Investing.com - Mit Spannung erwarten die Anleger an den US-Aktienmärkten wichtige Konjunkturdaten und weitere Quartalszahlen. Tesla (NASDAQ:TSLA) warnt derweil vor einem „deutlich geringeren“ Absatzwachstum in diesem Jahr und Elon Musk kündigt für 2025 die Einführung eines neuen, preiswerteren Modells an. Die Aktien von Boeing (NYSE:BA) stehen vorbörslich unter Druck, nachdem die US-Luftfahrtbehörde dem Flugzeughersteller eine Ausweitung der Produktion sämtlicher Modelle der 737 MAX untersagt hat.
1. US-Märkte warten gespannt auf neue Daten - Quartalszahlen weiter im Fokus
Die US-Börsen pendeln heute vorbörslich in Erwartung zahlreicher Konjunkturdaten um die Nulllinie. Zudem stehen auch heute wieder Quartalszahlen großer US-Konzerne auf der Agenda.
Zur Stunde kann der S&P 500 um 0,1 % zulegen, der Nasdaq 100 notiert weitgehend unverändert und der Dow Future steigt um 0,3 %.
Der S&P 500 setzte gestern seine jüngste Rally fort und schloss mit einem Plus von 0,1 %. Damit beendete der Index bereits den vierten Tag in Folge auf einem Rekordhoch. Unterstützung erhielt der Leitindex insbesondere von Netflix (NASDAQ:NFLX), nachdem der Streaming-Riese ein starkes Abonnentenwachstum vermelden konnte.
Solide Ergebnisse des niederländischen Chipherstellers ASML (AS:ASML) sorgten zudem für eine Rallye bei Halbleiteraktien und verliehen dem technologielastigen Nasdaq Composite etwas Auftrieb. Der Dow Jones Industrial gab unterdessen um rund 0,3 % nach.
2. US-BIP steht an
Im Mittelpunkt des heutigen Tages steht die Veröffentlichung des US-BIP für das vierte Quartal, das als Indikator für den Zustand der größten Volkswirtschaft der Welt gilt.
Volkswirte gehen davon aus, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,0 % gestiegen ist.
Im Moment suchen die Märkte nach Indizien dafür, ob die hohen Zinsen die Konjunktur beeinträchtigen. So wurde die aktuelle Rallye an den US-Börsen (ETR:SXR4) zum Teil auch dadurch befeuert, dass die USA auf dem Weg zu einer sogenannten „sanften Landung“ sind.
Vertreter der US-Notenbank haben in letzter Zeit allerdings alles daran gesetzt, diesen schier grenzenlosen Optimismus zu dämpfen, indem sie darauf hinwiesen, dass ein solches Szenario zwar immer wahrscheinlicher werde, aber noch nicht ausgemacht sei. Die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnten bei dieser Einschätzung eine Rolle spielen. Die Analysten der ING (AS:INGA) glauben jedoch, dass die Veröffentlichung des von der Fed bevorzugten Maßes für das Preiswachstum am Freitag „viel wichtiger“ sein wird.
Zwar wird allgemein erwartet, dass die Fed bei ihrem nächsten Treffen Ende des Monats die Kreditzinsen auf dem höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten belassen wird (5,25 % bis 5,50 %). Die Ergebnisse der Daten dieser Woche könnten jedoch entscheidend dafür sein, wie die geldpolitischen Entscheidungsträger an mögliche Zinssenkungen in diesem Jahr herangehen.
3. Tesla warnt vor Absatzrückgang
Das Tesla-Management hat für 2024 vor einem „deutlich geringeren“ Absatzwachstum als im Vorjahr gewarnt. Grund dafür sei der harte Wettbewerb und die sinkende Nachfrage seitens kostenbewusster Autokäufer.
In einer Präsentation für die Aktionäre erklärte das Unternehmen, es befände sich derzeit „zwischen“ einer ersten Wachstumswelle, die durch die Popularität seiner Modelle 3 und Y ausgelöst wurde, und einer zweiten, die durch ein kostengünstigeres Modell der nächsten Generation in Gang gesetzt werden soll. In einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Veröffentlichung der Quartalszahlen teilte Musk den Analysten mit, dass die Produktion des Fahrzeugs in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 beginnen soll. Dabei werde eine „revolutionäre Produktionstechnologie“ zum Einsatz kommen.
Musk wies auch darauf hin, dass die Margen, ein wichtiger Indikator für das Kerngeschäft von Tesla, „gut sein werden“, wenn die Zinsen schnell sinken. Sollten die Zinsen hingegen langsamer fallen, würden die Margen „nicht so gut“ ausfallen.
Im vorbörslichen US-Handel steht Tesla unterdessen heute auf der Verliererseite. Und auch die Aktien großer chinesischer Elektroautohersteller standen unter Druck, nachdem Musk gewarnt hatte, dass diese Konzerne ohne Handelsschranken ihre ausländischen Konkurrenten „zerstören“ würden. An den Märkten machte sich daraufhin die Angst vor neuen Exportbeschränkungen in diesem Sektor breit.
Im weiteren Handelsverlauf stehen heute wieder Quartalszahlen großer US-Konzerne an, darunter American Airlines (NASDAQ:AAL) und Southwest Airlines (NYSE:LUV) (vor US-Börseneröffnung). Der Zahlungsverkehrsdienstleister Visa (NYSE:V) und der Chiphersteller Intel (NASDAQ:INTC) legen ihre Zahlen dagegen erst nach Börsenschluss in New York vor.
4. FAA untersagt Boeing Ausweitung von 737-MAX-Produktion
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat angekündigt, dass sie Boeing nicht erlauben wird, die Produktion des 737 MAX auszuweiten. Mit dieser Entscheidung der wichtigsten US-Verkehrsbehörde erleidet der US-Flugzeughersteller nach dem gefährlichen Zwischenfall Anfang des Monats einen weiteren Tiefschlag.
Entsprechend schwach zeigte sich die Boeing-Aktie heute vorbörslich. Sie fiel um über 2 %.
In einem Statement der FAA hieß es, die Maßnahme, mit der die Produktion einer der beliebtesten Flugzeugreihen von Boeing gestoppt wird, sei notwendig, um die Verantwortlichkeit und die vollständige Einhaltung der Qualitätskontrollverfahren durch das Unternehmen sicherzustellen. Nach einem dramatischen Zwischenfall am 9. Januar, bei dem ein Riss im Rumpf einer MAX 9 von Alaska Airlines auftrat, sind neue Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Boeing-Flugzeugen aufgekommen.
Noch ist unklar, wie sich die Entscheidung der FAA auf die Produktionspläne oder die Finanzen von Boeing auswirken wird. Zur MAX-Flotte gehört auch die MAX 8, die für Boeing eine wichtige Einnahmequelle darstellt.
Die FAA hat jedoch grünes Licht gegeben, dass die MAX 9 Jets wieder abheben dürfen, sobald sie die Sicherheitsinspektionen bestanden haben.
„Die gründliche, erweiterte Überprüfung, die unser Team nach mehreren Wochen der Informationssammlung abgeschlossen hat, gibt mir und der FAA das Vertrauen, mit der Inspektions- und Wartungsphase fortzufahren“, sagte FAA-Administrator Mike Whitaker in einer Erklärung.
5. Rohölpreis steigt nach Rückgang von US-Rohöllagerbeständen
Der Ölpreis ist heute bisher deutlich gestiegen, gestützt von den US-Rohöllagerbeständen, die in der vergangenen Woche stärker als erwartet zurückgegangen sind. Unterstützung für den Ölpreis kommt heute auch aus China. Dort hat die Führung in Peking neue Konjunkturmaßnahmen angekündigt.
Aktuell verteuert sich US-Rohöl um 1,57 % auf 76,22 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 1,3 % auf 81,11 Dollar pro Barrel zulegen kann. Damit liegt der Preis wieder über der viel beachteten Marke von 80 Dollar pro Barrel.
Nach Angaben der Energy Information Administration sind die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um beachtliche 9,2 Millionen Barrel gesunken. Diese Zahl wurde allerdings durch das harte Winterwetter beeinflusst, das Raffinerien lahmlegte und Autofahrer von den Straßen fernhielt.
Die US-Rohölproduktion fiel von einem Rekordwert von 13,3 Millionen Barrel pro Tag vor zwei Wochen auf ein Fünfmonatstief von 12,3 Barrel pro Tag in der vergangenen Woche.
Auf der anderen Seite hat die People's Bank of China gestern unerwartet die Mindestreserveanforderungen für lokale Banken gesenkt und damit mehr Liquidität freigesetzt. Darin kann ein weiterer Versuch gesehen werden, das Wirtschaftswachstum des weltgrößten Ölimporteurs anzukurbeln.
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