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Börse Frankfurt-News: "Mit größter Vorsicht nach oben" (Marktstimmung")

Veröffentlicht am 08.03.2023, 15:33
Aktualisiert 08.03.2023, 15:45
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Während die Profis ein wenig skeptischer agieren, machen die Privaten einen großen Satz zurück. Was aber dem Markt nicht so sehr nützen dürfte, wie Goldberg vermutet.

8. März 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Seit unserer jüngsten Stimmungserhebung hat der DAX wieder mehr Aktivität entwickelt, als in der Vorwoche zu beobachten gewesen war. So ergab sich einerseits ein Rücksetzer von rund 1,7 Prozent, der jedoch durch einen deutlichen Aufschwung von rund 3,6 Prozent wieder wettgemacht wurde, so dass am Ende sogar ein neues Jahreshoch dabei herauskam. Wer jedoch geglaubt hatte, dass sich diese Aufwärtsbewegung kraftvoll fortsetzen würde, sieht sich spätestens seit gestern getäuscht. Nicht zuletzt, weil sich die Erwartung steigender Zinsen in den USA wieder deutlich verfestigt hat. So machte Fed-Chef Jerome Powell in seiner gestrigen Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats deutlich, dass die US-Notenbank auch in Zukunft robust gegen die anhaltend hohe Inflation vorgehen werde. Insbesondere die Bereitschaft, das Tempo der Zinserhöhungen wieder zu beschleunigen, falls die Konjunkturdaten dies erforderten, ließen die Erwartungen der Akteure auf eine kräftige Anhebung der US-Leitzinsen bei der kommenden Sitzung (am 21. und 22. März) deutlich nach oben schnellen. Und so gab es auch hierzulande einen - wenn auch bislang überschaubaren - Rücksetzer, so dass der DAX immerhin zum Erhebungszeitpunkt noch mit einem leichten Gewinn von 0,8 Prozent gegenüber der Vorwoche aufwarten konnte.

Schnell verflogener Optimismus

Unterdessen hat sich die Stimmung unter den von uns befragten institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont wieder verschlechtert: Unser Börse Frankfurt Sentiment-Index ist nämlich um 6 Punkte auf einen neuen Stand von -26 gefallen. Bei genauerem Hinsehen wird deutlich, dass vor allen Dingen die Optimisten während der vergangenen Tage aktiv gewesen sind. Deren Gruppierung hat sich nämlich aufgrund von Gewinnmitnahmen um 5 Prozentpunkte reduziert, zumal vier Fünftel der ehemaligen Bullen in das Lager der neutral gestimmten Börsianer gewechselt sind - der Anteil der Bären hat sich hingegen nur minimal verändert und bleibt nun mit knapp der Hälfte aller Befragten die dritte Woche hintereinander ausgesprochen stabil. Die Wanderung zwischen den Gruppierungen zeigt, dass zwar ein geringer Teil der befragten Investoren zeitweise bei den Bullen mitmacht, aber ausgesprochen vorsichtig agiert und bereits nach kleineren Gewinnen die Engagements wieder schließt.

Diese Haltung scheint auch bei den Privatanlegern vorzuherrschen. Hatten wir in der Vorwoche noch einen für dieses Panel auffallenden Optimismus registriert, ist dieser mittlerweile wieder verflogen. Dies spiegelt sich in einem deutlichen Stimmungseinbruch wider, wobei sich unser Börse Frankfurt Sentiment-Index mit einem Rückgang von 23 Punkten auf einen neuen Stand von -7 praktisch wieder auf dem Niveau von vor zwei Wochen bewegt. Es hat also auch in diesem Panel Gewinnmitnahmen gegeben, wobei etwa die Hälfte der wechselwilligen früheren Bullen sogar direkt auf die Short-Seite gewechselt ist und so seine Position um 180 Grad gedreht hat. Die andere Hälfte hat sich wieder zurück zur Seitenlinie begeben.

Pessimistische Grundhaltung

Mit der heutigen Erhebung hat sich die Stimmungskluft zwischen privaten und institutionellen Investoren wieder deutlich verringert. Dabei gilt für beide Gruppierungen, dass man Kursgewinnen beim Börsenbarometer mit Skepsis begegnet, wobei diese bei den institutionellen Investoren grundsätzlich zu sein scheint und stärker ausgeprägt ist. Dabei sprechen wir bei der absoluten Betrachtung der Stimmungsentwicklung nicht von einem überbordenden Pessimismus - die dahinter stehenden bearishen Positionen dürften also kaum marktbewegend sein. Auch wenn das Gros dieser Engagements sich nun bereits seit einigen Wochen nicht als profitabel erweist, würde sich selbst im Falle erneuter DAX-Anstiege keine kritische Masse ergeben, um etwa eine Short-Squeeze zu befeuern. Im günstigsten Fall könnte der DAX bei einem größeren Rücksetzer auf der anderen Seite (vermutlich erstmals zwischen 15.220 und 15.270 Zählern) durch etwaige Rückkäufe unterstützt werden. Allerdings würde diese Nachfrage nicht ausreichen, um sich etwaigen größeren und langfristigen Kapitalabflüssen (etwa aus dem Ausland) nachhaltig entgegenstellen zu können. Abflüsse, für die es derzeit jedoch noch keine Indizien gibt.

8. März 2023, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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