ZUG (dpa-AFX) - Der weltgrößte Baustoffkonzern Holcim (SIX:HOLN) hat im vergangenen Jahr auch dank Übernahmen einen Rekordumsatz erzielt. Der Wachstumskurs soll 2023 gehalten werden. Zudem steht ein Wechsel an der Konzernspitze an. Verwaltungsratspräsident Beat Hess (NYSE:HES) stelle sich der Hauptversammlung im Mai nicht zur Wiederwahl, teilten die Schweizer am Freitag in Zug mit. Konzernchef Jan Jenisch soll auf Hess folgen und dann vorübergehen beide Posten bekleiden, bis ein Nachfolger für den Chefposten gefunden ist. Der soll binnen zwölf Monaten bekannt gegeben werden.
Die Erlöse von Holcim stiegen 2022 um 8,8 Prozent auf 29,2 Milliarden Franken (29,5 Mrd Euro), wie der Konkurrent von Heidelberg Materials am Freitag in Zug mitteilte. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) kletterte um drei Prozent auf 4,75 Milliarden Franken. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten.
Der Konzerngewinn schnellte um 44 Prozent auf 3,31 Milliarden Franken nach oben. Das deutliche Plus geht auch auf den Verkauf der Geschäfte in Indien und Brasilien zurück, während eine Geldbuße von 778 Millionen US-Dollar des US-Justizministeriums wegen der Syrien-Affäre belastet. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,50 Franken je Aktie erhalten. Das sind 30 Rappen mehr als im Vorjahr.
Die gute Geschäftsentwicklung erlaube es Holcim, weiter ins Wachstum und die Digitalisierung zu investieren, sagte Konzernchef Jenisch laut Mitteilung. Dabei verwies er auch auf bereits sieben Übernahmen im noch jungen Jahr 2023, darunter auch der deutsche Flachdach-Spezialist FDT. Deutlich größer dürfte die ebenfalls im Februar angekündigte Akquisition des US-Unternehmens Duro-Last für knapp 1,3 Milliarden US-Dollar, mit der ebenfalls das Dachgeschäft ausgebaut wird.
Im laufenden Jahr will Holcim den Nettoumsatz um 3 bis 5 Prozent steigern. Der bereinigte Betriebsgewinn auf vergleichbarer Basis soll überproportional zulegen.