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OTS: Mercer Deutschland / Deutsches Rentensystem hinkt hinterher

Veröffentlicht am 13.10.2014, 10:02
OTS: Mercer Deutschland / Deutsches Rentensystem hinkt hinterher

Deutsches Rentensystem hinkt hinterher

Frankfurt (ots) - Im Vergleich von 25 ausgesuchten

Altersversorgungssystemen weltweit liegt Deutschland nur auf Platz

11. Dänemark belegt zum wiederholten Mal die Spitzenposition,

Neueinsteiger Finnland erreicht Platz 4. Die Schlusslichter des

Rankings bilden Indien, Südkorea und Japan.

Zu diesem Ergebnis kommt der heute veröffentlichte Melbourne

Mercer Global Pension Index 2014, der vom Beratungsunternehmen Mercer

bereits zum sechsten Mal in Kooperation mit dem Australian Centre for

Financial Studies erstellt wurde. Die Studie untersucht und bewertet

die Altersversorgung verschiedener Länder hinsichtlich ihrer

Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Dabei wurden neben den

staatlichen Rentensystemen und der betrieblichen Altersversorgung

auch private Anlagen und Vorsorgemaßnahmen berücksichtigt.

Gründe für das gute Abschneiden Dänemarks (82.4 von 100 möglichen

Punkten) sind vor allem die solide Finanzierung und gute Versorgung

auf Basis eines hohen Vermögens- und Beitragsniveaus. Ein weiterer

Vorteil ist ein gut reguliertes privates Vorsorgesystem.

Reformbedarf in Deutschland

Das deutsche System hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr in

allen drei Sub-Indices leicht verbessert und damit auch eine höhere

Durchschnittspunktzahl erreicht (62.2 im Vergleich zu 58.5 im

Vorjahr). Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine objektive

Verbesserung der Rahmenbedingungen, sondern die Steigerung ist

lediglich der neuen Bewertung von Einzelpunkten geschuldet. So wurde

beispielsweise dem Umstand Rechnung getragen, dass in der deutschen

betrieblichen Altersversorgung auch ohne gesetzliche Verpflichtung

überwiegend laufende Renten gezahlt werden. Aufgrund der guten

Platzierung des Neueinsteigers Finnland ist Deutschland dennoch um

einen Platz auf Rang 11 abgerutscht.

Die Studie macht deutlich, dass für das deutsche System weitere

Reformen nötig sind, damit es dem demografischen Herausforderungen

besser gerecht werden und im weltweiten Vergleich bestehen kann.

Diese sollten auf die folgenden Ziele ausgerichtet sein:

- Erhöhung des Renteneintrittsalters

- Anhebung der Mindestrenten für Niedriglohn-Rentner

- Weitere Erhöhung der Erwerbsquote älterer Arbeitnehmer

- Verbesserung der Kommunikation an die Leistungsempfänger

- Erhöhung der Teilnahmequoten in der betrieblichen

Altersversorgung.

"Platz 11 von 25 ist sicherlich kein schlechtes Ergebnis für

Deutschland. Der relativ hohe Punkteabstand zur Spitze, z. B. zu den

skandinavischen Systemen, zeigt allerdings, dass es noch viel zu tun

gibt", so Achim Lüder, Geschäftsführer von Mercer Deutschland. "Vor

allem die Nachhaltigkeit des deutschen Modells ist weit entfernt vom

Bestwert und liegt auch deutlich unter dem Durchschnitt."

"Momentan sehen wir einiges an Bewegung in Deutschland - nur geht

diese nicht unbedingt immer in die richtige Richtung. Hierzulande

werden im Bereich der so wichtigen betrieblichen Altersversorgung

einige Vorstöße aus Berlin und Vorgaben aus Brüssel mittel- und

langfristig zu höherem Verwaltungsaufwand und auch weiteren Kosten

für die Arbeitgeber führen. So werden Unternehmen dauerhaft davon

abgeschreckt, ihren Mitarbeitern eine betriebliche Altersversorgung

anzubieten. Gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen kommt aber

noch hinzu, dass die zusätzliche Vorsorge überhaupt nicht als

notwendig angesehen wird und die Arbeitnehmer sie nicht einfordern.

Solange die Politik mit Neuerungen in der gesetzlichen Rente wie der

"Rente mit 63" falsche Signale setzt, wird sich daran auch nichts

ändern", so Achim Lüder.

Weltweit ähnliche Herausforderungen

"Überall auf der Welt zeigen sich heute die sozialen und

ökonomischen Effekte einer alternden Gesellschaft. Ein weltweiter

Vergleich verschiedener Rentensysteme kann Regierungen, der

Wirtschaft und der Forschung vor diesem Hintergrund wertvolle

Informationen liefern und die Debatte um eine bestmögliche Versorgung

der zunehmend älteren Mitglieder der Gesellschaft bereichern", sagt

Prof. Deborah Ralston, Executive Director des Australian Centre for

Financial Studies.

"Obwohl jedes Rentensystem aus der einzigartigen Geschichte seines

Landes hervorgegangen ist, gibt es doch globale Herausforderungen,

die sich heute und auch in Zukunft zeigen. Ziel unseres Index ist es,

die besten Lösungen für diese gemeinsamen Herausforderungen

aufzuzeigen.

"Es ist ein gutes Zeichen, dass sich die durchschnittlichen

Bewertungen im Index in den letzten Jahren stetig verbessert haben.

Dies deutet darauf hin, dass die verschiedenen Rentenreformen

weltweit einen positiven Effekt haben. 2010 lag der Durchschnittswert

der damals betrachteten 14 Länder bei 61.7. Dieselben Länder kommen

2014 auf einen Wert von 64.3", ergänzt Prof. Ralston.

Rentensysteme müssen transparent sein

Neben dem Vergleich der Modelle in verschiedenen Ländern befasst

sich der Melbourne Mercer Global Pension Index in diesem Jahr auch

mit der Bedeutung von Vertrauen in und Transparenz von

Rentensystemen.

"In vielen Ländern sehen wir eine Verschiebung der Verantwortung

für die finanzielle Absicherung im Alter weg vom Staat und den

Arbeitgebern und hin zum Bürger. Dieser Trend wird sich angesichts

der steigenden Lebenserwartung noch verschärfen, während die

staatlichen Ausgaben für die Rente pro Kopf weltweit sinken. Vor

diesem Hintergrund wird eine transparente Kommunikation zwischen

Versorger und Empfänger immer wichtiger", sagt Achim Lüder.

"Ein effizientes System fußt auf Transparenz und dem Vertrauen der

Bürger in ihre Rente. Es muss deshalb von Seiten der Regierungen

sowie Regulierungs- und Finanzbehörden ein entsprechender Rahmen

bereitgestellt werden, der eine einfache, leicht verständliche und

kosteneffiziente Kommunikation ermöglicht und den Bürgern so

vergleichbare und verlässliche Informationen über ihre zu erwartende

Rente liefert. Nur wenn man schwarz auf weiß sieht, was man aus

seiner Rente erwarten darf, kann man sich auf mögliche Engpässe

rechtzeitig vorbereiten."

Geoffrey Connaghan, Vertreter des Bundesstaats Victoria in Europa

und UK, zum Index: "Der Report ist ein großartiger Botschafter für

Victorias Finanzsektor. Seine analytische Stärke macht nicht nur die

hiesige Expertise im Fondsmanagement deutlich, sondern unterstreicht

zudem die Bedeutung der Region als Heimat von Spitzenforschung und

institutionelles Zentrum von Australiens Fondsmanagement-Markt - mit

einem Volumen von 2 Billionen A$ der größte im asiatischen Raum sowie

drittgrößte weltweit. Mit über 1.000 Anbietern von

Finanzdienstleistungen und als Sitz von sechs der zwölf größten

Pensionfonds des Landes ist Melbourne Australiens finanzieller und

wirtschaftlicher Mittelpunkt und gilt auch als wesentliches Zentrum

im Raum Asien-Pazifik. Vor diesem Hintergrund ist die Regierung in

Victoria besonders stolz, den Melbourne Mercer Global Pension Index

zu unterstützen."

Die vollständigen Ergebnisse des Melbourne Mercer Global Pension

Index finden Sie unter http://ots.de/6krHN

Zur Methodik der Studie:

- Der Melbourne Mercer Global Pension Index wurde erstmalig im

Jahr 2009 mit einem Ranking für 11 Länder erstellt. Inzwischen

umfasst der Index 25 Länder.

- Jedes Land ist auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Der

Gesamtindex ist der gewichtete Durchschnittswert der drei Sub-Indices

Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität.

- Der Sub-Index Angemessenheit untersucht die derzeit gewährten

Versorgungsleistungen und einige wichtige Gestaltungsmerkmale, wie z.

B. Versorgungsniveau, steuerliche Anreize, Gestaltung der

Altersversorgungsmodelle, Sparquote. Er wird als wichtigster Index

mit 40 % gewichtet.

- Der Sub-Index Nachhaltigkeit untersucht anhand mehrerer

Indikatoren, ob das gegenwärtige System in Zukunft aufrechterhalten

werden kann. Bei diesem Sub-Index spielen Faktoren wie z. B.

Rückdeckung, Finanzierung, Demographie, Staatsverschuldung und

flexible Arbeitszeitmodelle für ältere Arbeitnehmer eine Rolle.

Dieser Sub-Index wird mit 35 % gewichtet.

- Der Sub-Index Integrität konzentriert sich auf den Bereich der

Privatvorsorge und untersucht anhand verschiedener Indikatoren, wie

"vertrauenswürdig" und beständig das Vorsorgesystem ist. Hier spielen

staatliche Aufsicht, Governance, Risikosteuerung und Kommunikation

eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung. Die Gewichtung liegt

bei 25 %.

- Zur Bewertung der einzelnen Länder wurden über 50 Indikatoren

für erstrebenswerte Merkmale in allen Altersversorgungssystemen

berücksichtigt.

Über Mercer (www.mercer.com)

Mercer zählt mit über 20.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern

zu den führenden globalen Anbietern von Dienstleistungen in den

Bereichen Talent, Health, Retirement und Investments. Die Berater von

Mercer unterstützen Unternehmen bei der Gestaltung und dem Management

von betrieblichen Nebenleistungen, insbesondere im Bereich

betriebliche Altersversorgung und Gesundheitsleistungen sowie bei der

Optimierung des Human Capital Managements. Das Unternehmen ist

überdies einer der führenden Anbieter von Verwaltungs- und

Outsourcing-Lösungen für betriebliche Nebenleistungen. Die

Mercer-Dienstleistungen im Bereich Investments beinhalten das

Investment Consulting sowie Multi-Manager Investment-Produkte. Das

Unternehmen ist Teil der Marsh & McLennan Companies, Inc.

(www.mmc.com). Die Aktie der Muttergesellschaft ist mit dem

Ticker-Symbol MMC an den Börsen New York, Chicago, Pacific und London

notiert.

Mercer Deutschland (www.mercer.de)

In Deutschland ist Mercer mit über 600 Mitarbeitern unter anderem

an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig,

München und Stuttgart vertreten. Die Schwerpunkte der

Geschäftstätigkeit liegen in der Beratung von Unternehmen rund um

betriebliche Altersversorgung, Vergütung, Human Capital Strategie,

M&A und Investments, Health Management sowie Pensions Administration.

OTS: Mercer Deutschland

newsroom: http://www.presseportal.de/pm/53129

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Pressekontakt:

Steffen Zwink

E-Mail: steffen.zwink@mercer.com

Tel.: +49 (0) 69 689778 665

Corinna Rygalski

E-Mail: corinna.rygalski@mercer.com

Tel.: +49 (0) 69 689778 663

Mercer Deutschland GmbH

Lyoner Straße 36 60528

Frankfurt am Main www.mercer.de

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