FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 13. November 2013. Frankfurt (Börse Frankfurt). Die meisten Anleger setzen auf weiter steigende Kurse. Wer beim Twitter-Börsengang nicht zum Zuge kam, kann Zertifikate kaufen.
Angesichts immer neuer Rekorde an den Aktienmärkten haben auch Zertifikate-Händler viel zu tun. 'Die Umsätze sind wieder gestiegen', erklärt Simon Görich von der Baader Bank. Auch Markus Königer von ICF Kursmakler berichtet von einem guten Handelsaufkommen. 'Schwächelt der DAX, reagieren Anleger panisch, steigt der Index, sind aber alle sofort wieder da.'
Indextracker besonders gefragt
Bei den Basiswerten haben, wie üblich, DAX und Euro Stoxx 50 die Nase vorn. 'Der DAX hat allerdings großen Vorsprung', bemerkt Anouch Wilhelms von der Commerzbank. Die meisten Anleger rechneten mit einer Fortsetzung der Rallye. 'Das ist ja auch kein Wunder. Seit 9. Oktober geht es beim DAX fast nur bergauf.' 'Von der Tendenz her sind Anleger eher bullish', meldet auch Görich.
Umsatzspitzenreiter an der Börse Frankfurt in den vergangenen vier Wochen waren DAX-Tracker der Société Générale (WKN 252138) und der Deutschen Bank (WKN 709335), gefolgt von Discount-Zertifikaten der BNP Paribas auf den Euro Stoxx 50 (WKN PA0ZMZ). 'In dem Discount-Zertifikat haben wir größere Umsätze gesehen', meldet Königer, 'unter anderem wurde von Vermögensverwaltern gekauft.' Anleger erhalten Discount-Zertifikate zu einem Preis unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes, im Gegenzug wird der mögliche Gewinn nach oben begrenzt.
Gerne auch mit Hebel
Gekauft werden Wilhelms zufolge auch viele Call-Optionsscheine auf den Index (WKN CK5HYJ) sowie mehrfach gehebelte Produkte wie das Faktor 8x Long Zertifikat auf den DAX-Future (WKN CZ6LKX). Die Wertentwicklung des Letzteren orientiert sich am Kursverlauf des DAX-Future-Kontrakts, der dem Anleger sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen zu 800 Prozent angerechnet wird. 'Das hat sich gelohnt, der Preis des Zertifikats ist seit Sommer von 7 auf 24 Euro gestiegen.' Sehr gut gelaufen ist laut Görich zudem ein DAX-Optionsschein von der Citigroup (WKN CT22LA).
Erste Twitter-Zertifikate
Hauptthema bei Einzelwerten war, bedingt durch den Börsengang, Twitter - auch wenn sich das nicht unbedingt in allen Statistiken widerspiegelt.
'Es wird zwar viel darüber gesprochen und geschrieben, so groß ist die Kundennachfrage aber noch nicht', kommentiert Wilhelms. 'Bei uns werden noch viel mehr Zertifikate auf Facebook gehandelt.' Gefragt sei dennoch einiges, etwa ein Optionsschein auf Twitter mit Basispreis von 50 US-Dollar (WKN CB1JAK). 'Bei uns war ordentlich was los', meint hingegen Königer. Schnell weggegangen seien bereits vorbörslich emittierte Twitter-Zertifikate von Lang & Schwarz, konkret Calls (WKN LS6TAY) mit Basispreis von 35 US-Dollar sowie Puts mit Basispreisen von 20 US-Dollar (WKN LS6TBC, LS6TAZ).
DAX-Adressen Spitzenreiter
Nichts desto trotz: Beliebteste und umsatzstärkste Underlyings sind einmal mehr Klassiker wie die Deutsche Telekom, die Deutsche Bank, Allianz, Bayer, BASF und VW, unter den ausländischen Werten dominiert - ebenfalls nicht ungewöhnlich - Apple. Wilhelms meldet etwa reges Interesse an einem klassischen Bonuszertifikat auf Bayer mit Barriere bei 36 Euro und Bonuslevel bei 75 Euro (WKN CZ1SK1). Damit profitieren Anleger von steigenden Kursen, haben aber auch bei leicht fallenden Kursen einen Sicherheitspuffer. 'Das wird als risikoärmere Alternative zu einer Direktanlage in Aktien gekauft.' Relativ viele Umsätze hat Wilhelms außerdem in Turbo-Zertifikaten auf die Deutsche Telekom (WKN CM2H15) beobachtet.
Doch auch die Entwicklung kleinerer Unternehmen wird gespielt, wie Görich berichtet, als Beispiele nennt er Heidelberger Druck, ElringKlinger und Norma. 'Daneben ist ein Optionsschein auf die Biosupermarktkette Whole Foods Market (WKN CB1KRG) gut gelaufen.' Königer zufolge wurde daneben eine Aktienanleihe auf den Kupferproduzenten Aurubis (WKN DZM5HX) rege gehandelt.
Gold: nicht nur Skeptiker
Auch auf die weitere Zinsentwicklung wird gesetzt, etwa mit einem Index-Zertifikat auf den Bundesanleihen-Index REX (WKN 611055), wie Königer berichtet. 'Da hatten wir verstärkten Handel, besonders vor und nach der EZB-Sitzung mit der überraschenden Leitzinssenkung.'
Gold ist den meisten Händlern zufolge derzeit kein großes Thema, lediglich die Commerzbank berichtet von nennenswerten Umsätzen. 'Meist wird auf wieder steigende Kurse spekuliert, zum Teil aber auch auf fallende', erklärt Wilhelms und nennt als Beispiele ein Faktor 4x Long Zertifikat (WKN CZ33CZ) und ein Turbo-Zertifikat für Optimisten (WKN CZ23MZ) sowie ein Turbo-Produkt für Pessimisten (WKN CZ9U3Q). Der Goldpreis hat im November weiter nachgegeben, aktuell kostet die Feinunze 1.274 US-Dollar, Ende Oktober waren es noch 1.352, im September noch über 1.400 US-Dollar.
Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter.
von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 13. November 2013
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
Angesichts immer neuer Rekorde an den Aktienmärkten haben auch Zertifikate-Händler viel zu tun. 'Die Umsätze sind wieder gestiegen', erklärt Simon Görich von der Baader Bank. Auch Markus Königer von ICF Kursmakler berichtet von einem guten Handelsaufkommen. 'Schwächelt der DAX, reagieren Anleger panisch, steigt der Index, sind aber alle sofort wieder da.'
Indextracker besonders gefragt
Bei den Basiswerten haben, wie üblich, DAX und Euro Stoxx 50 die Nase vorn. 'Der DAX hat allerdings großen Vorsprung', bemerkt Anouch Wilhelms von der Commerzbank. Die meisten Anleger rechneten mit einer Fortsetzung der Rallye. 'Das ist ja auch kein Wunder. Seit 9. Oktober geht es beim DAX fast nur bergauf.' 'Von der Tendenz her sind Anleger eher bullish', meldet auch Görich.
Umsatzspitzenreiter an der Börse Frankfurt in den vergangenen vier Wochen waren DAX-Tracker der Société Générale (WKN 252138) und der Deutschen Bank (WKN 709335), gefolgt von Discount-Zertifikaten der BNP Paribas auf den Euro Stoxx 50 (WKN PA0ZMZ). 'In dem Discount-Zertifikat haben wir größere Umsätze gesehen', meldet Königer, 'unter anderem wurde von Vermögensverwaltern gekauft.' Anleger erhalten Discount-Zertifikate zu einem Preis unter dem aktuellen Kurs des Basiswertes, im Gegenzug wird der mögliche Gewinn nach oben begrenzt.
Gerne auch mit Hebel
Gekauft werden Wilhelms zufolge auch viele Call-Optionsscheine auf den Index (WKN CK5HYJ) sowie mehrfach gehebelte Produkte wie das Faktor 8x Long Zertifikat auf den DAX-Future (WKN CZ6LKX). Die Wertentwicklung des Letzteren orientiert sich am Kursverlauf des DAX-Future-Kontrakts, der dem Anleger sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen zu 800 Prozent angerechnet wird. 'Das hat sich gelohnt, der Preis des Zertifikats ist seit Sommer von 7 auf 24 Euro gestiegen.' Sehr gut gelaufen ist laut Görich zudem ein DAX-Optionsschein von der Citigroup (WKN CT22LA).
Erste Twitter-Zertifikate
Hauptthema bei Einzelwerten war, bedingt durch den Börsengang, Twitter - auch wenn sich das nicht unbedingt in allen Statistiken widerspiegelt.
'Es wird zwar viel darüber gesprochen und geschrieben, so groß ist die Kundennachfrage aber noch nicht', kommentiert Wilhelms. 'Bei uns werden noch viel mehr Zertifikate auf Facebook gehandelt.' Gefragt sei dennoch einiges, etwa ein Optionsschein auf Twitter mit Basispreis von 50 US-Dollar (WKN CB1JAK). 'Bei uns war ordentlich was los', meint hingegen Königer. Schnell weggegangen seien bereits vorbörslich emittierte Twitter-Zertifikate von Lang & Schwarz, konkret Calls (WKN LS6TAY) mit Basispreis von 35 US-Dollar sowie Puts mit Basispreisen von 20 US-Dollar (WKN LS6TBC, LS6TAZ).
DAX-Adressen Spitzenreiter
Nichts desto trotz: Beliebteste und umsatzstärkste Underlyings sind einmal mehr Klassiker wie die Deutsche Telekom, die Deutsche Bank, Allianz, Bayer, BASF und VW, unter den ausländischen Werten dominiert - ebenfalls nicht ungewöhnlich - Apple. Wilhelms meldet etwa reges Interesse an einem klassischen Bonuszertifikat auf Bayer mit Barriere bei 36 Euro und Bonuslevel bei 75 Euro (WKN CZ1SK1). Damit profitieren Anleger von steigenden Kursen, haben aber auch bei leicht fallenden Kursen einen Sicherheitspuffer. 'Das wird als risikoärmere Alternative zu einer Direktanlage in Aktien gekauft.' Relativ viele Umsätze hat Wilhelms außerdem in Turbo-Zertifikaten auf die Deutsche Telekom (WKN CM2H15) beobachtet.
Doch auch die Entwicklung kleinerer Unternehmen wird gespielt, wie Görich berichtet, als Beispiele nennt er Heidelberger Druck, ElringKlinger und Norma. 'Daneben ist ein Optionsschein auf die Biosupermarktkette Whole Foods Market (WKN CB1KRG) gut gelaufen.' Königer zufolge wurde daneben eine Aktienanleihe auf den Kupferproduzenten Aurubis (WKN DZM5HX) rege gehandelt.
Gold: nicht nur Skeptiker
Auch auf die weitere Zinsentwicklung wird gesetzt, etwa mit einem Index-Zertifikat auf den Bundesanleihen-Index REX (WKN 611055), wie Königer berichtet. 'Da hatten wir verstärkten Handel, besonders vor und nach der EZB-Sitzung mit der überraschenden Leitzinssenkung.'
Gold ist den meisten Händlern zufolge derzeit kein großes Thema, lediglich die Commerzbank berichtet von nennenswerten Umsätzen. 'Meist wird auf wieder steigende Kurse spekuliert, zum Teil aber auch auf fallende', erklärt Wilhelms und nennt als Beispiele ein Faktor 4x Long Zertifikat (WKN CZ33CZ) und ein Turbo-Zertifikat für Optimisten (WKN CZ23MZ) sowie ein Turbo-Produkt für Pessimisten (WKN CZ9U3Q). Der Goldpreis hat im November weiter nachgegeben, aktuell kostet die Feinunze 1.274 US-Dollar, Ende Oktober waren es noch 1.352, im September noch über 1.400 US-Dollar.
Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter.
von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 13. November 2013
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)