Investing.com - China gibt grünes Licht für einige Großeinkäufe von US-Agrarprodukten und Donald Trump macht sich bereit, die UNO zu Maßnahmen gegen den Iran zu drängen. Unterdessen haben in Europa Google (NASDAQ:GOOGL) und Starbucks (NASDAQ:SBUX) einige große Siege vor Gericht errungen - Apple (NASDAQ:AAPL) muss sich aber noch gedulden, bevor es die Champagner Korken knallen lassen kann. Und Boris Johnsons Brexit-Pläne erhalten einen weiteren Schlag. Das müssen Sie am Dienstag, dem 24. September, wissen, um auf den Finanzmärkten zu bestehen.
1. China erteilt weitere Freistellungen für Sojakäufe
China hat einige Großimporteuren von Agrarrohstoffen den Kauf von Millionen Tonnen an US-Sojabohnen frei von Importzöllen gestattet, berichtete Bloomberg.
Sollte sich dies bestätigen, würde die Meldung die frustrierende Chronik der Darstellungen beider Seiten mit dauernden Fort- und Rückschritten etwas mehr Substanz darüber verleihen, wie die Gespräche sich entwickeln.
US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte gegenüber Fox Business News, dass er sich in zwei Wochen seinen chinesischen Amtskollegen Liu He zu Gesprächen treffen werde, wiederholte jedoch, dass Präsident Trump „mit den Zöllen zufrieden“ sei, wenn er kein Handelsabkommen erzielen könne, wie er sich das wünsche.
2. Trump vor UNO-Rede; Iran-Schelte erwartet
US-Präsident Donald Trump wird vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen eine Ansprache halten, von der erwartet wird, dass er als Reaktion auf die Angriffe auf saudi-arabische Ölanlagen vor zehn Tagen auf wie auch immer geartete Maßnahmen gegen den Iran drängen wird.
Die Verbündeten der USA in Europa haben gemeinsam mit Trump den Iran für die Angriffe verantwortlich gemacht und einen neuen erweiterten Deal zur Regulierung der iranischen Nuklearaktivitäten gefordert. Es gibt nach wie vor noch keine Anzeichen dafür, dass sie Militäraktionen befürworten, aber ihr Aufruf bringt sie der US-Position viel näher, als sie es in den vergangenen Monaten waren.
Die Ölpreise haben sich in den letzten fünf Tagen im Wesentlichen seitwärts bewegt, wenn auch mit leicht erhöhter Volatilität, da das Konfliktrisiko offenbar zurückgegangen ist, ohne vollständig gebannt zu werden. Die US-Rohölfutures fielen um 1,1% auf 58,02 USD das Fass und auch Brent verbilligte sich um 1,1% auf 64,08 USD.
3. Gerichte stützen Google und Starbucks; Niederlagen für Fiat Chrysler (MI:FCHA) – und Boris Johnson
Das oberste Gericht der Europäischen Union entschied, dass Google Suchergebnisse nicht weltweit aufheben muss, um dem „Recht auf Vergessenwerden“ nachzukommen, was für den Internetgiganten ein in Europa seltener Sieg ist.
Auch Starbucks gewann seinen Einspruch gegen ein Kartellurteil, mit dem es angeordnet wurde, 30 Millionen Euro Steuer an die Niederlande zurückzuzahlen, doch Fiat Chrysler verlor einen ähnlichen Einspruch. Daher ist es schwierig, im Kaffeesatz zu lesen, wenn es um das wichtigste ausstehende Kartell- und Steuerverfahren geht - in dem Apple zur Rückzahlung von Steuererstattungen von mehr als 13 Milliarden Euro an Irland verurteilt wurde.
In Großbritannien entschied der Oberste Gerichtshof, dass die Entscheidung von Boris Johnson, das Parlament auszusetzen, rechtswidrig war. Dies eröffnet den Abgeordneten die Möglichkeit, doch noch zu verhindern, dass der Premierminister das Land am 31. Oktober um jeden Preis aus der EU herausführt. Das Pfund stieg auf die Meldung gegenüber Dollar und Euro an.
4. Aktien vor gutem Handelsstart; Nike (NYSE:NKE) berichtet zum Quartal
Die Wall Street könnte nach den Gerichtsurteilen und Handelsnachrichten des Vormittags Lust auf einen neuen Anlauf auf neue Höchststände bekommen.
Um 12:00 MEZ lag der Bluechip Dow Futures um 85 Punkte oder 0,3% höher, der S&P 500 Futures stieg ebenfalls um 0,3% zurück über 3.000 Punkte, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 0,4% aufwärts ging.
Nike wird über den Start in das neue Geschäftsjahr nach der Schlussglocke berichten, während AB Inbev (DE:ABI) beim Börsengang seines asiatischen Brauereigeschäfts den Kurs am unteren Ende der Preisspanne festlegte.
5. US-Konjunkturdaten
Kann die US-Wirtschaft auf der stärker als erwartet ausgefallenen Umfrage im verarbeitenden Gewerbe vom Montag aufbauen, die sich vor dem Hintergrund des Trübsals in Japan und Europa ein einziger Lichtblick war?
Die Umfrage der Richmond Fed, die um 18:00 MEZ herauskommt, dürfte da etwas Klarheit schaffen, genau wie der Konsumklimaindex vom Conference Board und die Redbook-Umfrage der US-Notenbank, die jeweils um 18:00 Uhr bzw 16:55 Uhr fällig sind. Der Case-Shiller-Immobilienpreisindex wird um 17:00 Uhr veröffentlicht.