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KORREKTUR/ROUNDUP 3: Adva-Mutter Adtran enttäuscht kräftig - Kurs bricht ein

Veröffentlicht am 11.04.2023, 16:58
Aktualisiert 11.04.2023, 17:00
© Reuters

(korrigiert wurde im vorletzten Absatz, dritter Satz die Jahreszahl: 2020)

HUNTSVILLE (dpa-AFX) - Der US-Telekomausrüster Adtran (NASDAQ:ADTN) hat im ersten Quartal die eigenen Ziele sowie die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlt. Kunden hätten in dem Zeitraum zunächst die eigenen Lagerbestände abgebaut, teilte die im MDax notierte Mutter des deutschen Telekomausrüsters Adva (ETR:ADAG) am Dienstag in Huntsville mit. Der Umsatz fiel deutlich niedriger als erwartet aus, zudem schrieb das Unternehmen operativ überraschend rote Zahlen. Die Adtran-Aktien büßten am Nachmittag im Xetra-Handel rund ein Viertel ihres Werts ein. Adva-Anteile gaben zwischenzeitlich um bis zu sieben Prozent nach, konnten das Minus zuletzt aber auf knapp drei Prozent begrenzen.

In den ersten drei Monaten lag der Umsatz von Adtran vorläufigen Zahlen zufolge zwischen 322 und 326 Millionen US-Dollar (rund 297-300 Mio Euro) Das US-Unternehmen hatte zuletzt 355 bis 375 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Die durchschnittliche Prognose der Analysten hatte laut Angaben des Konzerns, der erst vor Kurzem einen Wechsel an der Spitze des Finanzressorts angekündigt hatte, bei 364 Millionen Dollar gelegen. Noch enttäuschender als der Umsatz fiel das operative Ergebnis aus.

Die Marge, gemessen am um Sondereffekte bereinigten Ergebnis, habe zwischen minus 2,5 Prozent und minus 1,0 Prozent gelegen. Umgerechnet ergibt dies einen operativen Verlust von bis zu rund acht Millionen Dollar. Aktienanalysten hatten bislang mit einer Marge von knapp sechs Prozent beziehungsweise umgerechnet einem operativen Gewinn von etwas mehr als 20 Millionen Dollar gerechnet. Adtran selbst hatte eine operative Marge von 5 bis 6,5 Prozent in Aussicht gestellt.

Adtran-Chef Tom Stanton geht zwar davon aus, dass die für den Zulieferer schwierige Situation bei den Lagerbeständen von Kunden vorübergehend ist, rechnet aber auch nicht mit einer schnellen Besserung. Im zweiten Quartal solle sich die Lage aber zumindest etwas bessern. Und auch wenn er wegen der Umstellung der Netze auf Glasfaser weiter langfristig mit guten Perspektiven für Adtran rechnet, will er wegen des aktuellen Umfelds die Kosten senken.

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Laut einem Analysten für Telekomausrüster-Aktien, der nicht genannt werden wollte, sollte es zwar nicht überrascht haben, dass die Marge rückläufig war, "das Ausmaß jedoch ist unterirdisch". Das Unternehmen hat seiner Einschätzung nach aber eine gute Perspektive, vor allem innerhalb der Vereinigten Staaten. Wegen Lieferengpässen bei Halbleitern dürfte aber die Versorgungslage wohl immer noch schlecht sein und einige Komponenten dürften nicht ausreichend verfügbar gewesen sein. "Sowohl Adtran als auch Adva schließen in einigen ihrer Geschäftsteile langfristige Versorgungsverträge ab, was es schwierig macht, Preisschwankungen an Kunden weiterzugeben", sagte der Analyst.

Inklusive aller Sondereffekte wie etwa akquisitionsbedingte Kosten, Restrukturierungsausgaben und Abschreibungen habe der operative Verlust zwischen 45 und 55 Millionen Dollar gelegen, hieß es. Detaillierte Zahlen will das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat Alabama am 9. Mai vorlegen. An dem Tag will auch die deutsche Tochter aus Martinsried bei München ihr Ergebnis für das erste Quartal veröffentlichen. Dann wird genauer ersichtlich, wo es in den ersten drei Monaten des Jahres besonders hakte.

Adva selbst hatte Anfang März mitgeteilt, dass der operative Gewinn 2023 nach einem Rückgang im vergangenen Jahr wieder steigen soll. Das um Sondereffekte wie Abschreibungen oder Kosten für Übernahmeaktivitäten bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde über dem 2022er-Wert liegen. Im vergangenen Jahr sank das bereinigte operative Ergebnis um knapp acht Prozent auf etwas mehr als 50 Millionen Euro. Der Umsatz zog dagegen dank der hohen Nachfrage um 18 Prozent auf 712 Millionen Euro an. Beim Erlös peilt Adva für 2023 einen Anstieg im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich an.

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Adtran hat keine Prognose für das laufende Jahr veröffentlicht und machte am Dienstag auch keine Angaben zu einem vergleichbaren Ergebnis im ersten Quartal 2022. Die im Vorjahr veröffentlichten Zahlen zum ersten Quartal hatten noch nicht das Adva-Ergebnis enthalten, da der US-Konzern die Übernahme des deutschen Konkurrenten erst im Juli abgeschlossen hatte. Adtran war deswegen zunächst im SDax gelistet. Im September stieg das Unternehmen in den MDax auf. Der US-Konzern hält rund zwei Drittel der Adva-Anteile, die wiederum seit Dezember wieder in den SDax aufgenommen wurden.

Der US-Konzern hatte den Adva-Anteilseignern Ende August 2021 je Papier 0,8244 eigene Anteile geboten. Das deutsche Unternehmen wurde damit bei der Ankündigung des Gebots mit 17,17 Euro je Aktie bewertet. Seit der Ankündigung haben sich die Kurse stark unterschiedlich entwickelt. Der Adva-Kurs hat seitdem um knapp 60 Prozent angezogen. Die Adtran-Anteile büßten dagegen mehr als die Hälfte ihres Werts ein, nachdem die Übernahmepläne bekanntgeworden waren.

Das US-Unternehmen wird inzwischen nur noch mit umgerechnet etwas mehr als 800 Millionen Euro bewertet. Zum Vergleich: Die Tochter Adva kommt auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Die Anteile, die von Adtran gehalten werden, sind damit fast 700 Millionen Euro wert und steuern damit den Großteil der Adtran-Marktkapitalisierung bei.

In New York büßte Adtran im frühen Handel fast 30 Prozent ein. Zuletzt konnte der Kurs sich etwas erholen, lag aber immer noch knapp 27 Prozent tiefer bei 11,085 Dollar. Das Papier ist damit so niedrig notiert wie seit Herbst 2020 nicht mehr. In den ersten Wochen nach Abschluss der Übernahme hatte sich der Kurs der Adtran-Aktie noch auf das Mehrjahreshoch von etwas mehr als 25 Dollar im August 2022 hochgeschraubt. Seitdem ging es aber kräftig nach unten.

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Anders sieht es dagegen bei Adva aus. Die Aktien des deutschen Unternehmens gewannen seit dem Tief im Corona-Crash im März 2020 deutlich mehr als 400 Prozent - auch wenn der Kurs nach dem Dämpfer vom Dienstag gut zwölf Prozent unter dem Mehrjahreshoch von 23,36 Euro von Ende Februar liegt.

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