Nvidia hat seit unserer Empfehlung im November um 197% zugelegt. Ist jetzt der Moment zu verkaufen? 🤔Mehr erfahren

Bankenkrise: "Blutbad" bei Gewerbeimmobilien – Milliardenverluste bedrohen Finanzmarkt

Veröffentlicht am 19.06.2023, 15:27

Investing.com – Obwohl die Covid-Lockdowns längst Geschichte sind, halten Arbeitnehmer weiterhin daran fest, einen Teil ihres beruflichen Lebens aus dem Homeoffice heraus zu bestreiten. Das macht sich in den Büros bemerkbar, sodass in den USA die durchschnittliche Büroauslastung noch immer bei unter 50 Prozent liegt.

Die Beleibtheit von hybriden Arbeitsplätzen scheint ein neuer Trend zu sein, weshalb immer mehr Firmen ihre Büroflächen verkleinern. Selbst Google (NASDAQ:GOOGL) versucht im Silicon Valley 130.000 Quadratmeter der leerstehenden Büros unterzuvermieten.

Damit einher geht ein Preisverfall bei den Gewerbeimmobilien, für deren Finanzierung vor allem Regionalbanken in Anspruch genommen wurden. Laut der Bank of Amerika werden 68 Prozent dieser Kredite von derartigen Finanzinstituten gehalten.

Doch die geänderten Rahmenbedingungen fordern ihren Tribut. Einer JPMorgan (NYSE:JPM) Studie zufolge werden 21 Prozent der im Jahr 2023 fälligen Kredite in Höhe von 450 Milliarden Dollar einen Zahlungsausfall erleiden, was bei den Banken zu geschätzten Verlusten von 38 Milliarden Dollar führt.

Laut dem American Institute for Economic Research Ökonomen Peter Earle werden in den kommenden 18 Monaten Gewerbeimmobilien-Kredite in Höhe von 1,5 Billionen Dollar fällig. Viele der Schuldner werden auf ein weitverbreitetes Phänomen stoßen, die Kosten für die Anschlussfinanzierung gehen aufgrund der hohen Zinsen in die Höhe. Vorausgesetzt, man findet überhaupt ein Finanzinstitut, welches bereit ist, einen Kredit zu gewähren.

Das CRE-Analyseunternehmen Trepp rechnete vor, dass bei einem Hypothekenzins zwischen 5,5 und 7,5 Prozent zwischen 28 und 44 Prozent der zur Anschlussfinanzierung anstehenden Kredite für eine Refinanzierung aus Sicht der Banken nicht infrage kommt. Der Grund ist, dass bei so hohen Zinsen der Schuldendienstdeckungsgrad von mindestens 1,25 nicht erfüllt wird. Earle erklärt:

"In einem Nullzinsumfeld und noch bevor die COVID-Lockdowns die Menschen in das Homeoffice verbannten, sahen viele dieser Kreditportfolios voller Büroimmobilien vielversprechend aus. Jetzt wirkt ein beträchtlicher Teil von ihnen äußerst risikobehaftet".

Eine Studie der New York University und der Columbia Business School kommt zu dem Schluss, dass der Rückgang der Preise für Gewerbeimmobilien in den USA Vermögen in Höhe von 506,3 Milliarden Dollar vernichtet.

Charles Emond, Vorstandsvorsitzender des zweitgrößten öffentlichen Rentenfonds Kanadas, sprach von einem bevorstehenden "Blutbad" im Bereich der Gewerbeimmobilien. Gegenüber Bloomberg sagte er am Donnerstag, dass Regionalbanken dieses Risiko in den zurückliegenden Jahren unterschätzt haben und davon jetzt eingeholt werden. Die ersten Banken versuchen ihre CRE-Kredite bereits mit erheblichen Abschlägen zu veräußern, um eine Chance zu haben, die aufkommende Krise überhaupt zu überstehen.

Der Goldman Sachs (NYSE:GS) Kreditexperte Lotfi Karoui bestätigte die ins Rollen kommende Pleitewelle, denn der Green Street Commercial Property Price Index ist gegenüber dem Vorjahr bereits 25 Prozent gefallen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.