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Börse Frankfurt-News: Déjà vu (Roth)

Veröffentlicht am 23.12.2013, 11:01
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 22. November 2013. Roth befasst sich in dieser Woche mit der aktuellen Rekordjagd des DAX und wagt einen Ausblick auf die Entwicklungen im nächsten Jahr.

Irgendwie gleichen sich die Tage. Nahezu täglich erringt der DAX ein neues Allzeithoch und auch die anderen Börsenplätze hangeln sich von einem Rekord zum nächsten. Da es von den Notenbanken keine Neuigkeiten gibt, spielt die Konjunktur nun die Hauptrolle in diesem Blockbuster. Das Ende der Rekordjagd scheint noch weit entfernt, nur unterbrochen von kleinen Verschnaufpausen.

Die Lage

Konjunkturindikatoren aus Europa werden in den nächsten Tagen Hinweise liefern, ob sich die konjunkturelle Dynamik im Jahresschlussquartal beschleunigen kann. Dazu müssten sich die Einkaufsmanagerindizes sichtlich von ihren jetzigen Niveaus lösen. Deutschland gibt dabei Grund zu Optimismus, während Frankreich das große Sorgenkind Europas bleibt. Falls die Einkaufsmanager sich nicht deutlich verbessern, wird über kurz oder lang erneut die Diskussion aufkommen, ob die derzeitige Geldpolitik doch noch länger anhält. Für den Euro bedeutet dies tendenziell eine Unterstützung.

Da wir gerade über Konjunktur sprechen: Gute Konjunkturnachrichten aus den USA bestätigen das Bild, dass die Wirtschaft allmählich Fahrt aufnimmt. Und die kommende Fed-Präsidentin Janet Yellen signalisierte, dass sie die Kosten eines zu frühen Entzugs des geldpolitischen Stimulus höher bewertet. Die Chancen auf eine Reduzierung der Anleihekäufe bereits im Dezember sind damit wieder gesunken. Wenn das kein Grund ist, die Sektkorken knallen zu lassen. Der DAX und S&P 500 steht auf oder nahe am Allzeithoch, somit wird die Luft aber immer dünner. Sollte die Fed sich treu bleiben, könnten die Kursziele schneller als erwartet erreicht werden.

An den europäischen Rentenmärkten und beim Euro-Dollar-Kurs hielten sich die Ausschläge hingegen in Grenzen, während US-Staatsanleihen Kursverluste verzeichneten. So gaben im Euroraum die jüngsten BIP-Daten zum dritten Quartal keinen Anlass zur Hochstimmung. Das Wachstum verlangsamte sich im Vergleich zum zweiten Quartal auf nur 0,1 Prozent. Ohne Deutschland hätte die Wirtschaftsleistung sogar nur stagniert. Das ist bei weitem zum wenig, um eine deutliche Erholung an den Arbeitsmärkten zu befördern. Der Blick in die einzelnen Länder liefert mit Spanien und Portugal Licht sowie mit Frankreich und Italien Schatten.

Der Trend

Dank Aussagen von Janet Yelen geht nun die Börse von einer Verlängerung der US-Geldpolitik bis weit ins Jahr 2014 hinein aus. Damit lässt sich weiter Geld machen, ohne allzu sehr von konjunkturellen Unwägbarkeiten abhängig zu sein. Dennoch bedarf es weiterer positiver Impulse aus der Wirtschaft, um weitere Kurssprünge zu rechtfertigen. Das sieht nach steigenden Kursen aus, auch wenn das Tempo in den vorherigen Wochen deutlich nachgelassen hat.

Die Ampel bleibt auf grün, obwohl die Schere zwischen Gewinnen in der Realwirtschaft und Börsenkursen immer weiter auseinander geht.Der DAX wird sich zunächst zwischen 9120 und 9340 Punkten bewegen.

von Oliver Roth, Close Brothers Seydler Bank AG.

© 22. November 2013

* Oliver Roth ist der Kapitalmarktstratege der Close Brothers Seydler Bank AG, ein eigenständiges Tochterunternehmen der an der London Stock Exchange gelisteten Close Brothers Group plc, London. Mehr über Oliver Roth auf www.oliver-roth.de

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(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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