NÜRNBERG (dpa-AFX) - Sinkende Exporte und die wachsende Verunsicherung über die Euro-Schuldenkrise setzen nach Experteneinschätzung inzwischen auch dem deutschen Arbeitsmarkt immer mehr zu. Viele Unternehmen zögerten mit der Einstellung neuer Mitarbeiter; dadurch habe sich der Jobaufschwung in Deutschland im Juni weiter abgeschwächt, berichteten Volkswirte am Mittwoch in einer Umfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Nach Berechnungen der Fachleute gab es im Juni 2,805 Millionen Arbeitslose; dies wären rund 50.000 weniger als im Mai und nur noch 90.000 weniger als vor einem Jahr. Ohne die saisonalen Auswirkungen wäre die Zahl der Erwerbslosen im Juni auf dem Vormonatsniveau verharrt, schätzen die Experten. Dies zeige, dass es am Schub der Konjunkturlokomotive fehle. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit am 28. Juni bekanntgeben.
'Der Aufschwung am Arbeitsmarkt erlahmt, weil die Belastung durch die Euroschuldenkrise derzeit doch sehr ausgeprägt ist', urteilt etwa der Arbeitsmarktexperte der Allianz, Rolf Schneider. Zudem litten Unternehmen unter dem schwächeren Export in kriselnde Euro-Länder. 'Der Auftragseingang aus dem Euro-Raum ist in den letzten drei Quartalen um rund 15 Prozent gesunken', gibt Schneider zu bedenken.
Auch nach Einschätzung von Steffen Henzel vom Münchner Ifo-Institut ist inzwischen die Dynamik am Arbeitsmarkt abgeflacht. Neben der Exportschwäche mache sich auch die Zuwanderung aus den kriselnden EU-Ländern bemerkbar. Diese Einschätzung teilt auch Allianz-Volkswirt Rolf Schneider: 'Im Jahr 2011 verzeichneten die Behörden eine Zuwanderung von 250.000 Menschen; da sind auch viele Arbeitskräfte drunter. Dieser Trend dürfte sich in diesem Jahr eher noch verstärken'.
Mit einer Trendumkehr oder einer handfesten Krise auf dem Arbeitsmarkt rechnet allerdings kaum einer der Fachleute. 'Der Trend zu einer weiteren Erholung des Arbeitsmarktes ist weiter intakt, der Weg in den Sommermonaten wird aber etwas holpriger', meint Commerzbank-Volkswirt Eckart Tuchtfeld. Das seht auch Allianz Vertreter Schneider ähnlich: 'Ich habe die Hoffnung, dass die Politik Fortschritte bei der Euro-Schuldenkrise macht. Außerdem sind die Rahmenbedingungen der deutschen Binnenwirtschaft gut'./kts/DP/hbr
Nach Berechnungen der Fachleute gab es im Juni 2,805 Millionen Arbeitslose; dies wären rund 50.000 weniger als im Mai und nur noch 90.000 weniger als vor einem Jahr. Ohne die saisonalen Auswirkungen wäre die Zahl der Erwerbslosen im Juni auf dem Vormonatsniveau verharrt, schätzen die Experten. Dies zeige, dass es am Schub der Konjunkturlokomotive fehle. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen will die Bundesagentur für Arbeit am 28. Juni bekanntgeben.
'Der Aufschwung am Arbeitsmarkt erlahmt, weil die Belastung durch die Euroschuldenkrise derzeit doch sehr ausgeprägt ist', urteilt etwa der Arbeitsmarktexperte der Allianz, Rolf Schneider. Zudem litten Unternehmen unter dem schwächeren Export in kriselnde Euro-Länder. 'Der Auftragseingang aus dem Euro-Raum ist in den letzten drei Quartalen um rund 15 Prozent gesunken', gibt Schneider zu bedenken.
Auch nach Einschätzung von Steffen Henzel vom Münchner Ifo-Institut ist inzwischen die Dynamik am Arbeitsmarkt abgeflacht. Neben der Exportschwäche mache sich auch die Zuwanderung aus den kriselnden EU-Ländern bemerkbar. Diese Einschätzung teilt auch Allianz-Volkswirt Rolf Schneider: 'Im Jahr 2011 verzeichneten die Behörden eine Zuwanderung von 250.000 Menschen; da sind auch viele Arbeitskräfte drunter. Dieser Trend dürfte sich in diesem Jahr eher noch verstärken'.
Mit einer Trendumkehr oder einer handfesten Krise auf dem Arbeitsmarkt rechnet allerdings kaum einer der Fachleute. 'Der Trend zu einer weiteren Erholung des Arbeitsmarktes ist weiter intakt, der Weg in den Sommermonaten wird aber etwas holpriger', meint Commerzbank