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Börse Frankfurt-News: "Erst Zinssenkungen Treiber für Goldpreis"

Veröffentlicht am 27.07.2023, 13:58
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Nach hohen Abflüssen aus Gold-ETCs im ersten Halbjahr ist die Tendenz nun uneinheitlich. Die lange viel gehandelten Gas-ETCs finden angesichts stabiler Preise weniger Interesse.

27. Juli 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Im Handel mit Rohstoff-ETCs dreht sich wieder fast alles um Gold-ETCs, Energie-ETCs spielen keine große Rolle mehr. Der Goldpreis ist im Juli wieder etwas gestiegen, aktuell kostet die Feinunze 1.982 US-Dollar - immerhin ein Plus von knapp 9 Prozent seit Jahresanfang. Die wie erwartet ausgefallene Zinserhöhung in den USA am gestrigen Mittwoch blieb ohne große Auswirkungen.

"Der Goldpreis profitiert von Spekulationen auf ein Ende der Fed-Zinserhöhungen", erklärt Rohstoffanalystin Barbara Lambrecht von der Commerzbank (ETR:CBKG). Lambrecht hält Rückschläge in den kommenden Wochen allerdings für durchaus möglich. "Auffällig ist im Übrigen, dass auch die jüngste Preiserholung nicht von ETC-Zuflüssen begleitet war. Damit fehlt es an Unterstützung bei der Investmentnachfrage für Gold."

Goldpreis: Neue Rekorde 2024?

So mancher erwartet aber auch schon bald neue Höchststände: So rechnet die US-Bank JP Morgan damit, dass der Goldpreis bis zum Jahresende die Marke von 2.000 Dollar überschreiten und Ende 2024 auf 2.175 US-Dollar steigen wird - ein neuer Rekord. Sinkende Realzinsen in den USA würden im Zuge erster Zinssenkungen der US-Notenbank im zweiten Quartal 2024 "signifikanter Treiber" für das Edelmetall.

Lang & Schwarz verzeichnete in den vergangenen vier Wochen gute Umsätze mit Gold-ETCs, und zwar Käufe und Verkäufe, vor allem von Xetra Gold (4:4GLD). Hohe Umsätze an der Börse Frankfurt weisen aktuell neben Xetra-Gold noch Gold-ETCs von Invesco (3:SGLD), Xtrackers (4:XGDE), WisdomTree (7:PHAU) und Amundi (9:AMGOLD) auf. Der Bestand an Xetra Gold bleibt mit aktuell 224 Tonnen auf hohem Niveau, ist aber leicht rückläufig: Ende 2022 waren es 231 Tonnen, Ende 2021 238 Tonnen.

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Öl: "Aufwärtsdruck von Angebotsseite"

Bei den Energierohstoffen geht es mittlerweile wieder ruhiger zu: Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent ist etwas gestiegen, liegt mit aktuell 82,60 US-Dollar aber in etwa auf dem Niveau vom Jahresanfang. Die im Frühjahr 2022 in der Spitze erreichten 116 US-Dollar sind weit entfernt, die Tiefs um 70 US-Dollar ebenfalls Vergangenheit. "Der Aufwärtsdruck dürfte zurzeit eher von der Angebotsseite kommen", bemerkt Rohstoffanalystin Dora Borbély von der DekaBank. "Schwache Perspektiven für die US-Schieferölproduktion, eine angekündigte verringerte russische Produktion sowie die Verknappung durch die OPEC zeigen ihre Wirkung."

Barbara Lambrecht von der Commerzbank sieht das ähnlich: "Die bislang nur drohende Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte zeigt sich inzwischen in harten Zahlen." Russlands seewärtige Ölexporte hätten sich zuletzt kaum erholt. "Im August könnte das Angebot noch knapper werden, da dann die russischen Ölexporte nochmals gedrosselt werden sollen." Hinzu kämen die geringeren Bohraktivitäten in den USA. Die Bank erwartet daher einen anhaltend hohen Ölpreis.

Abkühlung bei Gas-ETCs

Auch die heftigen Preisausschläge bei Erdgas scheinen ein Ende gefunden zu haben. Der für Europa relevante Terminkontrakt für niederländisches Erdgas (Dutch TTF) liegt aktuell bei 32,80 Euro - und damit unter dem Niveau vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Vergangenen Sommer waren es kurzzeitig über 300 Euro/MWh, dem folgte ein Rückgang auf 23 Euro/MWh im Juni dieses Jahres. Gas-ETCs finden mittlerweile nur noch wenig Beachtung, wie Leo Puschmann von Lang & Schwarz feststellt, etwa der WisdomTree Natural Gas 3x Daily Leveraged (6:3NGL) und der WisdomTree Natural Gas 3x Daily Short (6:3NGS).

Im Juni dominierten abermals Gold-ETCs den ETC-Handel auf Xetra. Umsatzspitzenreiter war, wie üblich, Xetra Gold. Ebenfalls viel gehandelt wurden der Invesco Physical Gold (3:SGLD), der Xtrackers IE Physical Gold EUR Hedged (4:XGDE) und der iShares Physical Gold (3:IGLN). Auch in Silber-ETCs ging viel um, speziell im Xtrackers Physical Silver (4:XAD6) und im WisdomTree Physical Silver (3:PHAG). Erst auf Platz 13 findet sich der erste Nicht-Edelmetall-ETC, und zwar der WisdomTree Natural Gas 3x Daily Leveraged (6:3NGL).

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Industriemetalle: Immer noch im Minus

Industriemetallpreise sind zuletzt ebenfalls etwas gestiegen. Seit Jahresanfang ergibt sich - gemessen am viel gehandelten WisdomTree Industrial Metals (3:AIGI) - aber immer noch ein Minus von 14 Prozent. Lambrecht zufolge ist der jüngste Erholungsversuch gescheitert. "Neben Meldungen von überversorgten Märkten dämpfen vor allem die schwachen Nachfrageperspektiven im wichtigsten Absatzmarkt China die Stimmung." Etwas Hoffnung werde nun an die neuen Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung geknüpft. "Wir denken aber nicht, dass diese die Preise kurzfristig spürbar steigen lassen werden."

Nettoabflüsse aus Gold-ETCs im ersten Halbjahr

Das erste Halbjahr stand der Handel mit Rohstoff-ETCs in Europa ganz im Zeichen von Abflüssen aus Gold-Produkten, wie das Münchner ETP-Analyse- und Handelshaus Crossflow meldet. "Nachdem sich der Abverkauf von Gold-ETCs in den letzten Monaten etwas beruhigt hatte und sogar eine kleine Gegenreaktion zu beobachten war, folgten im Juni weitere Rückgaben." Seit Jahresanfang ergaben sich damit Nettoabflüsse in Höhe von 2,7 Milliarden Euro. Zuflüsse meldet Crossflow hingegen für Energie- (973 Millionen Euro), Industriemetall-ETCs (886 Millionen Euro) und vor allem Rohstoffkörbe (2,1 Milliarden Euro).

von: Anna-Maria Borse, 27. Juli 2023, © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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