehen, der sie über einen ungenannten Zeitraum hinweg verkauft.
Unterdessen wollen beide Unternehmen und ihr Juniorpartner Mitsubishi (TYO:7211) ihre Zusammenarbeit bei bestimmten Projekten in Indien, Lateinamerika und Europa vorantreiben. Nissan will den Angaben zufolge auch in Renaults neue Elektroauto- und Softwaresparte Ampere investieren, die an die Börse gehen soll.
Renault und Nissan arbeiten in ihrer Allianz (ETR:ALVG) bereits seit zwei Jahrzehnten zusammen. In den vergangenen Jahren gab es jedoch Streit zwischen den Partnern: Vor allem nach dem Skandal um Ex-Renault- und Nissan-Chef Carlos Ghosn stand die Allianz auf der Kippe. Der jetzt vereinbarte Anteilsverkauf würde ein Ungleichgewicht beseitigen, das den Japanern schon lange zu schaffen macht.