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Veröffentlicht am 24.07.2012, 20:51
Börsen-Zeitung: Weckruf für Deutschland, Kommentar zum Rating von

Stephan Lorz

Frankfurt (ots) - Die übliche Schelte gegen die vielfach als so

arglistig und ungerecht verschrienen Ratingagenturen blieb diesmal

aus. Nachdem die Bonitätswächter von Moody's das deutsche Top-Rating

zwar bestätigten, den Ausblick aber auf 'negativ' setzten, äußerte

sich das politische Berlin gelassen, und auch die Marktreaktionen

hielten sich in Grenzen. Tatsächlich haben die Analysten formell nur

das nachgezeichnet, was die Diskussion hierzulande längst

vorweggenommen hat: die Angst vor einer Überforderung Deutschlands im

Zuge der Euro-Rettungspolitik. Schließlich wächst das Risiko, dass

die Milliarden-Bürgschaften und -Kredite in naher Zukunft tatsächlich

einmal eingefordert bzw. als verloren klassifiziert werden müssen.

Die aktuellen Debatten rund um Griechenland, Spanien und Italien

sensibilisieren zusätzlich. Wie eng das Schicksal Deutschlands mit

dem der anderen Euroländer verflochten ist, führt ja bereits die

jüngste konjunkturelle Eintrübung vor Augen.

Insofern kommt der Weckruf der Ratingagentur Moody's zur rechten

Zeit. Die Haftungsrisiken Deutschlands haben mit einem guten Drittel

der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung inzwischen eine Dimension

angenommen, welche die Stabilität des ganzen Landes bedrohen. Und

auch die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken hat mit der

erneuten Zuspitzung der Krise dramatisch zugenommen. Die

Ratingwarnung zeigt obendrein, dass die Rufe nach weiterer

Vergemeinschaftung von Risiken eine gefährliche Entwicklung in Gang

setzen könnten: Kernländer wie Deutschland verlieren ihre

Spitzennote, fallen als sicherer Hafen aus, weshalb Investoren

künftig einen großen Bogen um die Eurozone machen werden. Das

Ergebnis: Die Zinsersparnis der Krisenländer ist überschaubar;

demgegenüber steigen die Finanzierungskosten der Kernländer wie

Deutschland dramatisch an. Niemandem wäre damit geholfen.

Der Bundesregierung kommt die Ratingaktion von Moody's also

durchaus gelegen in ihrem Kampf gegen immer neue Begehrlichkeiten in

der Eurozone. Zudem dürfte das Ratingverdikt die Hoffnung auf weitere

Zugeständnisse Deutschlands für Griechenland, Spanien und Italien

oder eine weitere Aufstockung der Rettungsfonds zunichte machen. Mehr

denn je muss Berlin künftig auf die eigene Bonität achten. Die

Ratingaktion dürfte auch in Karlsruhe mit Aufmerksamkeit registriert

werden. Denn auch die Verfassungsrichter beschäftigen sich derzeit

mit der Frage nach einer möglichen Überforderung Deutschlands im Zuge

der Eurokrise.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

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